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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Irenen-​Medaille für Stephan Kirchenbauer-​Arnold

„In unserer Staufer-​Geschichte steckt viel Kraft für die Zukunft“, sagte Stephan Kirchenbauer-​Arnold, als er die Irenen-​Medaille 2012 am gestrigen Sonntag auf dem Gipfel des Hohenstaufens entgegen nahm. Es war in der Tat eine Art Gipfeltreffen.

Montag, 20. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 27 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND/​GÖPPINGEN (rw). Das Plateau auf dem Göppinger Hausberg und Symbol des Stauferlandes glühte noch in der Nachmittagssonne, als sich gut 100 Gäste der Medaillen-​Verleihung hinauf begaben – darunter Gewappnete und Geharnischte sowie Fahnenschwinger und Fanfarenbläser aus der Staufersaga. Die meisten der Besucher kamen aus Schwäbisch Gmünd, mit ihnen Oberbürgermeister Richard Arnold, den das Göppinger Stadtoberhaupt Guido Till begrüßte. Nicht zu vergessen die erste Trägerin der Irenen-​Medaille: die Weilermer Autorin Lisa Elser, die letztes Jahr damit geehrt wurde für ihr Schauspiel „Irene von Byzanz“. Und jetzt also, als zweiter, Stephan Kirchenbauer, auf den für ein Jahr die Medaille übergeht. Sie besteht aus einer kreisrunden Silberplatte, in deren Mitte ein Brakteat angebracht ist – eine originale Silbermünze aus der Stauferzeit, auf der König Philipp mit den Reichsinsignien stilisiert dargestellt wird. Lisa Elser bleibt ideelle erste Trägerin, sie erhielt eine Replik der Medaille, auf der ihr Name und das Verleihungsjahr eingeprägt sind.
Der Göppinger Freundeskreis Irene Maria von Byzanz hat sich das Gedenken an die byzantinische Kaisertochter und deutsche Königin aufs Panier geschrieben, es ist mit der Verleihung der Medaille verbunden. Am 27. August jährt sich der Todestag der oströmischen Prinzessin zum 804. Mal, sie starb auf dem Hohenstaufen, der ihr nach der Ermordung ihres Mannes, König Philipps von Schwaben, als Fluchtburg diente, und ist im Kloster Lorch begraben. Für Walter von der Vogelweide war sie die „Rose ohne Dorn“, und OB Guido Till erinnerte daran, dass diese „Blume des Ostens“ Glanz ins staufische Haus gebracht habe. Stephan Kirchenbauer habe als Initiator, Autor und Regisseur mit der Staufersaga Irenes Geschichte sinnlich erfahrbar gemacht, in dem „einzigartigen Gesamtwerk“ sei ihr Schicksal in einer Filmprojektion dargestellt worden.
Die Laudatio auf den Auszuzeichnenden hielt Manfred Gröber. Mit künstlerischer Kreativität, Beharrlichkeit, Fleiß und Motivationskraft habe Stephan Kirchenbauer durch die Staufersaga zu gemeinschaftlichen und Gemeinschaft stiftenden Aktivitäten geführt. Rund 1300 Personen hätten mitgewirkt – von den Darstellern bis zu den Helfern – , mehr als 10000 Besucher hätten das Stück „miterlebt, nicht nur angeschaut.“ Dabei habe der Autor „unsere Irene-​Maria“ nicht vergessen, sondern ihr eine ganze Szenen-​Einheit gewidmet. Dem Publikum sei dadurch die Dimension mittelalterlicher Dynastie-​Politik und ein tiefes, anrührendes Mitempfinden für die menschliche Tragik eröffnet worden.
„Das kann niemand mehr übertreffen“, sagte Lisa Elser über die Staufersaga, „sie hat jeden ergriffen.“ Und obendrein bleibe die Medaille ein weiteres Jahr „in unserer Familie.“ – „Wir waren ein großes Team, wir haben das alle verdient“, sagte Stephan Kirchenbauer, „die Auszeichnung nehme ich entgegen für jeden einzelnen, der an der Staufersaga mitgewirkt hat.“ Lisa Elsers „Irene von Byzanz“ habe den Boden für die Staufersaga bereitet. Gerade die Frauen nähmen in dem Stück einen wichtigen Platz ein, zwei berührten besonders das Herz: Agnes, die salische Kaisertochter, mit der Ringlegende verbunden, und eben Irene von Byzanz, „die Lady Di der Stauferzeit, eine Königin der Herzen“, die von einer Tragik wie bei Tristan und Isolde umgeben sei. Mit allen Sinnen erleb– und spielbar sollte die Staufersaga sein, „damit sich die Menschen neu in ihre Stadt verlieben können.“ Es seien ideelle und reale Werte damit geschaffen worden, „sie hat ein Wir-​Gefühl geschaffen, das weiterwirkt. Zur Landesgartenschau 2014 eine weitere Aufführung, davon träume ich. Es braucht wieder jeden einzelnen, es braucht Begeisterung.“ Was mit Applaus quittiert wurde. Nach Rosenbouquet-​Niederlegung auf den Hohenstaufen-​Mauern und einem Schlusswort von OB Till stimmten alle ein Lied an: „Kein schöner Land in dieser Zeit.“

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