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Lob vom Gegner, aber Normannen verlieren dennoch

Auf das erhoffte Erfolgserlebnis müssen die Kicker des FC Normannia Gmünd noch eine weitere Woche warten. Das Team von Trainer Rainer Kraft unterlag beim Spitzenreiter VfR Mannheim mit 0:2.

Sonntag, 18. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 59 Sekunden Lesedauer

(cjk). Die dritte Niederlage im dritten Spiel musste FCN-​Trainer Rainer Kraft bei der Pressekonferenz erklären. Für die lobenden Worte des Gegners hatte er wenig übrig. Kraft erklärte lieber den Unterschied zwischen einem Tabellenführer und einem Tabellenvorletzten: „Die Mannheimer waren in der Offensive immer brandgefährlich, obwohl wir sie meist aus unserem Sechzehner halten konnten, aber einmal eben nicht und schon steht es 1:0. Wir dagegen laufen alleine auf den Torwart zu, ein Tor wird aberkannt, der Elfmeter geht nicht rein – da müssen wir einfach cleverer sein, aber ich habe eben keine Spieler wie Sax, Vidakovic, Burgio und Pinna. Wir müssen uns jetzt auf die nächsten drei Heimspiele gegen Kandidaten aus dem unteren Drittel konzentrieren. Allerdings hat meine Mannschaft heute 90 Minuten alles gegeben, keiner hat sich hängen lassen. Auf diese Grundtugenden müssen wir aufbauen.“
Rainer Kraft hatte die Startformation vom Villinger-​Spiel nur auf einer Position verändert, für Daniel Glück rückte Ralph Molner in die Elf. Die Normannen begannen durchaus aktiv, wollten den bislang in 2012 noch sieglosen Tabellenführer gleich unter Druck setzen, doch ein einziger Zuordnungsfehler in der Defensive der Gmünder machte die Rasenspieler stark und brachte den frühen Führungstreffer der Gastgeber. Die Normannen konnten dann das Spiel weitgehend offen halten und in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte hätten die Gäste mindestens den Ausgleich verdient gehabt.
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten waren zunächst die Stauferstädter mit Chancen gut bestückt, während ab dem zweiten sehenswerten Treffer der Gastgeber sich nochmals weitere VfR-​Chancen ergaben, doch die Normannia-​Defensive stand um die herausragenden Matthias Gruca und Kersten Göhl gut. Das an diesem Tag die Gmünder selbst einen Handelfmeter nicht ins Tor brachten, spricht für sich.
Es war die neunte Minute als Kevin Sax eine Ecke von rechts hereinbrachte, die Normannen hatten Bartosz Franke aus den Augen verloren, der per Kopf das 1:0 erzielte. Dieses Tor beruhigte die Nerven der VfRler, während den Gmündern etwas der Mumm fehlte. Immer wieder hemmten Ballverluste im Mittelfeld das Offensivspiel der Normannen, doch je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen die Gmünder in der Offensive zurecht. In der 23. und 26. Minute waren es Kersten Göhl und Patrick Faber die für Gefahr vor dem VfR-​Tor sorgten. Nur noch einmal in Hälfte eins wurde es für Matthias Gruca brenzlig, Franke setzte in der 35. Minute einen Heber auf die Latte. In der 37. Minute hätte sich das Spiel wenden können. Giuseppe Catizone begeisterte mit einem Solo über das ganze Feld, spielte den Ball passgenau auf den freistehenden Faber, der allein vor Tormann Kronholm scheiterte. Nur vier Minuten später hätte Faber seinen Patzer wieder gut gemacht gehabt. Wieder leistete Catizone die Vorarbeit, Beniamino Molinari scheiterte per Kopf an Kronholm und Faber bugsierte den Ball über die Torlinie. Doch statt Jubel nun Proteste der Normannia-​Spieler, denn Schiedrichter Traeder erkannte den Treffer aufgrund einer angeblichen Abseitsstellung nicht an.
Auch die zweite Hälfte begann mit einer mehr als umstrittenen Abseitsentscheidung des Gespanns aus Südbaden, doch der Kopfball von Albert Alex landete nur am Pfosten. Die Partie wogte nun hin und her. Innerhalb von zwei Zeigerumdrehungen in der 72. und 73. Minuten konnten sich beide Torhüter auszeichnen. Zunächst parierte Gruca gegen Pinna glänzend, dann konnte Kronholm eine Gmünder-​Granate gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke ablenken. Die Entscheidung fiel dann in der 76. Minuten: Pinna setzte sich durch und traf aus 18 Metern unhaltbar zum 2:0. In der Schlussphase hatten beide Mannschaften noch je zwei Großchance. Burgio zweimal für die Rasenspieler und Steffen Moro mit einer Direktabnahme für die Normannen. Zudem bekam der FCN einen Handelfmeter zugesprochen. Allerdings scheiterte Catizone an Kronholm. Ein schwacher Trost für die Normannen war es, als Mannheims Trainer Kenan Kocak in der Pressekonferenz sagte: „Die Gmünder Mannschaft ist im Vergleich zur Hinrunde nicht wiederzuerkennen. Ich hab sie auch in Nöttingen gesehen und in beiden Spielen gegen Spitzenmannschaften hat sich die Mannschaft stark präsentiert.“
VfR Mannheim: Kronholm – Wegmann, Vidakovic, Sax (65. Demirhan), Burgio, Kirschner, Bayram, Kocak, Cherief, Franke (74. Yilmaz), Pinna (80. Özgün)
FC Normannia: Gruca – Fröhlich (74. Moro), Welm (57. Härter), Seskir, Faber, Gmünder, Molinari, Molner (57. Nuding), Catizone, Göhl, Alex
Tore: 1:0 Bartosz Franke (9.), 2:0 Giancarlo Pinna (76.)
Zuschauer: 400

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