Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

EULE-​Projekt: Holzrahmen statt Stahlkisten

Eine mächtige Überarbeitung erfuhr das EULE-​Projekt am Bahnhof. Es sieht zwar immer noch modular und nach Containern aus, besteht aber nicht mehr, wie noch im preisgekrönten Architektenentwurf, aus den global verbreiteten Stahlkisten. Dafür soll das Leuchtturm-​Projekt jetzt in Holzrahmenbauweise errichtet werden. Etwas kleiner wird es dabei auch. Aus der EULE wird eine Holz-​EULE.

Donnerstag, 20. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 50 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Räumliche Flexibilität sei weiter vorhanden – wenn auch nur im Inneren. Versetzt werden können die neuen hölzernen, aber immerhin mit Blech verkleideten, scheinbaren Container nun nicht mehr – wobei das andererseits auch bei den Seecontainern nur eine theoretische Möglichkeit gewesen wäre, wie Baubürgermeister Julius Mihm einräumte: Sie hätten verkabelt und verrohrt werden müssen, das Regenwasser hätte seinen Weg ordentlich nehmen müssen. Kurz, mit der behaupteten Modularität war es von vornherein nicht so weit her.
Die Wissenswerkstatt auf dem Güterbahnhof, die Jugendliche mit ihrer unkonventionellen, „coolen“ Architektur anlocken soll und in der sie sich für Technik begeistern können, kam jetzt in der Wirklichkeit an – das war der Weg von der preisgekrönten Wettbewerbsarbeit bis zur genehmigungsreifen Planung, die gestern im gemeinsam tagenden Bau– und Verwaltungsausschuss vorgestellt wurde. Baubürgermeister Julius Mihm fasste die Entwicklung schön zusammen: „Die Seecontainer waren der Katalysator der konstruktiven Weiterentwicklung.“
Die Kosten bleiben es auch, die habe man „sehr gut im Griff“, versicherte Erster Bürgermeister Joachim Bläse. Die Gesamtkosten des EULE-​Neubaus einschließlich der Renovierung der Güterhalle, Außenanlagen und Ausstattung belaufen sich auf 5,9 Mio. Euro. 70 Prozent werden bezuschusst, und aus steuerlichen Gründen tritt die Gartenschau-​GmbH als Bauherr auf. Der Anteil der Stadt wird bei knapp 1,1 Mio. Euro liegen. Das Baugesuch soll Ende September eingereicht werden, Baubeginn ist im März 2013, Fertigstellung ein Jahr später, März 2014. Beheizt werden soll das Gebäude mit Erdwärme – was einige kritische Fragen wegen der Sonden nach sich zog, nicht zuletzt wegen des Tunnels und der empfindlichen Kalkschichten. Nachdem Julian Hildebrand (Architekturbüro Henn, München) die Raum– und Geschossaufteilung vom Ausstellungskeller über die Werkstätten bis zur Aussichtsplattform und Dachterrasse erläutert und den Gründer-​Mythos Garage beschworen hatte, auf den die Architektur anspielt, gaben die Fraktionen ihre Stellungnahmen ab.
Celestino Piazza (CDU) sprach von einer „immer noch kreativen Antwort“, die ein architektonisches Alleinstellungsmerkmal abgebe, die Idee bleibe erhalten. Auch die Holzrahmenbauweise sei modular, und der Container-​Fassadeneffekt bleibe durch die Blechverkleidung erhalten. Niedriger werde die EULE zudem, was „denen gerecht wird, die Angst um den Salvator hatten.“ Konrad Sorg signalisierte die Zustimmung der SPD wie bisher. Die Grünen, so Karl Miller, ändern ihre Meinung: Von „energetisch katastrophal“ zu „ordentlich.“ Skeptisch zeigte sich die FW/​FDP-​Fraktion, nicht zuletzt wegen des in den Keller gesteckten Ausstellungsraums. Die Frauen-​Fraktion und die Linke äußerten Sympathie für den überarbeiteten Entwurf. Nächste Woche wird darüber entschieden.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2249 Aufrufe
441 Wörter
4239 Tage 20 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4239 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/9/20/eule-projekt-holzrahmen-statt-stahlkisten/