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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

ZFLS und VGW kooperieren: Im Technologiepark West entsteht eine neuartige Büromodulanlage

Bei der Vereinigten Gmünder Wohnungsbaugesellschaft (VGW) und beim größten Gmünder Arbeitgeber (ZF Lenksysteme) nimmt ein ganz außergewöhnliches und für den Wirtschaftsstandort Schwäbisch Gmünd höchst erfreuliches Kooperationsmodell Gestalt an: Im Technologiepark West entsteht eine neuartige Büromodulanlage für drei Millionen Euro.

Donnerstag, 17. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

Seit Jahren hatte sich die Klage verstärkt, dass die Bauleitplanung bzw. die Investitions– und Nutzungsbedingungen für den so genannten Technologiepark Gmünd West (Im Volksmund auch kurz „Krähe“ genannt) viel zu hoch und zu eng gesteckt seien. Oberbürgermeister Richard Arnold hatte nun die Parole ausgegeben, dies nun ändern zu wollen, um die brachliegenden, jedoch sehr gut erschlossenen Gewerbegrundstücke besser vermarkten zu können. Wie die Rems-​Zeitung dieser Tage schon berichtete, gibt es nun schon zahlreiche Anfragen, wobei die Stadtverwaltung aber im Wort steht: In der Krähe werden keine Unternehmen angesiedelt, die dem Einzelhandel in der Innenstadt Schaden zufügen könnten. Anfragen kommen offenbar reichlich von Discountern und aus der Outletszene.
Mit dem nun angesteuerten Kooperationsmodell von VGW und ZFLS wird voraussichtlich mit einem Schlag eine Grundstücksfläche von 7000 Quadratmetern einer Nutzung zugeführt. Es handelt sich um eine neuartige Büromodulanlage mit einer Nutzfläche von 4000 Quadratmetern.
ZFLS-​Pressesprecher Andreas Ziegele erklärt als Hintergrund des Projekts Fakten, die auch schon bei der jüngsten Bilanzpressekonferenz des Unternehmens angedeutet wurde: Bei der ZF Lenksysteme herrsche derzeit akute Raumnot, insbesondere im Bürobereich. Zudem möchte das Unternehmen das Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung weiter verstärken. Unternehmenssprecher Ziegele bestätigt auf Anfrage der Rems-​Zeitung: Die ZFLS habe sich entschlossen, zunächst für drei Jahre von der VGW eine große Büromodulanlage anzumieten. „Welche Abteilungen dorthin verlagert werden, können wir noch nicht sagen. Die Planungen seien derzeit in Arbeit und noch nicht abgeschlossen.“ Andreas Ziegele bestätigte jedoch, dass der Mietvertrag bereits unter Dach und Fach sei.
Wolfgang Frei, Geschäftsführer der VGW, freut sich auf diese neue Herausforderung und das außergewöhnliche Pachtmodell. Es sei durchkalkuliert und für alle Beteiligte nicht nur risikofrei, sondern höchst interessant und vorteilhaft. Man lehne sich hierbei an die Erfahrungen bei der Errichtung der Containerstadt fürs Ausweichquartier der Hochschule für Gestaltung an. Die HfG steht gleichfalls im Technologiepark.
Allerdings werde die Büromodulanlage sowohl optisch als auch bautechnisch mit den HfG-​Containern nicht zu vergleichen sein, eher mit den Fertigbaumodulen, die kürzlich für die Erweiterung des Kolomankindergartens in Wetzgau verwendet wurden. Vom Umfang her werde der ZFLS-​Bürokomplex sogar dreimal so groß sein wie die HfG, wobei die Module dreigeschossig aufeinandergestapelt sein werden. Die technisch naturgemäß sehr anspruchvolle Anforderung des Mieters: 200 moderne Büroarbeitsplätze mit der Grundausstattung (Verkabelung) bester und schnellster Kommunikations– bzw. Computertechnik.
Und noch eine rekordverdächtige Besonderheit: Schon zum 1. September müsse die Büromodulanlage bezugsfertig sein. VGW-​Chef Wolfgang Frei nennt eine Investitionssumme von drei Millionen Euro, die umgelegt auf den zunächst dreijährigen Pachtvertrag mit der ZFLS risikolos angelegt sei. Auch sei die Option berücksichtigt, dass die ZFLS den Mietvertrag verlängere. Wenn nicht, dann könnte das Modulgebäude entweder an einen anderen Interessenten weitergegeben werden oder aber relativ einfach zurück gebaut werden.
Wichtige Grundlage für das besondere Modell sei auch die Vereinbarung mit der Stadt Schwäbisch Gmünd, wonach die benötigten 7000 Quadratmeter im Technologiepark nicht an die VGW verkauft, sondern lediglich verpachtet werden.
Die VGW ist bereits mit dem Gründer– und Bürozentrum Gmünd Tech und mit dem besagten Ausweichquartier der Hochschule im Technologiepark West engagiert. Weitere Firmenansiedlungen sind derzeit verstärkt im Gespräch. Gerade mit der zukunftsträchtigen Büromodulanlage scheint nun endgültig der im Rathaus erhoffte große Durchbruch für eine verstärkte Nutzung und Vermarktung des verkehrstechnisch ideal in bzw. aus Richtung Stuttgart gelegenen Gewerbegebiets zu gelingen.
In welchem Verhältnis die Neuansiedlung der ZF Lenksysteme im Standort Technologiepark tatsächlich auch mit Neueinstellungen von Mitarbeitern steht, ist noch unklar.
Bei der jüngsten Bilanzpressekonferenz stellte jedoch ZFLS-​Chef Michael Hankel die Signale deutlich auf einen weiteren Wachstumskurs im In– und Ausland. Allein im letzten Geschäftsjahr konnte das in Schwäbisch Gmünd beheimatete und global engagierte Unternehmen ein überdurchschnittliches Umsatzplus von 19 Prozent verbuchen.
Ein Blick in die aktuellen Stellenangebote im Internet-​Angebot der ZFLS spricht für sich: 130 Einträge waren es gestern, von Praktikantenstellen bis zu Ingenieurpositionen für Forschung und Entwicklung, sehr viele davon für den Standort Schwäbisch Gmünd.

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