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Die Kliniken des Kreises rutschen ins Minus: Schlechte Nachricht im Krankenhausausschus

Landrat Klaus Pavel hat große Sorgen. Die drei Kliniken des Ostalbkreises rutschen ins Minus. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte der Kreischef die Hoffnung, dass es nach einem finanziell schlechten 2012 im kommenden Jahr wieder besser laufen könnte. Mit einem Gesamtdefizit von 2,4 Millionen Euro rechnet Pavel fürs laufende Jahr. 2013 könnte noch schlechter werden.

Mittwoch, 03. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (ug) - 2,5 Millionen Euro fehlen dann aller Voraussicht nach in der Kasse. „Die Hütte brennt“, fand der Kreischef denn auch in der Sitzung des Krankenhausausschusses deutliche Worte. Die Krankenhäuser befänden sich deutschlandweit in einer Finanzierungskatastrophe. „Wenn man uns den Kragen abdreht, ist irgendwann der Krankenhausbetrieb nicht mehr möglich.“
Am meisten ärgert den Landrat, dass die Krankenhäuser von der Bundespolitik zu einem Sparbeitrag gezwungen werden, der den Kostenträgern nutzt, die selbst 20 Milliarden Euro in ihren Rücklagen gesammelt haben. „Da läuft brutal was aus dem Ruder“, sagte Pavel, der geradezu verzweifelt klang, sieht er doch im Moment für den Kreis keinen Weg aus dieser Misere.
Cora Berreth vom Personalrat des Ostalb-​Klinikums mahnte, nicht zulasten des Personals zu sparen. Worauf Pavel klar stellte, dass die Kliniken kein Ausgaben-​, sondern ein Einnahmeproblem hätten. Indes, der stellvertretende Stationsleiter „Innere Intensiv“, Rainer Falk, fürchtet, dass mit der geplanten Zusammenlegung der bisher getrennten zwei Intensivstationen am Aalener Krankenhaus Personal eingespart wird. Künftig sollen nachts acht Intensivbetten von zwei Pflegekräften betreut werden. Im Prinzip sei gegen die Zusammenlegung, über die schon seit 20 Jahren diskutiert werde, nichts einzuwenden, erklärte Cora Berreth. Aber das Personal sei schon heute überlastet. Unter dieser Entwicklung dürfe die Pflege nicht leiden.
Die Reduzierung von bisher 14 auf künftig acht Intensivbetten sei mit externen Beratern besprochen worden, erläuterte Pflegedirektor Günter Schneider. Geplant sei, im August kommenden Jahres beide Stationen zusammenzulegen. Über die Nachtwachen sei man im Gespräch mit dem Personalrat.
In der Sitzung am Dienstag stellte Pavel dem Gremium die Ergebnisse der drei Kliniken für das Jahr 2011 vor. „Wir haben gerade noch schwarze Zahlen geschrieben“, konstatierte er.

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