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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Selbsthilfegruppen-​Ausstellung im Gmünder Rathaus

„Innenansichten-​Selbsthilfegruppen in Ostwürttemberg“ heißt eine Wanderausstellung, die seit gestern im Gmünder Rathaus stattfindet und zu deren Eröffnung Stadträte sowie zahlreiche Vertreter verschiedener Einrichtungen und Selbsthilfegruppen gekommen waren.

Dienstag, 09. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 6 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Darunter auch Vertreter von Selbsthilfegruppen aus Aalen und Ellwangen. Dieser Schulterschluss sei ganz wichtig gewesen, so Dieter Lehmann, Leiter des Amts für Familie und Soziales. Oberbürgermeister Richard Arnold freut sich, dass mit der Ausstellung die Anzahl an Selbsthilfegruppen in Ostwürttemberg sichtbar gemacht werden kann. Auch beschrieb er es als weiteres Anliegen, in der Politik die Selbsthilfegruppen zu thematisieren und zu loben. Die Vielfalt an solchen Gruppen in Ostwürttemberg beschreibt Arnold als Beispiel für gelebten Bürgersinn.
Stolz über das Zustandekommen der Ausstellung war auch den Worten von Josef Bühler, Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, zu entnehmen. Er freute sich über die große Resonanz am gestrigen Eröffnungstag und lobte die gute Zusammenarbeit, die sich über mehrere Monate erstreckt hatte. Bühler dankte auch Oberbürgermeister Arnold, der im Mai 2011 erstmals die Idee zu solch einer Plakatausstellung hatte. Für die AOK, so Bühler, seien Selbsthilfegruppen eine wichtige Säule. Mit Blick auf die gesetzliche Vorgabe, dass jede Krankenkasse für Selbsthilfegruppen 60 Cent pro Versichertem zahlen muss, meinte Bühler: „Dieses Muss war für die AOK nie ein Thema.“ Der AOK-​Geschäftsführer lobte auch die bürgerschaftliche Arbeit, die die Selbsthilfegruppen erst möglich mache. Mit Geld, so meinte er, könne man helfen und unterstützen; „aber Geld ist nicht alles“. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an die Kontakt– und Informationsstelle für gesundheitliche Selbsthilfegruppen (KIKS) – ein Angebot der AOK, das über die finanziellen Leistungen hinausreicht. In Ostwürttemberg gebe es eine sehr aktive und engagierte „Selbsthilfeszene“, so Bühler. Und: „Es gibt in Baden-​Württemberg kaum etwas vergleichbares.“
Josef Rettenmaier sprach von einem attraktiven Schaufenster der Selbsthilfegruppen Ostwürttembergs. Auch beschrieb der Sozialdezernent des Ostalbkreises die Kommunikation untereinander als sehr wichtig. Selbsthilfegruppen seien ein ganz wichtiger Teil der Therapie, so Rettenmaier, der sich davon überzeugt zeigte, dass die zahlreichen Gruppen auch künftig Bestand haben werden. Das Internet werde die Selbsthilfe nie ersetzen können; „ein Mausklick ist eine virtuelle Geschichte“.
Hans Gruninger von der Selbsthilfegruppe Leukämie und Lymphome Schwäbisch Gmünd unterstrich die Wichtigkeit einer solchen Ausstellung, mit der man einen Blick in das Innerste geben wolle. Vieles sei für Außenstehende oft schwer nachvollziehbar, so Gruninger. Einigen Betroffenen sehe man oft nicht an, wie es ihnen gehe; „sieht man es ihnen an, dann entsteht oft eine Hemmschwelle und Unsicherheit“. Es sei dann schwer, die richtigen Worte zu finden. In den Selbsthilfegruppen verstehe man sich oft ohne viele Worte. Auch für Partner und Angehörige beschrieb er diese als geeignet. Denn: „Informationen können auch Sicherheit vermitteln.“ Klaus Grieser, ein Betroffener, nannte kleine Ziele, die man sich setzen müsse. Mathias Zahn vom Büro Zahn & Kontext Kommunikationsdesign sprach von dem Auftrag, eine Ausstellung auf die Beine zu stellen, die berührt und informiert. Von der gelungenen Umsetzung kann man sich in den kommenden vier Wochen überzeugen.
An der Erstellung der Plakate, die in doppelwandigen Rahmen ausgestellt sind, haben 19 Selbsthilfegruppen mitgewirkt. Für die musikalische Umrahmung bei der gestrigen Ausstellungseröffnung sorgte das Saxophonquintett „Sax Fo(u)r Five“.

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