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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Weilermer AGV 1940 lud an Pfingsten zur Maiandacht

Am Pfingstsonntagnachmittag kamen rund 70 Gläubige aus Weiler und Umgebung zusammen, darunter viele Mitglieder der Weilermer Altersgenossen des Jahrgangs 1940, um mit Pfarrer Daniel Psenner eine Maiandacht bei Müllers Kapelle zu feiern.

Dienstag, 29. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​WEILER (pm). Nicht weit vom Dorf Weiler entfernt steht inmitten weiter Wiesengründe Richtung Ölmühle Müllers Kapelle. Ein schlichter Barockbau, der vermutlich nach dem Dreißigjährigen Krieg als Kreuzkapelle errichtet wurde. Der lebensgroße gekreuzigte Jesus, der jetzt den Hauptaltar der Weilermer Kirche ziert, war einst in der Kapelle.
„Vor dem Kappelesmann, haben sich die Kinder früher sehr gefürchtet“, weiß Rosa Löffler, die Besitzerin der Kapelle zu berichten und man sei schnell vom Schaffen auf dem Feld an der Kapelle vorbei nach Hause gelaufen. Für den Korpus des Gekreuzigten habe man dann die Madonna mit Kind auf den Wolken schwebend im heutigen Seitenaltar der Weilermer Kirche bekommen und zuletzt beim Kirchenumbau 1948 die jetzige Muttergottes.
Das Beste wanderte in die Weilermer Kirche und so wurde aus der Kreuzkapelle eine Marienkapelle. Trotzdem haben vorbeikommende Besucher ihre Freude beim Anblick der Maienkönigin mit Zepter und Jesuskind, freut sich die 78-​jährige Rosa Löffler. Die Tochter des letzten Weilermer Müllers (daher auch der Name Müllers Kapelle) hat zusammen mit ihrem Mann vor rund 20 Jahren die Kapelle in Dankbarkeit über eine schwere Krankheit ihres Mannes Alfons Löffler grundlegend renoviert.
Im Zuge der damaligen Weihe der Kapelle wurden Mitte der 1990er Jahre wieder regelmäßig Andachten bei der Kapelle gehalten. Doch diese Tradition schlief im Laufe der Zeit ein. Auf Anregung von Albert Heinzmann, der in den vergangenen Wochen den maroden Sockel des Kreuzes neben der Kapelle ausbesserte, und mit Hilfe der Weilermer Altersgenossen des Jahrgangs 1940 unter ihrem Vorsitzenden Hans Feifel, konnte am Pfingstsonntag wieder eine Andacht bei Müllers Kapelle mit Pfarrer Daniel Psenner gefeiert werden.
In seiner Predigt, die Daniel Psenner mit den Worten „Denn für Gott ist nichts unmöglich“ eröffnete, verdeutlichte er am Beispiel Mariens, dass diese Botschaft nicht als göttliche Willkür missverstanden werden soll, als ein „Maria, pass auf, ob Du willst oder nicht, du musst einen Sohn empfangen“. Es sei vielmehr ein Vertrauen Mariens, die in ihrem Angesprochenwerden die Liebe und Güte Gottes entdeckt.
Dieses Angesprochenwerden nahm Albert Heinzmann nach der Weihe des frisch renovierten Kreuzes wieder auf und erläuterte seine Beweggründe, weshalb er schon mehrere Flurkreuze in der Umgebung restauriert hat. Nach Krankheiten und Schicksalsschlägen fühle er sich angesprochen, die Tradition zu erhalten und es sei ein gutes Gefühl, wenn man nach getaner Arbeit in Dankbarkeit von den Gläubigen angesprochen werde, die sich an den renovierten Kleinoden erfreuen. Im Anschluss an die Maiandacht versorgten die Altersgenossen des Jahrgangs 1940 die Andachtsbesucher mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und ermöglichten so ein geselliges Beisammensein bei angenehmer Witterung bis zu einem kleinen Vesper am Abend im Schutze von Müllers Kapelle.
Aufgrund des regen Zuspruchs zur Maiandacht von rund 70 Gläubigen waren sich alle einig, dass diese Tradition zukünftig wieder fortgesetzt werden und auch im kommenden Jahr eine Maiandacht mit Pfarrer Daniel Psenner stattfinden soll.

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