Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der große Wiedereinzug am Klösterle

Donnerstag, 01. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 15 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Bürgermeister Dr. Joachim Bläse und zahlreiche Beteiligte informierten gestern auf der vollendeten Baustelle über das in den letzten zwölf Monaten zustande gebrachte Wunderwerk. Da gab es für Bläse jede Menge Lob zu verteilen: An den Architekten Christof Preiss, an die Schulgemeinschaft, an die von der Rems-​Zeitung ins Leben gerufene Aktion „Ein Herz fürs Klösterle“ mit einer Vielzahl von Akteuren und Spendern aus der Gmünder Bevölkerung, an die fleißigen Handwerker, an die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, an die Versicherungen, nun beim Finale auch an das Gmünder Umzugsunternehmen Kast für eine logistische Meisterleistung beim Umzug der 400 Schulkinder und des Inventars von den Ausweichquartieren zurück ins Maria-​Kahle-​Gebäude.
Architekt Christof Preiss ergänzt auch mit dem Hinweis sozusagen auf eine wichtige Vorleistung der Feuerwehr und des THW beim Brandunglück: „Wäre es am 4. August nicht gelungen, den Südflügel vor den Flammen zu retten, dann hätten wir das so nicht hingekriegt.“ Bauleiter Christof Preiss beschreibt auch die Vorarbeit der Brandsanierer. In den ersten Monaten sei das Augenmerk auf ein Ausbeinen und Austrocknen des schwer beschädigten historischen Schulhauses gerichtet worden. Heftig wirkte sich der strenge Winter auf den Fortgang der Bauarbeiten aus. Die Zimmerleute trotzten Frost, Sturm und Schnee, um das völlig zerstörte Dachgeschoss schnellstmöglich wieder aufzubauen. Rekordverdächtig nun auch die Geschwindigkeit plus denkmalgerechter Sorgfältigkeit bei der Innensanierung. Zwischendecken mussten teils komplett ersetzt werden. Allein schon die Rekonstruktion des seinerzeit eingestürzten und verbrannten Treppenhauses im Nordflügel ist nun zu einem Beispiel prächtiger Handwerkskunst geworden. Bürgermeister Bläse kündigte einen „Tag der offenen Tür“ im Oktober an, um der Bürgerschaft diese tolle Leistung vor Augen zu führen. Besonders beeindruckt sei er, wie das Unglück die Schulgemeinschaft zusammengeschweißt habe. Gismara Gotthard, Abteilungsleiterin Gebäudemanagement der Stadt Schwäbisch Gmünd, erzählte dazu die herzige und wuselige Szenerie, wie die Schulkinder zusammen mit ihren Lehrern vor den Sommerferien in Vorfreude die Umzugskartons gepackt haben.
Der Umzug einer kompletten Schule ist eine gewaltige Herausforderung. Die Hauptlast liegt bei der Firma Kast, deren Chef Johannes Weiß und dessen Team anerkennende Worte ernteten. Weiß verdeutlichte: 750 Umzugskartons und 1000 Kubikmeter Möbel und anderes Schulinventar müssen bewegt und das richtige Zimmer finden. Hierzu habe man sich ein System mit Aufklebern und farbigen Zuordnungen pro Etage und Klassenräume einfallen lassen, damit’s kein Chaos gibt. Zielgerichtet und ohne Aufregung geht nun dieser Kraftakt über die Bühne. Rechtzeitig zu Schuljahresbeginn werden die Lehrer und Schulkinder alles wohlgeordnet vorfinden. Architekt Christof Preiss richtete den Blick auf die bauliche Ausführung. Im Prinzip stehe das historische Schulhaus nun sogar besser da als vor dem Unglück. Die Zwischendecken haben eine besondere, schwingende Konstruktion, sind mit Sand gefüllt. Alles, so war es Preiss wichtig zu beschreiben, mit gesunden Baumaterialien.
Alle Schulen bekommen jetzt automatische Brandmeldeanlagen
Damit sich ein solches Brandunglück nie mehr wiederholt, eine weitere Besonderheit: Das Gebäude ist nun komplett mit Rauchmeldern und einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet. Aufgrund der Erfahrungen vom 4. August letzten Jahres sollen nun nach und nach alle Schulgebäude der Stadt auf die Brandmeldeanlage der Feuerwehr aufgeschaltet werden. Die Sensoren lösen bei Rauch sofort Alarm aus.

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