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Rathauserweiterung in Ruppertshofen erwünscht

Das Raumprogramm und der bauliche Zustand des Rathauses in Ruppertshofen lassen zu wünschen übrig. Deshalb hat der Gemeinderat zwei Architekten beauftragt, im Rahmen eines „Mini-​Wettbewerbs“ Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Man hofft auf eine Förderung aus dem ELR-​Programm.

Dienstag, 26. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer


Von Gerold Bauer
RUPPERTSHOFEN. Bürgermeister Peter Kühnl listete in der jüngsten Sitzung jene drei großen Investitionen auf, die in Ruppertshofen in naher Zukunft anstehen: Die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeugs, der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Birkenlohe und die Verbesserung der räumlichen Situation im Rathaus. Sowohl der Kauf eines Feuerwehrautos als auch die Planung von Baumaßnahmen an einer Kreisstraße seien mit einer längeren Vorlaufzeit verbunden, so dass das Thema „Rathaus“ als einziges in Frage komme, um schon im kommenden Jahr in Angriff genommen zu werden, betonte Kühnl.
Dass es das Rathaus nötig hat, sieht man zwar nicht von außen — aber innen auf den ersten Blick! Eine der Verwaltungsangestellten hat ihr Büro in einer winzigen ehemaligen Küche, die Archivierungsmöglichkeiten sind extrem beschränkt, und im Sitzungssaal findet nur ein gutes Dutzend Bürger Platz und kann auch nicht, wie in vielen Gemeinden üblich, als Bürgersaal für Veranstaltungen genutzt werden. Ein barrierefreier Zugang zu den Büros im ersten Stock fehlt.
Ob sich an alledem so schnell etwas ändern lässt, hänge in erster Linie von Fördermitteln aus dem Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum (ELR) Unterstützung erfahre. Wenn die Gemeinde Ruppertshofen 2012 zum Zuge kommt, werde dies aber erst kurz vor den Sommerferien bekannt gegeben, so dass wegen der Handwerkerferien ein Baubeginn nicht vor September möglich wäre.
Dennoch dränge nun die Zeit, räumte der Bürgermeister ein, weil Anträge auf ELR-​Zuschüsse bis 14. Oktober in Stuttgart vorliegen müssen. Da es sich beim Rathaus in Ruppertshofen um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, habe man zunächst eine Stellungnahme des Landesdenkmalamts abwarten müssen und so — trotz mehrfachen Anmahnens — ein Vierteljahr an Planungszeit verloren.
Als Zeitplan für die weitere Vorgehensweise schlug Bürgermeister Kühnl vor, nun zunächst von einem Fachbüro eine Bestandsaufnahme der Bausubstanz machen zu lassen und zwei Architekturbüros um Vorschläge zu bitten. Da für solch ein wichtiges Projekt auch die Meinung der Bürger von Belang sei, müsse auf alle Fälle vor einem richtungsweisenden Gemeinderatsbeschluss und der Antragstellung noch eine Bürgerversammlung stattfinden. Wenn die Versammlung gleich Anfang Oktober durchgeführt werde, könnte der Planer noch vor dem Ende der Einreichungsfrist etwaige Anregungen der Bevölkerung berücksichtigen.
Der Gemeinderat erklärte sich mit dieser Vorgehensweise einverstanden und stimmte dafür, im Rahmen eines kleinen Ideenwettbewerbs Architekt Jochen Herrmann aus Lorch (der in Ruppertshofen bereits das Kultur– und Sportzentrum Jägerfeld gebaut sowie die Erweiterung des Bauhofs geplant hat) sowie das Büro Bloss & Keinath aus Winterbach um Vorschläge zu bitten. Darüber hinaus wird das Fellbacher Ingenieurbüro Käser & Reiner damit beauftragt, im Rahmen das Rathaus zu vermessen und die Bausubstanz zu dokumentieren. Dafür werde laut Kühnl ein Honorar von 2500 Euro fällig. 3000 Euro solle jenes Architekturbüro bekommen, dessen Entwurf nicht realisiert wird. Der Sieger im Wettbewerb werde im Rahmen des Auftrags honoriert.
Auf Nachfrage der RZ räumte der Bürgermeister ein, dass es ja gar nicht so viele Möglichkeiten gebe, um die Raumsituation zu verbessern — zumal größere Eingriffe vom Landesdenkmalamt nicht genehmigt würden und auch ein Neubau „auf der grünen Wiese“ nicht in Frage komme. Und die Kosten für einen Aufzug — um einen barrierefreien Zugang für Menschen mit Behinderungen zu schaffen — möchte sich der Gemeinderat gerne sparen.
Deshalb, so Kühnl, deute sich bereits an, dass es auf einen Anbau im bisher nicht genutzten Rathausgarten hinausläuft. Dort könnte auch ein separater Neubau entstehen und durch einen „Glastunnel“ mit dem Altbau verbunden werden. Völlig offen ist noch, was mit dem nördlichen Anbau (zur Zeit Trauzimmer) passieren soll, denn dessen Bausubstanz lasse sehr zu wünschen übrig.

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