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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

SEK-​Einsatz nach Selbstmorddrohung

Am Sonntagmorgen unterstützte das Spezialeinsatzkommando Baden-​Württemberg die Schwäbisch Gmünder Polizei bei der Festnahme bzw. Rettung eines 24-​jährigen Anwohners in der Klarenbergstraße. Gegen den jungen Mann lag ein Haftbefehl vor. Und plötzlich drohte er mit Selbstmord. Zweieinhalb Stunden nach dem ersten Eintreffen der Polizei an der Wohnung erfolgte der Zugriff durch das SEK. Der Festgenommene erlitt dabei leichte Verletzungen, Polizeibeamte oder andere Personen kamen nicht zu Schaden

Sonntag, 29. Januar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, klingelte zunächst am Sonntagmorgen gegen 7.20 Uhr eine Streife des Gmünder Polizeireviers an der Sprechanlage der Zugangstür zu einem Mehrfamilienhaus. Die Polizei hatte den Auftrag einen Vorführbefehl zu vollstrecken. Der 24-​Jährige war von einem Gericht zu einer zweimonatigen Freiheitsstrafe verurteilt worden und hatte in der Folge eine gerichtliche Ladung bekommen, die Strafe in einer Justizvollzugsanstalt anzutreten. Dieser Ladung war der Verurteilte nicht nachgekommen, weshalb die Polizei per Vorführbefehl nun den Auftrag bekommen hatte, den Verurteilten in die JVA zu überstellen.

Der in der Wohnung mitanwesende Vater des Gesuchten ließ die Polizei ein, worauf sich sein Sohn ein Messer an den Bauch hielt, sich ans Fenster der Wohnung im zweiten Obergeschoss stellte und drohte aus etwa sechs bis sieben Metern Höhe hinunterzuspringen. Um den angedrohten Selbstmord zu verhindern, verließ die Polizei die Wohnung und nahm die Verhandlungen mit dem Mann auf. Auf seine Forderung hin, wurde auch sein Rechtsanwalt vor Ort in diese Verhandlungen einbezogen.

Die Gmünder Polizei alarmierte das Spezialeinsatzkommando um auch einen Zugriff möglich zu machen, wenn der 24-​jährige nicht selbständig von seinem Vorhaben zurücktritt. Nach wie vor war auch der Vater in der Wohnung geblieben. Inzwischen war auch die Schwäbisch Gmünder Feuerwehr alarmiert worden, die sich mit Drehleiter und Sprungtuch bereithielt. Auch ein Rettungswagen und ein Notarzt befanden sich vorsorglich vor Ort. Nachdem die Verhandlungen kein Ergebnis zeitigten, griff das Spezialeinsatzkommando in einem günstigen Moment zu und nahm den 24-​Jährigen fest.

Bei der Festnahme wurde der Mann leicht verletzt, weshalb er anschließend zur Behandlung in die Stauferklinik eingeliefert wurde. Beim Transport aus der Wohnung zum Rettungswagen beleidigte der Festgenommene die anwesenden Polizeibeamten bereits wieder von der Transportliege herab. Derzeit wird noch geprüft, ob der Festgenommene nach Abschluss der ärztlichen Behandlung direkt in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert oder zunächst einer psychiatrischen Behandlung unterzogen wird.

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