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Alte Halle in Waldstetten wird verkauft

All die guten Erinnerungen, die viele Waldstetter TSGV-​Mitglieder mit der Alten Halle in der Stuifengemeinde verbinden, mussten bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Montagabend für einen kurzen Moment ausgeblendet werden. Nämlich dann, als es zur Abstimmung darüber kam, ob die Halle verkauft werden soll oder nicht. Mehrheitlich wurde der Verkauf und damit gleichzeitig ein Neubau bei der Stuifenhalle beschlossen.

Dienstag, 04. Dezember 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 31 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN (nb). Dass es weniger eine Entscheidung war, die mit dem Herzen getroffen wurde, war offensichtlich. Doch die Ausführungen von Hans-​Martin Holl (Vorsitzender) und von Andreas Ocker machten deutlich, dass es fast keine Alternative zum Verkauf gibt.
Holl ließ zunächst die Geschichte der Halle, die am 29. Mai 1927 eingeweiht worden war, Revue passieren. Er erinnerte dabei auch an den Anbau der Gaststätte und der Geschäftsstelle im Jahr 1960 und an den vergeblichen Versuch, ab Juli 2010 einen neuen Pächter für den Gastronomiebetrieb zu finden. Ende Juni 2010 endete das letzte Pachtverhältnis.
Und auch der Versuch, die Alte Halle für eine Fremdnutzung attraktiv zu machen, misslang. Derzeit trainieren dort drei Gymnastikgruppen und eine Tischtennisgruppe. Nur sporadisch, so Holl, hätten dort Veranstaltungen des Gmünder Sport-​Spaß und der Volkshochschule stattgefunden. Umkleideräume und Duschen gelten als dringend sanierungsbedürftig; mehr als einmal bekam der Vorstand des TSGV Waldstetten zu hören: „Die Infrastruktur stimmt nicht.“
Holl machte deutlich, welch große Aufwendungen nötig wären, um aus der Alten Halle wieder einen attraktiven Veranstaltungsort zu machen. Es könne nur im Interesse des Vereins liegen, das Gebäude zu verkaufen und die angedachte neue Halle in Kombination zu der Stuifenhalle zu bauen. So könnte auch eine größere Bündelung von Schulen und Sportanlagen stattfinden, so Holl, der die Mitglieder bat, trotz der vielen schönen Erinnerungen an die Alte Halle auch an die Zukunft des Vereins zu denken. Auch auf die wirtschaftlichen Eckpunkte kam der Vorsitzende kurz zu sprechen, unter anderem den angedachten Kaufvertragspartner – die Firma Wohnen im Lindenpark GmbH & Co. KG. Als Kaufpreis wurde eine Summe von 478 440 Euro genannt.
Der Erlös solle ausschließlich für den Bau der neuen Halle im Bereich der Stuifenhalle verwendet werden, machte Holl klar. Der sehr kurzen Aussprache, bei der unter anderem von einem zu geringen Kaufpreis die Rede war, folgte eine kurze Vorstellung der neu angedachten Halle. Andreas Ocker stellte drei Varianten vor; in Betracht gezogen wird jene, die von der Größe in etwa jener der Alten Halle entspricht. Als Vorteile wurden nochmals der Anschluss an die Stuifenhalle und damit verbunden die Nutzung der dortigen sanitären Einrichtungen etc. genannt. Die Kosten für den Bau mit Außenanlagen und Baunebenkosten werden auf 670 000 Euro beziffert. Nach Abzug von Zuschüssen und dem Grundstückserlös liegt die derzeitige Belastung der neuen Sporthalle bei 105 000 Euro.
„Was müssten wir hier in die Hand nehmen, um die Halle zu sanieren?“, wollte ein TSGV-​Mitglied wissen. Ocker berichtete von den Ergebnissen des Arbeitskreises und nannte eine Summe von 232 000 Euro, die allein für die energetische Sanierung der Alten Halle nötig wäre.
Anschließend trat das langjährige TSGV-​Mitglied Gerhard Waibel vor das Mikrofon und sprach wohl so manchem aus dem Herzen, als er sagte, dass es schwer sei, für den Verkauf der Halle zu stimmen. Doch man müsse realistisch bleiben. Er selbst sei in der Vergangenheit immer gegen den Verkauf der Halle gewesen. Heute jedoch sehe er keine Möglichkeiten, die Halle mit eigenen finanziellen Mitteln am Leben zu erhalten. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen.“
Das taten dann auch 140 TSGV-​Mitglieder, die bei der anschließenden Abstimmung für den Verkauf der Alten Halle stimmten; insgesamt waren 158 Mitglieder bei der Versammlung anwesend; 157 gaben ihre Stimme ab. 17 Mitglieder lehnten einen Verkauf der Halle ab. Bereits im März 2013 sollen Gespräche mit Interessenten geführt werden.

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