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Kunstturnen, 1. Bundesliga: Wetzgau schließt die Liga auf Platz drei ab – eine Jahresbilanz

Der Glanz des TV Wetzgau strahlt über die komplette Stadt Schwäbisch Gmünd. Mit einem dritten Platz haben die TVWler die Saison in der Bundesliga beendet und fahren zum Ligafinale (Samstag, 24. November) nach Berlin, wo sie sich „endgültig“ den dritten Platz sichern wollen.

Montag, 19. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

Worin lagen die Stärken, worin die wenigen Schwächen einer traumhaften Runde? Eine Bilanz.
Die Mannschaft: Das Team des TV Wetzgau setzt sich zusammen aus vielen unterschiedlichen Charakteren. Alle haben sie aber eines gemeinsam: Sie bleiben auf dem Teppich. Starallüren? Das kennen selbst die führenden Athleten wie Andreas Toba oder Helge Liebrich nicht. Im Gegenteil: Sie sind es, die den jungen Sportlern eine Stütze bieten, die sie führen, um den letzten Schritt nach oben noch zu tun. Und: Während ein Toba mit Olympiaerfahrung nach Gmünd gekommen ist, ist ein Liebrich weiter gereift und gilt als der Lokalmatador, den die Fans lieben.
Die Trainer und Betreuer: Paul Schneider ist sportlich der uneingeschränkte Chef. Sein Pedant in der Vereinsführung ist Klaus Dengler. Und beide ergänzen sich brillant. Während Schneider die Mannschaft in den letzten Jahren mehr und mehr geformt und vorbereitet hat für die oberen Regionen der Bundesliga, hat Dengler im Hintergrund die Weichen gestellt, um für Sponsoren und für die Stadt eine große Plattform zu sein. Auch in der Öffentlichkeit steht der Verein besser da. So wurden die modernen Medien erschlossen (siehe auch www​.gym​me​dia​.de oder auch auf www​.deutsche​-turn​liga​.de) und der TVW ist längst eine feste Größe auf Facebook. Sportlich kann Schneider voll und ganz auf das Team neben sich bauen: Sein Co-​Trainer Daniel Popescu bringt seine Weltklasse auch als Coach ein und mit zum Beispiel Tobias Wolf reift die nächste Trainergeneration vereinsintern längst heran.
Die Fans: Da kann jeder andere Bundesligist sich eine Scheibe abschneiden. Die Wetzgauer Fans sind erstklassig. Und: Sie sind extrem viele. Immer wieder gelang es auch in dieser Saison, die Großsporthalle in Gmünd zu füllen. Und die ist ja bekanntlich alles andere als klein. Während Kunstturnen in den Großstädten als Randsportart abgetan wird, ist es hier „auf dem Land“ die Nummer eins. Ebenso wie auch am Samstag bei der KTV Obere Lahn: 1500 Zuschauer feierten dort – auch den TVW.
Der Saisonverlauf: Die Wetzgauer machten sich auf, in dieser Saison Historisches zu schaffen. Von Wettkampf zu Wettkampf zeigte der TVW kaum Schwächen, aber umso mehr Stärken. Selbst die zwischenzeitlichen Schwierigkeiten am Barren gehören längst wieder der Vergangenheit an. Mit Andreas Toba ist es Paul Schneider zudem gelungen, genau den Turner nach Gmünd zu holen, der im Ensemble noch fehlte. Denn: Als Deutscher macht er die Tür nicht zu für die starken Ausländer (pro Gerät darf nur einer eingesetzt werden). Das merkte man über die gesamte Runde. Selbst die drei Niederlagen waren kein Beinbruch für den TVW. Schmerzhaft war nur das knappe Unterliegen in Cottbus. Hier wackelte kurzzeitig das Saisonziel „kleines Finale“, das aber nun doch sicher eingefahren wurde.
Die Zukunft: In Berlin wollen die TVWler sich die Krone aufsetzen. Das kleine Finale um den dritten Platz wird in der Max-​Schmeling-​Halle am Samstag, 24. November, ab 11 Uhr ausgetragen. Um 10 Uhr beginnt das Einturnen.
Die Verantwortlichen des TVW überlegen sich, ob sie einen Fanbus nach Berlin auf die Beine stellen wollen. Schwer wird es sicherlich, aber mit Cottbus hat die Mannschaft noch eine Rechnung offen. Jedoch ist alles, was nun noch folgt, nur noch Zugabe auf eine traumhafte Saison. Und dann?
Andreas Toba sagte es schon früh in dieser Saison: „Hier ist alles möglich.“ Und das soll auch nach dem möglichen Sieg im kleinen Finale in Berlin so sein. Deutscher Meister TV Schwäbisch Gmünd-​Wetzgau? Warum nicht!

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