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Fußball, Stadtmeisterschaft: FC Bargau gewinnt die 30. Gmünder Stadtmeisterschaft in einem nervenaufreibenden Finale

Drei Turniere veranstaltete die SG Bettringen im Rahmen der 30. Gmünder Stadtmeisterschaft in der Groß-​sporthalle. Dreimal stand die SGB im Endspiel – und musste sich dreimal geschlagen geben. Neuer Gmünder Stadtmeister ist der FC Bargau: Der Landesligist entschied das dramatische Endspiel nach Verlängerung und Neunmeterschießen mit 5:3 für sich.

Montag, 14. Januar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

„Das hatte ich mir anders vorgestellt“, sagte Oliver Glass, stellvertretender Abteilungsleiter der SGB-​Fußballabteilung, am Sonntag nach dem AH-​Ü35-​Turnier. „Jetzt führe ich dreimal die Siegerehrung durch und überreiche der SGB dreimal den Preis für den zweiten Platz. Mir wäre es fast lieber gewesen, wir gewinnen einmal und schneiden dafür bei den beiden anderen Turnieren schlechter ab.“
Die SG Bettringen richtete erstmals die Gmünder Stadtmeisterschaft aus, hatte sich organisatorisch einiges einfallen lassen und sorgte für einen reibungslosen Ablauf, was die zahlreichen Zuschauer und Ehrengäste mit viel Lob würdigten. „Ich muss der SG Bettringen ein riesiges Kompliment machen. Sie war ein Spitzenausrichter“, meinte Sportbürgermeister Dr. Joachim Bläse bei der Siegerehrung am Samstag, als mit den 14 aktiven Mannschaften aus Gmünd und seinen Stadtteilen der Höhepunkt stattfand.
In drei Vorrundengruppen ging es zunächst um den Einzug ins Viertelfinale. In der Gruppe A untermauerte die SG Bettringen ihr Ziel, den Vorjahrestitel zu verteidigen. „Wir haben sehr guten Fußball gespielt“, war SGB-​Trainer Markus Hieber zufrieden mit der spielerischen Leistung seines Teams. In drei der vier Vorrundensiege erzielte man vier Treffer, im „Endspiel“ um den Gruppensieg gegen den TV Herlikofen markierte Enis Zeijnulahi drei Sekunden vor Schluss den goldenen Treffer zum 1:0-Erfolg. Der TV Herlikofen kam auf Rang zwei vor Hussenhofen und Großdeinbach.
Souverän marschierte der TV Weiler in der Gruppe B vorneweg. Auf das 2:2-Remis gegen den TV Lindach folgten drei Siege gegen den Drittplatzierten, TSB Gmünd (3:1), Tabellenvierten Stella Italia (4:1) und Fünftplatzierten FC Nordwest-​Treff (3:0). Rang zwei sicherte sich der Kreisliga-​A-​Wintermeister TV Lindach.
In der Gruppe C sammelten sowohl der FC Bargau als auch der FC Normannia ungeschlagen sieben Punkte, 13:1-Tore verhalfen dem Landesligisten aber zur Spitzenposition. Der FCN schoss acht Treffer, kassierte jedoch vier. Ausscheiden mussten der TV Straßdorf und Türkgücü.
Vor dem Viertelfinale boten die Bettringer Bambini ein unterhaltsames Einlagespiel. In der Runde der letzten acht hatten dann lediglich die Bettringer keine Probleme und kamen durch den deutlichen 6:1-Sieg über Hussenhofen (zweitbester Gruppendritter) locker weiter. Der TV Weiler, FC Bargau und TV Lindach taten sich dagegen deutlich schwerer. Weiler (7:6 gegen den besten Dritten, TSB Gmünd) sowie Lindach (4:2 gegen den FC Normannia) siegten vom Neunmeterpunkt aus, der FCB schlug Herlikofen knapp mit 2:1.
Im ersten Halbfinale kam es zum prestigeträchtigen Derby zwischen Bettringen und Weiler. Die SGB erwischte den besseren Start und führte durch die Tore von Enis Zeijnulahi und Harun Balci fünf Minuten vor Schluss mit 2:0. Doch der Bezirksliga-​Aufsteiger startete die Aufholjagd, als Kristof Mattyasovszky dreieinhalb Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer erzielte. In der Schlussphase drängte Weiler auf den Ausgleich, doch der Titelverteidiger verteidigte den knappen Vorsprung erfolgreich.
