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Alfdorfer Straßenfest: Die Gasse der guten Laune

Trotz durchwachsenen Wetters lockte das Alfdorfer Straßenfest viele Besucher rund ums Alfdorfer Schloss. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Zelte und verkaufsoffene Geschäfte füllten sich, Einzelhändler und Vereine hatten erfreuliche Umsätze.

Sonntag, 02. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

ALFDORF (ska). Es gab an jedem Stand neben dem Üblichen etwas Besonderes, um den Gaumen zu verwöhnen. So bot der Fischerei– und Hegeverein Leineck nicht nur geräucherte Forelle aus der Region, sondern auch seine Zanderknusperle. Dies sind Zanderfilets in Bierteig frittiert, aber auch Heringsbrötchen mit viel Zwiebeln „für älle, die heut nemme küssa müssat“ wurden geboten.
Im Zelt hatte das Restaurant Seehof wieder seine New Orleans Cocktailbar aufgebaut und bot allen Nichtbiertrinkern auch eine vitaminreiche alkoholfreie Alternative. Starke Konkurrenz gab es hierbei vom Musikverein, dessen Cocktailbar am Samstag ebenfalls gut besucht war. Hier konnte man sich unter anderem, die Zunge von einer „Island Queen“ verwöhnen lassen oder autofahrerfreundlich probieren wie „Bora Bora“ schmeckt. Schräg gegenüber konnte man die kulinarische Reise bei der Kindertagesstätte Pusteblume aus Pfahlbronn fortsetzen. Hier gab es das amerikanische Nationalgericht Hamburger, Cheeseburger und für alle, die es lieber scharf mochten, einen Chiliburger. Diese wurden mit viel Liebe, Salat und Tomaten von den Eltern und Erziehern frisch zubereitet. Mit dem Erlös werden Projekte in der Kita finanziert, für die der Gemeinde die Mittel fehlen. Die Idee zum Hamburger kam, weil es das noch nicht gab und es etwas war, was man mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Materialien gut „schaffa“ konnte.
Ein paar Schritte weiter gab es dann türkischen Tee und Putendrehspieß. Dazwischen konnte man die Kalorien bei rockiger Musik von „Big Mac Acoustic Rock“ wieder wegtanzen oder einfach mit Bewegung gegen die Kälte angehen, die sich ab 21 Uhr noch mit Nässe von oben vereinte. Die Band coverte vor allem Musik der 80er, Oldies von den Beatles bis Lynyrd Skynyrd. Gestern schlossen sie ihr Programm mit „Born to be wild“ von Steppenwolf und „In the army now“ von Status Quo. In einem Hinterhof hatte die „Kabine1“ ihren Standort. Hier wurden als Kontrast zur Coverrockband harte Bässe und schnelle Beats von „DJ Fraenz“ durch die Anlage gejagt. Dieser legt nicht nur am Straßenfest für die Handballabteilung auf, sondern ist auch für die musikalische Umrahmung der Heimspiele zuständig. Beim Hauptverein konnte man sich mit Maultaschen, gebackenem Camembert und Geschnetzeltem verwöhnen lassen. Die Fußballer hingegen boten Wild aus der Region, garantiert nicht mit der schwarz-​weißen Kugel geschossen, sondern mit gutem Schrot erlegt. Wer ein Kügele fand, durfte es behalten und sollte Lotto spielen. Beim DRK wurde die deutsch-​griechische Freundschaft zelebriert. Neben Steaks und Roten Würsten gab es hier Gyros.
Für die Kleinen gab es ein Karussell und ein Bungee-​Trampolin. Im Schlosshof hatten die „Royal Rangers“ ihre Zelte aufgeschlagen. Hier gab es Salzkuchen, wer wollte, konnte sich über offenem Feuer Stockbrot backen und wen es ganz hoch hinauszog, der fand an der Kletterwand, was er suchte.
Am Sonntag kam noch ein Stand der evangelischen Kirche hinzu. Salzige oder süße Pfannkuchen und knackige Salate konnte man sich hier schmecken lassen. Die Kleinen konnten beim evangelischen Kindergarten Windräder basteln.
Der ökumenische Gottesdienst unter freiem Himmel fand ebenfalls im Schlosshof statt. Zelebriert wurde er von Pfarrer Friedmar Probst von der evangelischen und Pfarrer Marc Grießer von der katholischen Kirche sowie Pastor Matthias Föhl von der evangelisch-​methodistischen Kirche. Dieser ging in seiner Predigt auf das Ende der Ferienzeit ein und dass nun nach der Erholung wieder der Alltag mit seinen Problemen einziehe. Ein Leben ohne Probleme gebe es aber nicht, aber man könne darauf vertrauen, dass Jesus uns bei diesen Problemen hilft, so Föhls Botschaft. Dies sei der einzige große gemeinsame Gemeindegottesdienst im Jahr und somit auch für die Pfarrer etwas Besonderes, so Probst später. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch Sänger und Bläser der evangelischen und der methodistischen Kirchen.
Am anderen Anfang des Straßenfestes hatte der Sängerkranz Alfdorf seine legendären Weinbrunnen aufgestellt. Außer „Jägerlatein“ gibt es auch noch „Sängerlatein“. Durfte man hier doch erfahren, dass der Brunnen mit einer Standleitung von den Weinkellereien im Neckartal gespeist würde. Weiter ist auch die Erklärung für den „Sängerbraten“ eine nett erfundene Geschichte. Der Namen komme nicht daher, dass hier die Mannen, die nicht mehr singen können verarbeitet werden, sondern weil dem gefüllten Schweinebauch, wenn er vom Metzger komme, ein Ständchen gesungen würde.
Keine Erfindung seien jedoch die Nachwuchsprobleme. Mit auch schon knapp über vierzig sei der Dirigent der Jüngste im Ensemble und eine Änderung dieses Zustands wünschenswert. Man suche dringend neue Mitglieder, allerdings werden nur Männer gesucht, da es sich beim Sängerkranz um einen reinen Männergesangverein handelt.
Nicht nur beim Sängerkranz wurde gestern und am Samstag gute Laune groß geschrieben. Wo man hinblickte, fröhliche Gesichter und gute Stimmung bei Besuchern und Standbetreibern. So klang das Fest am Sonntagabend mit einem zufriedenstellenden Ergebnis für alle aus, zumal auch der verkaufsoffene Sonntag in den geöffneten Fachgeschäften recht gut angenommen wurde.

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