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Fabian Hambüchen fällt gegen TV Wetzgau aus

Was für ein Schock für die gastgebende KTV Obere Lahn: Deutschlands populärster Turner, Fabian Hambüchen, kann im heutigen Wettkampf (18 Uhr) gegen den TV Wetzgau-​Schwäbisch Gmünd verletzungsbedingt nicht an die Geräte gehen. Wegen einer Zerrung im rechten Unterarm bleibt dem Weltmeister von 2007 im entscheidenden Duell um den Einzug ins kleine Finale nur die Zuschauerrolle.

Samstag, 17. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 49 Sekunden Lesedauer

„Passiert nichts Unvorhergesehenes, wird Fabi am Samstag an die Geräte springen, was uns sehr viel bringt.“ Albert Wiemers, der Trainer der KTV Obere Lahn, äußerte sich am Donnerstag auf der vereinseigenen Homepage noch sehr zuversichtlich im Hinblick auf einen Einsatz des Weltklasseturners am letzten Wettkampftag gegen den TV Wetzgau-​Schwäbisch Gmünd. Nur einen Tag später ist das „Unvorhergesehene“ aber dann doch eingetreten. Jürgen Habermaier von der Managementagentur Vitesse Kärcher GmbH kümmert sich um die Belange von Fabian Hambüchen. Er sagte am Freitagvormittag auf Anfrage der Rems-​Zeitung: „Fabian wird morgen definitiv nicht an den Start gehen.“ Außer Gefecht setzt ihn eine Verletzung, die er sich in dieser Woche zugezogen hat. „Wegen einer starken Zerrung im rechten Unterarm kann er an diesem Wettkampf leider nicht teilnehmen. Er wird nur als Zuschauer in der Halle sein“, so Habermaier weiter.
Albert Wiemers dagegen wollte den Ausfall des KTV-​Superstars am Freitagmorgen noch nicht bestätigen, sprach stattdessen nur von Mutmaßungen: „Es kann sein, dass er ausfällt. Wir müssen abwarten, haben die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass er trotzdem dabei sein kann. Vielleicht dann ja auch nicht an allen Geräten.“ Wiemers kleinem Hoffnungsschimmer erteilte Habermaier allerdings eine eindeutige Absage. Hambüchens Manager sprach nicht um den heißen Brei herum und stellte ausdrücklich klar: „Das ist hundertprozentig so. Fabi fällt sicher aus.“
Die KTV Obere Lahn muss somit heute ab 18 Uhr gegen den TV Wetzgau in der Biedenkopfer Sporthalle an der Lahntalschule auf die Dienste des 25-​jährigen Ausnahmeturners verzichten. Das ist ein Paukenschlag. Und ein herber Verlust für die Gastgeber: „Wenn das passiert, dann haben wir natürlich ein Problem“, sagte Wiemers über den Ausfall des zweifachen Olympiateilnehmers. „Unsere Gesamtpunktzahl wird automatisch bedeutend geringer sein. Fabian ist eine enorme Verstärkung für uns. Nicht nur, aber vor allem am Reck“, gab der KTV-​Coach zu. Hambüchen wurde nicht umsonst 2007 Weltmeister am Reck, holte nicht von ungefähr 2008 bei den Olympischen Sommerspielen in Peking die Bronzemedaille am Reck.
Der amtierende dreifache Deutsche Meister wird dem Tabellenfünften im heutigen Heimwettkampf gegen Tabellendritten fehlen. Er fehlt in dem Duell der beiden Bundesliga-​Aufsteiger, indem sehr viel auf dem Spiel steht. Der Sieger qualifiziert sich für das kleine Finale der Deutschen Meisterschaft in Berlin. „Es ist ein Alles-​oder-​Nichts-​Wettkampf. Die Finalteilnahme in Berlin wäre natürlich für beide Mannschaften ein Zubrot. So etwas wie das Sahnehäubchen auf eine tolle und erfolgreiche Saison“, verdeutlicht Albert Wiemers den finalen Charakter dieses Schlagabtauschs.
Der kurzfristige Ausfall Fabian Hambüchens kommt dem TV Wetzgau sicherlich entgegen. Doch mit oder ohne Hambüchen – Wiemers sah und sieht die Gmünder Bundesligaturner so oder so in der Favoritenrolle. Nicht nur wegen der 30:40-Niederlage gegen die Wetzgauer im vergangenen Jahr in Bühl. Wiemers: „Die Jungs haben sich super verstärkt. Für Wetzgau spricht die Ausgeglichenheit des Kaders. Und natürlich das Duo Helge Liebrich und Andreas Toba, das Garant für Topleistungen ist.“ Auch Fabian Hambüchen selbst – so ließ er es über seinen Manager Jürgen Habermaier ausrichten – erklärt den TV Wetzgau im Vorfeld zum Favoriten. „Fabian rechnet aber mit einem spannenden Wettkampf, weil die KTV Obere Lahn den Heimvorteil im Rücken hat“, berichtet Jürgen Habermaier. Das Publikum in Biedenkopf ist berühmt dafür, aus der heimischen Sporthalle bei Bundesligawettkämpfen regelmäßig einen Hexenkessel zu machen. Auf die Unterstützung der eigenen Zuschauer vertraut auch Albert Wiemers: „Zuletzt sorgten 1500 Fans für eine Topstimmung in der Halle. Die Wetzgauer müssen sich aber keine Sorgen machen. Unser Publikum ist für seine Fairness bekannt.“
Ausschlaggebend wird in dem Herzschlagfinale um die Teilnahme in Berlin Albert Wiemers zufolge nicht nur die Tagesform beider Mannschaften sein, sondern bereits der Auftakt am ersten Gerät. „Am Pauschenpferd leisteten sich beide Mannschaften in dieser Saison schon so manchen Wackler. Aber auch auf den Barren und das Reck kommt es an.“ Und sicherlich auch darauf, wie die KTV den Hambüchen-​Ausfall wegsteckt.

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