Eine eindeutige Angelegenheit war das zweite Halbfinale zwischen dem FC Bargau und TV Lindach. „Wir haben gegen einen sehr starken Gegner verloren. Da hat man gesehen, dass wir in der Kreisliga A spielen und Bargau eben ein Landesligist mit den besseren Einzelspielern ist. Wir sind dieses hohe Tempo nicht gewohnt“, kommentierte Lindachs Coach, Björn Lange, die klare 1:5-Niederlage.
Weil Bargau im Endspiel stand, war schon vor dem Spiel um Platz drei klar, dass sich neben der SG Bettringen der TV Weiler und der TV Lindach für die Indoor-​Tage des FC Normannia Gmünd qualifizieren, weil der Landesligist eh als Teilnehmer feststeht. Dementsprechend agierte Weiler im Spiel um Platz drei mit angezogener Handbremse, weshalb die lautstarken Fans des TV Lindach nochmals voll auf ihre Kosten kamen. Mit 5:1 gewannen die Lindacher, die nochmals ein Ausrufezeichen setzen konnten.
Dann war alles angerichtet für ein nervenaufreibendes, dramatisches Finale zwischen den beiden spielerisch besten Mannschaften der Stadtmeisterschaft. Die SG Bettringen und der FC Bargau lieferten sich ein ausgeglichenes Endspiel. Zwei Minuten waren erst absolviert, als der FC Bargau die Großchance zur Führung hatte, diese aber ungenutzt ließ. Tobias Klotzbücher scheiterte per Neunmeter an SGB-​Schlussmann Bastian Kapitke. Auf der anderen Seite traf Manuel Seitz kurz darauf nur den Pfosten. Nach zwölf Minuten stand es 0:0 und es ging in die fünfminütige Verlängerung. Benjamin Vogel schoss den FCB in Front. In der Folgezeit drängte Bettringen auf den Ausgleich, blieb aber lange erfolglos, ehe Enis Terzioglu 22 Sekunden vor dem Ende doch noch das 1:1 gelang. „Der späte Gegentreffer war ein Tiefschlag. Wir waren in dieser Situation nicht präsent genug,“ sagte FCB-​Trainer Markus Lakner. So ging der Endspielkrimi im Neunmeterschießen weiter. Und dort bewies der Landesligist Nervenstärke. Weil auf Bettringer Seite Harun Balci und Liridon Ukaj scheiterten, reichten vier verwandelte Neunmeter zum 5:3-Sieg.
Markus Lakner: „Dieser Turniersieg war wichtig. Wir hatten etwas gutzumachen nach den schwachen Auftritten bei den Hallenturnieren in Bettringen und beim SV Lautern. Es war ein enges Endspiel, in dem beide Mannschaften den Sieg verdient gehabt hätten. Trotzdem haben wir nicht zu unrecht gewonnen.“
Den von der Rems-​Zeitung gestifteten Sonderpreis für den besten Torschützen verdiente sich Enis Zeijnulahi von der SG Bettringen mit sieben Treffern. Zum besten Torhüter und wertvollsten Spieler wählte die Turnierleitung Andreas Thebert (TV Lindach) und Tobias Klotzbücher (FC Bargau).
Den Auftakt bestritten am Freitag zehn A-​Juniorenmannschaften. Platz eins ging an die favorisierte Verbandsstaffeltruppe des FC Normannia Gmünd, die sich im Endspiel gegen die SG Bettringen mit 3:0 durchsetzte. Das kleine Finale gewann die SG Herlikofen/​Hussenhofen/​Iggingen gegen den TSV Mutlangen mit 1:0. Zum besten Torhüter wählten die Trainer und Betreuer Lukas Birker von der SG Bettringen, bester Torschütze war der Normanne Josua Kolb mit fünf Treffern.
Beim Ü35-​Turnier am Sonntag triumphierte der TSV Böbingen durch einen 3:2-Endspielerfolg über die SGB. Dritter wurde die SG Schorndorf, die im Spiel um Platz drei das Neunmeterschießen gegen den SV Plüderhausen mit 4:3 für sich entschied, und mit Jochen Selentin und Willy Escabias (fünf Tore) den besten Torhüter und Torschützenkönig stellte.
Bemerkenswert war an allen drei Tagen die faire Spielweise, gab es doch nur wenige Zeitstrafen und keine einzige rote Karte, was auch auf die guten Leistungen der Schiedsrichter zurückzuführen ist.

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