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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

An der Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule wird der Beruf des „Alltagsbetreuers“ angeboten

Die Zahl der hilfebedürftigen Senioren nimmt ständig zu. Ihnen kann nun geholfen werden. Der Alltagsbetreuer kann die Angehörigen und das Pflegepersonal unterstützen und entlasten.

Dienstag, 02. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Der neue Beruf, der seit 2009 an der Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule angeboten wird, schließt mit dem „Staatlich geprüften Alltagsbetreuer“ ab. Er soll das Pflegepersonal nicht ersetzen, sondern ergänzen und unterstützen. Die Entwicklung des demographischen Wandels zeigt, dass die Menschen immer älter und oft damit verbunden auch hilfebedürftiger werden. Die Anforderungen an die Pflegenden und Familienangehörigen steigen also ständig.
So wird es immer mehr Demenzkranke geben, außerdem werden immer häufiger ältere und kranke Menschen ihre Angehörigen nicht mehr in ihrer Nähe haben. Hier kommt im Idealfall der „Staatlich anerkannte Alltagsbetreuer“ ins Spiel, der mit seiner Arbeit ermöglicht, dass die hilfebedürftigen Menschen länger in ihrem gewohnten Zuhause leben können. Der Alltagsbetreuer übernimmt Aufgaben im Haushalt wie waschen, kochen, spülen und einfache Pflegetätigkeiten wie Hilfe bei der Körperpflege, Aktivierungsmaßnahmen, Durchführung von Mobilitätsübungen und vieles mehr.
Die Alltagsbetreuer lernen zum Beispiel auch alte Volkslieder und alte Schlager singen, die viele junge Menschen nicht mehr kennen, Senioren oder Demente aber gerne singen und sich an ihre Jugend erinnern. Dazu lernen die Schülerinnen und Schüler im Unterricht, was Gedächtnis– und Geschicklichkeitsspiele bringen: Die Senioren, Kranken oder Behinderten trainieren ihre Sinne, Feinmotorik, Lesefähigkeit und ihr Gedächtnis. Anreize an Erinnerungen aus alten Tagen mögen Menschen, deren Erinnerung allmählich verblasst, sehr gerne, so erzählen sie mit Begeisterung, wo und wie sie ihr erstes Date hatten und was im Krieg und auf der Flucht so alles passiert ist, auch hier ist der Alltagsbetreuer ein aufmerksamer Zuhörer und gibt Bestätigung und Zuwendung.
Durch den Wegfall der Zivildienstleistenden ist in vielen Einrichtungen ein Vakuum entstanden, das nun der Alltagsbetreuer wieder mit Leben füllen kann. Die duale Ausbildung dauert zwei Jahre und schließt bei bestandener Abschlussprüfung den Hauptschulabschluss ein. Ab dem Schuljahr 2012/​13 kann dann an der Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule auch die Fortführung der Ausbildung zum Altenpflegehelfer angeschlossen werden. Momentan gibt es noch Schulplätze für alle Interessierten ab 16 Jahren. Eine Altersbegrenzung nach oben gibt es nicht. Besonders freut man sich über Bewerber, die bereits ein Praktikum und erste Erfahrungen im Bereich Alten– oder Behindertenpflege mitbringen und Geduld, Teamfähigkeit und Einfühlungsvermögen besitzen. Voraussetzung ist die Beherrschung der deutschen Sprache.

Interessierte können sich bis Anfang September im Sekretariat der Agnes-​von-​Hohenstaufen-​Schule (Telefon 0 71 71/​8 04 – 3 00 oder per E-​Mail unter avh@​gmx.​de) anmelden. Infos gibt’ auch auf der Homepage der Schule.

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