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Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags beriet über den Sozialetat für 2013

Mit dem Sozialetat des Ostalbkreises für 2013 und insbesondere mit dem Bereich der Kinder-​, Jugend– und Familienhilfe hat sich der Jugendhilfeausschuss des Kreistags beschäftigt.

Donnerstag, 06. Dezember 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 53 Sekunden Lesedauer

Von Eckard Scheiderer
OSTALBKREIS. Die Zahlen, so Kreissozialdezernent Josef Rettenmaier, belegten einmal mehr den Kurs des Ostalbkreises in diesem Bereich, nämlich den Schwerpunkt auf die Prävention und die ambulanten Hilfen zu legen und damit den Bedarf an stationären Maßnahmen weiter zurückzufahren. Man müsse, wo notwendig, die Hilfen frühestmöglich angehen, um eine Problemverdichtung zu einem späteren Zeitpunkt zu verhindern. Dass bei diesem Ansatz auch alle Träger in der Jugend– und Familienhilfe mitzögen, belege unter anderem die Tatsache, dass die Kostenverhandlungen einmal mehr ohne jede Vermittlung oder gar juristische Auseinandersetzung verlaufen seien.
Der Sozialetat des Ostalbkreises weist laut Plan für 2013 einen Gesamtzuschussbedarf von 117, 4 Millionen Euro auf. Auf den reinen Leistungsbereich entfallen davon 95,79 Millionen Euro (minus 1,89 Prozent gegenüber 2012), von denen wiederum 18,18 Millionen (minus 4,1 Prozent) den Bereich der Kinder-​, Jugend– und Familienhilfe betreffen. Bei den sogenannten individuellen Hilfen für junge Menschen und deren Familien inklusive Krisenintervention haben sich die Fallzahlen seit 2005 bis 2012 unterschiedlich entwickelt. Im Bereich einer notwendigen Vollzeitpflege blieben sie mit 216 beziehungsweise 224 nahezu konstant. Hingegen sank die Zahl bei der Heimunterbringung von 203 auf 157. Stattdessen verzeichnete die sozialpädagogische Familienhilfe im Ostalbkreis einen Anstieg der Fälle von 168 auf 255. Auch bei den sonstigen ambulanten Hilfen stieg die Zahl von 107 auf 195. Bei den ambulanten Hilfen für seelisch behinderte junge Menschen nahm sie hingegen von 89 auf 45 ab.
Mit vielen pfiffigen Ideen, so sagte Kreisrat Bernhard Richter (SPD), bewege sich die Kinder-​, Jugend– und Familienhilfe im Ostalbkreis „zwischen Prävention und Reparatur“. Um Kindern und Jugendlichen die Chancen zu geben, die sie auf ihrem Weg ins Leben bräuchten, müsse man künftig auf noch mehr Prävention und noch weniger Reparatur setzen. Was Landrat Klaus Pavel zu dem Hinweis veranlasste, der Gesamt-​Nettoaufwand in der Jugendhilfe habe sich in den vergangen Jahren Stück für Stück verringert. Die Kurskorrekturen hin zu möglichst frühen Hilfen zeigten Wirkung, meinte Marliese Kleinhans (CDU). Zudem würden die Angebote immer besser verknüpft und verfeinert. Für Ulrich Zumhasch (Grüne) zeigt das für die Kinder-​, Jugend– und Familienhilfe auszugebende Geld aber auch die Notwendigkeit. Allerdings sei kritisch zu hinterfragen, „ob wir das wirklich treffen, was wir treffen müssten“. Und ob der Kreis bei aller Freude über sinkende Ausgaben damit nicht an den Bedürfnissen vorbei spare. Zumhasch mahnte weiter, das Angebot dürfe sich nicht nur auf die drei Großen Kreisstädte beschränken, sondern müsse auch in der Fläche präsent sein. Heidi Borbély (Freie Wähler) merkte schließlich an, so, wie sich die Gesellschaft permanent verändere, müsse auch der Ostalbkreis seine Angebote in der Kinder-​, Jugend– und Familienhilfe immer wider auf Aktualität hin überprüfen.

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