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Vielfältige Themen von der Wasserversorgung bis hin zur B 29 im Mögglinger Gemeinderat: Im Herbst mit dem Bus nach Berlin fahren

Auch wenn die Ortsumfahrung nicht explizit auf der Tagesordnung stand: Neben Wasserversorgung, Pflanz vorhaben, Betreuungsangeboten und anderem mehr war am Mittwoch im Gemeinderat natürlich auch das jüngste Debakel der verweigerten Priorisierung Thema.

Mittwoch, 25. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 15 Sekunden Lesedauer


MÖGGLINGEN (bt). In Abschnitten wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Wasserverbindungsleitungen etwa in der Heubacher Straße oder in der Lauterstraße saniert. Meist, daran erinnern sich die Mögglinger nur zu gut, gestalteten sich diese Maßnahmen sehr schwierig und damit auch teuer — immerhin mussten die Tiefbauarbeiten „unter Verkehr“, das beißt bei halbseitiger Sperrung, oder auch bei Vollsperrung des Ausbauabschnittes durchgeführt werden. In einem Ort, der ohnehin wie kein anderer in der Region unter Verkehrsbelastung zu leiden hat, ist das zusätzliche Belastung. Bevor geplante Maßnahmen thematisiert wurden, ging Bürgermeister Schweizer auf das hundertjährige Bestehen der Landeswasserversorgung ein. Mögglingen trat am 12. Juli 1912 als 13 Mitglied und somit zu einem sehr frühen Zeitpunkt ein. Schweizer ließ die in all diesen Jahren vollzogene Entwicklung Revue passieren, und gerade in der Erinnerung an die Anfänge („Für d’Leit tät’s scho no, aber’s Vieh sauft’s halt nemme“) wurde deutlich, welches Geschenk das so selbstverständlich gewordene saubere und jederzeit verfügbare Wasser ist.
Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ohne dass die Gemeinde wochenlange Vollsperrungen ertragen muss, erklärte Werner Ganter von der Landeswasserversorgung, wie heute auch in Wasserleitungen die so genannten Inliner eingezogen werden können. Bislang war man damit etwas zurückhaltend, insbesondere weil manche Inliner keine Zulassung der entsprechenden Institutionen für Trinkwasser hatten; in der Zwischenzeit aber gibt es Produkte, die unbedenklich eingezogen werden können. Ganters Fazit: In jedem Fall günstiger und vor allem bürgerfreundlicher. Dieses Vorgehen zur Sanierung der reparaturanfälligen Hauptleitungen wird bei den Haushaltsplanberatungen 2013 entsprechend berücksichtigt, so der Gemeinderat.
Nachdem die Böschungen der Westtangente mit einem speziellen Gras– und Blumensamensubstrat angesät wurden, müssen die Begrünungsarbeiten, die Pflanzgebote und die Ausgleichsmaßnahmen noch in diesem Herbst vorgenommen werden — dazu gehören weitere Pflanzungen in den Böschungen und auf den Lärmschutzwällen, „Straßenbegleitgrün“ und Ausgleichsmaßnahmen in Form einer Streuobstwiese, eines Bach-​Waldsaumes an der Rems und einiger extensiv bewirtschafteter Grünflächen entlang der Rems — auch bereits mit Blick auf die interkommunale Landesgartenschau Rems 2019. Die Kosten, so die Vertreter des Ingenieurbüros Stadtlandingenieure, das die Ausschreibung übernimmt, werden wohl mindestens 100 000 Euro betragen; darin enthalten sein werden drei Jahre Pflege. Nachdem deutlich wurde, dass es nicht nur um die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen geht, sondern auch um gestalterische Gesichtspunkte, die Integration ins vorhandene Landschaftsbild, bat Schweizer, wenn irgend möglich recht bald anzupflanzen — im Frühjahr gestalte es sich stets schwieriger, etwas zum Anwachsen, zum Blühen und Gedeihen zu bringen.
Die Betreuungsangebote an der Limesschule, ein Abrechnungssystem fürs Mittagessen an dieser Schule sowie der Bericht über die allgemeine Finanzprüfung 2006 bis 2009 durch die Gemeindeprüfungsanstalt standen ebenfalls auf der Tagesordnung (die RZ wird berichten).

Erwartungsgemäß war wieder die auf absehbare Zeit verweigerte Ortsumfahrung Thema. Immer neue Argumente (siehe unten links) wurden zusammengetragen; so erklärte Gemeinde Michael Lang, die in den Gmünder Tunnel investierten 300 Millionen Euro seien verschwendet, wenn im weiteren Verlauf der B 29 bis zur A 7 nur Stau warte. Bürgermeister Schweizer berichtete vom jüngsten Abgeordnetengespräch, von unterschiedlichsten Ansätzen und seiner Überzeugung, nun könne nur noch der Bund helfen. Der Mögglinger Gemeinderat jedenfalls will, sollte sich bis Herbst nicht Entscheidendes verändern, einen Bus anmieten und nach Berlin fahren.

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