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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ein Wohnhaus für den Lebensabend: Spatenstich für das Projekt St. Martin an der Parlerstraße

Im Garten von St. Elisabeth war noch Platz. Dort, zur Parlerstraße hin, beginnt jetzt der Neubau des Hauses St. Martin, in dem ältere Wohnsitzlose sesshaft werden sollen.

Freitag, 05. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Für das Projekt fand gestern der offizielle Spatenstich statt, den kleinen Teilnehmerkreis begrüßte Münsterpfarrer Robert Kloker. Mit den Bauarbeiten will man sich sputen, sagt Architekt Martin Boxriker, das Richtfest wird im Winter sein, und im Sommer 2013 soll das zweigeschossige, zur Parlerstraße hin giebelständige Haus schon fertig sein. Unterkellert wird es nicht, die Technik kommt ins Dachgeschoss. St. Martin soll vier Frauen und vier Männern, jeweils in einem Geschoss und mit eigenen Zugängen, eine Heimstatt für die späten Jahre bieten. Sie wohne jeweils in Zimmern mit Nasszellen, Gemeinschaftsräume und Küche befinden sich auf jedem Stock.
Mit dem Haus für alte, von Obdachlosigkeit bedrohte Männer und Frauen wird eine Idee realisiert, die im Förderverein von St. Elisabeth vor fünf Jahren geboren wurde. Dahinter steht gewissermaßen eine Dreiergruppe: die Stiftung St. Elisabethenpflege, die an die Münstergemeinde angedockt ist, als Eigentümer, die Caritas-​Wohnsitzlosenhilfe als Betreiber und der Förderverein St. Elisabeth als Unterstützer.
Der Förderverein hat schon 125 000 Euro übergeben, die von vielen Spendern stammen, von Privatpersonen wie von Firmen, aus der Stadt selbst und aus deren Umland. „Wir wollen das Richtfest mit den Spendern größer feiern, denen wir herzlich danken“, versprach Clemens Beil für den Förderverein. Weitere 25000 Euro vom Verein kommen noch.
Zunächst habe der Verein daran gedacht, ein altes Haus zu renovieren, sagte Clemens Beil, davon habe man Abstand genommen, „es hätte ein Fass ohne Boden werden können.“ Im Garten von St. Elisabeth habe man zudem eigenen Grund gehabt. Die 150 000 Euro vom Verein sind zwar ein sehr erklecklicher Betrag, aber sie reichen bei weitem nicht aus. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 750 000 Euro. Vom Land kommt ein Zuschuss in Höhe von 320 000 Euro, einen weiteren Zuschuss in Höhe von 100 000 Euro verspricht man sich von der Aktion Mensch, ein Darlehen und die Miete der Caritas sowie weitere Spenden, auf die man sehr hofft, sollen den Rest abdecken, so Klaus Knödler vom Katholischen Verwaltungszentrum Schwäbisch Gmünd. Allerdings müsse man daran denken, auch am Haus St. Elisabeth einiges zu richten.
Dank im Namen der Wohnungslosen sagte Markus Mengemann, der stellvertretende Regionalleiter der Caritas. In St. Martin könne Integration gelingen. Was Hilfe für Wohnungslose anbelange, sei Schwäbisch Gmünd ein gutes Pflaster. Erster Bürgermeister Joachim Bläse wird das gerne vernommen haben. In der Stadt sei eine durchgängige Hilfe das Ziel, von der Jugend bis zum Alter. „Es ist vorbildlich, was hier passiert. 150 000 Euro zu sammeln, das muss man erst einmal hinbringen“, sagte er. Dann schritt man zum symbolischen Spatenstich. Für die Bodenplatte des neuen Hauses wurde der denkmalgeschützte eiserne Pavillon abgebaut, was mit ihm geschieht, ist offen.

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