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Gemeinderat Böbingen befürwortet Abriss des Reiner-​Gebäudes

Mit der Besichtigung des ehemaligen Reiner-​Areals und der TSV-​Halle begann die gestrige Böbinger Gemeinderatssitzung. Und nach dem Ortstermin waren sich alle einig, dass man um einen Abriss der Gebäude nicht umhin kommt.

Montag, 09. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer

BÖBINGEN (nb). Für 190 000 Euro hat die Gemeinde Böbingen im März 2012 das 1562 Quadratmeter große Areal erworben. Im Anschluss an die Besichtigung beschäftigte man sich in der Gemeinderatssitzung nun vor allem mit der Frage, ob das Reiner-​Gebäude erhalten oder abgerissen werden soll. Architekt Matthias Schmid aus Heubach fasste nochmals zusammen und verwies neben den verrußten und verschimmelten Wänden auch auf die veraltete Haustechnik und den Brandschutz, die veraltete Gebäudehülle, das nicht gedämmte Dach sowie die bis zu 15 Jahre alten Fenster und die feuchten Kellerräume. Weiter müsste ein getrennter Zugang zu den Wohnungen und zu den übrigen Nutzungseinheiten geschaffen werden. Im Prinzip, so hatte Schmid zuvor beim Gang durch das Gebäude gesagt, habe man bei einer Sanierung nicht mehr als einen Rohbau. Und: „Aufwand und Ertrag stehen in keinem wirtschaftlichen Verhältnis.“ Man müsse schauen, wie man das Gebäude marktorientiert verwerten könne. Bürgermeister Jürgen Stempfle meinte, dass es gut und richtig sei, sich frühzeitig mit einer Nachnutzung zu beschäftigen. „Es würde keinen Sinn machen, das Gebäude jahrelang brachliegen zu lassen.“ Stempfle meinte, dass eine umfassende Sanierung zwar wünschenswert, aber auch sehr schwierig sei. Und auch die Gemeinderäte waren sich darin einig, dass man um einen Abriss des ehemaligen Reiner-​Gebäudes nicht umhin kommt. „Es gibt nur eine Schlussfolgerung, nämlich einen Abriss“, so August Freudenreich, der sich sicher ist: „Man findet hier mit Sicherheit keinen Investor.“ Gut mit einem Abriss leben könnte auch Gerhard Ziller, der meinte, dass das Gebäude optisch gesehen nicht unbedingt ein Stück Böbingen sei. „Abreißen, aber doch auf einen möglichen Investor zugehen“, so lautete der Vorschlag von Manfred Gold. Gemeinderat Günter Tietze erkundigte sich nach den Abrisskosten für das Reiner-​Gebäude; Architekt Matthias Schmid schätzte diese auf rund 50 000 Euro. Zu beachten, so fügte Bürgermeister Stempfle hinzu, sei bei einem Abriss auch die „Abstandswahrung“ zum Nachbargrundstück. Ein Abbruch müsse mit dem Eigentümer des angrenzenden Gebäudes abgestimmt werden. Da es sich um ein Mischgebiet handelt, wäre später eine künftige Wohnbebauung oder auch eine gewerbliche Nutzung für den Einzelhandel möglich. Bürgermeister Stempfle schlug vor, auf verschiedene Investoren zuzugehen und dann nochmals im Gemeinderat über das Thema zu beraten. „Wir haben jetzt keine Zeitnot“, bat Gerhard Ziller, in Ruhe eine Entscheidung herbeizuführen. Mit dem Erwerb des Areals habe man es geschafft, „dass wir den Finger draufhaben.“ Ziller brachte eine seniorengerechte Modulbauweise ins Spiel. Auch Manfred Gold meinte: „Ich möchte schon auch irgendwo die Hand draufhaben.“ Josef Apprich schlug vor, verschiedene Planer mit ins Boot zu nehmen. Investoren zu finden, werde später kein Problem sein. Man einigte sich darauf, das Architektenbüro Schmid mit einer Kostenschätzung zu beauftragen. Einerseits soll der Gesamtpreis für das gesamte Areal ermittelt werden; andererseits möchte man die jeweiligen Kosten für einen Abbruch schätzen lassen; also im Einzelnen für die TSV-​Halle, das Gebäude und das Nebengebäude. In einer Gemeinderatssitzung im September soll das Thema abermals auf der Tagesordnung stehen. Die TSV-​Halle müsse im Zuge einer sinnvollen Nachverdichtung abgerissen werden, heißt es seitens der Verwaltung. Und auch die Räte, so viele Emotionen mit ihrer kleinen „Festhalle“ auch verbunden sind, befürworten den Abriss.

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