Kunstturnen, 1. Bundesliga: Der TV Wetzgau will sich bei der KTV Obere Lahn mit einem Sieg das Ticket nach Berlin sichern
Zu einem besonderen Duell kommt es in der Biedenkopfer Sporthalle zwischen den beiden Aufsteigern KTV Obere Lahn und dem TV Wetzgau. Es ist ein Novum in der 45-jährigen Geschichte der Bundesliga, dass bis zum letzten Wettkampftag noch beide Aufsteiger die Möglichkeit haben, sich für das Finale zu qualifizieren.
Freitag, 16. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Um 18 Uhr wird die kleine, kompakte Halle in Biedenkopf (bei Marburg gelegen) geöffnet – und dann werden die Fans nur so strömen. Denn die KTV Obere Lahn ist für ihren Hexenkessel bekannt. Zumal wenn Superstar Fabian Hambüchen an die Geräte tritt. Und das wird gegen die Wetzgauer definitiv der Fall sein. TVW-Trainer Schneider: „Beide Mannschaften werden in Bestbesetzung antreten – also Obere Lahn auch mit Hambüchen.“ Doch Angst vor ihm kennt das Team aus Gmünd nicht: „Nein, die haben wir nicht. Aber wir werden unsere Taktik natürlich ein wenig variieren.“
Doch verstecken muss sich auch der TVW keinesfalls. „Beide Mannschaften haben drei absolute Topkräfte – und dahinter wird sich ebenso viel entscheiden“, analysiert der Wetzgauer Coach. Und ist sich zudem sicher: „Wir werden einen ganz, ganz, ganz engen Wettkampf erleben. Doch wir stehen nicht unter Druck. Unsere Jungs haben eine grandiose Saison gezeigt, haben die Fans und auch uns Betreuer begeistert und sie können stolz sein. Ich bin es allemal. Egal, ob es so oder so ausgeht.“
Der Traum von Berlin – er schlummert natürlich ebenso in beiden Teams, zumal beide Aufsteiger sind und hervorragende Leistungen über die ganze Runde gezeigt haben. Blickt der TVW zurück, so fallen vor allem die Superleistungen bei den drei Siegen (zuletzt der Kantersieg gegen Chemnitz/Halle) aber auch die grandiosen Übungen gegen die KTV Straubenhardt ein. „Unsere Turner haben so viel richtig gemacht in dieser Saison. Wir werden am Samstagabend auf alle Fälle feiern. Sollten wir nach Berlin dürfen, natürlich umso mehr“, sagt der Chefcoach. Und bereits dann wird die Planung für die neue Runde losgehen. Denn: „Wir haben uns so gut verkauft, dass wir 2013 angreifen können. Alle wissen jetzt, dass mit uns zu rechnen sein wird.“
Am Samstagabend wird die Gmünder Mannschaft ausgeruht ankommen. Denn bereits um 10.30 Uhr fährt der Bus des einzigen Bundesligisten der Stauferstadt ab, um gegen 14.30 Uhr in Biedenkopf anzukommen. „So haben wir genug Zeit, um uns dann in aller Ruhe auf den Wettkampf zu konzentrieren“, so Schneider zum Tagesablauf am Samstag.
Keiner der Wetzgauer Athleten wird fehlen, wenn es zum finalen Schritt in Richtung Berlin kommen soll. Und dabei lassen sie keinen Zweifel, dass sie alles geben wollen, um den letzten Schritt zu tun. „Vier Mannschaften kämpfen um die beiden Plätze. Die besten Karten hat wohl der SC Cottbus, der im direkten Vergleich mit dem MTV Stuttgart der klare Favorit ist. Somit ist ein Platz wohl schon vergeben. Um den zweiten freien kämpfen wir mit der KTV Obere Lahn – und wollen natürlich als Sieger hervorgehen. Aber es wird sehr schwer“, so die Athleten unisono.
Doch es bricht längst keine Welt zusammen, wenn es Platz fünf in der Liga wird. „Wir werden das beste Ergebnis aller Zeiten erzielen und das motiviert uns umso mehr, es nach Berlin zu schaffen“, so Paul Schneider, der seit über 20 Jahren die Wetzgauer coacht und für den diese Saison schon mehr ist, als jemals zu hoffen gewagt war.
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