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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Holger Bahr und Simon Pierro begeistern: KSK Ostalb beweist, dass Kapital und Entertainment kompatibel sind

Zu einem kurzweiligen Abend im Forum Schönblick konnte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Ostalb, Carl Trinkl über 300 Gäste, Mitarbeiter der Bank und viele Kunden begrüßen. Kapital und Entertainment in Einklang zu bringen — eine Aufgabe, die Dank des Referenten und des Künstlers bestens klappte.

Donnerstag, 14. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (el).
Zum Einstieg in den Abend stellte Carl Trinkl die Kreissparkasse Ostalb als starkes, dem Gemeinwohl verpflichtetes öffentliches Geldinstitut vor, das in seiner jetzigen Form, als Sparkasse für den gesamten Ostalbkreis im nächsten Jahr sein 40jähriges Bestehen feiern kann. In den früheren Kreisen Schwäbisch Gmünd und Aalen gab es die Sparkasse schon früher und der Inhalt der Geburtsurkunde aus dem Jahr 1852 gilt in seiner Ausformulierung noch immer. Die Kreissparkasse hat die Aufgabe, Bankdienstleistungen für jedermann zu bieten, Kinder und Jugendliche zum Sparen anzuleiten und Kunden mit Geld zu versorgen. Aber die Kreissparkasse schüttet auch, wenn sie ordentlich arbeitet und verdient, Geld an soziale, kulturelle und sportliche Zwecke aus. Ebenso wird die regionale Wirtschaft gefördert, vom kleinen über mittlere bis zu großen Unternehmen. Carl Trinkl sprach den anwesenden Kunden Dank für Treue und Kontinuität aus. Trinkl rief die Kunden auf, nicht nur nach angeblichen Traumzinsen bei Privatbanken zu schielen, sondern auch darauf zu achten, dass die Einlagen sicher sind, was bei den Sparkasse der Fall ist.
Beeindruckende Geschäftszahlen sowohl in finanzieller als auch in unternehmerischer, personeller Hinsicht belegen, dass die Kreissparkasse Ostalb ein vitales Geldinstitut in Baden-​Württemberg ist.
Als Carl Trinkl den Referenten des Abends zum Thema Kapital ankündigte, da dachte manch einer bei der Berufsbezeichnung Volkswirt und dann noch Leiter Volkswirtschaft bei der Deka-​Bank an trockene Zahlen und Statistiken. Doch weit gefehlt, Dr. Holger Bahr, der eben diese Position innehat, zeigte in einer mitreißenden Art und mit sehr feinem Humor zwischen den Zeilen, wie man aufzeigen kann, wo der Schuh – noch – drückt und wo man als Einwohner Deutschlands, als Bürger Schwäbisch Gmünds und der Umlandgemeinden ansetzen sollte. Heute schon an übermorgen denken, lautete der Tenor zu den einzelnen Thesen und Fakten, nämlich der Euro bleibt, es gibt ein wenn auch geschwächtes Wachstum und die Phase der niedrigen Zinsen wird im Euroraum anhalten.
Dr. Bahr stellte fest, dass der Euroraum nach teilweise harten Reformen aus der Rezession herausgekommen ist, einige Staaten besser, einige schlechter. So sind in einigen Staaten die Schuldenstände immer noch nicht mehr tragbar hoch. Diese Zustände resultierten auch aus massiven Lohnerhöhungen, während in Deutschland hier eine große Zurückhaltung gewahrt wurde. Galt Deutschland noch vor zehn Jahren als kranker Mann Europas, kann es heute andere Zahlen vorweisen. Deutschland wird dieses Mal für seine Stärke im Inneren und bei den Exporten massiv kritisiert. Anhand von Beispielen zeigte der Volkswirt auf, wie groß die Kluft zum Beispiel noch bei den Bruttoinlandsprodukten der einzelnen Staaten und bei den Arbeitslosenzahlen ist. Er betonte aber auch, dass politische Mechanismen heute stabilisieren, wo früher schon ganz sicher Bürgerkrieg geherrscht hätte. So kann das Sorgenkind Irland bereits im Dezember diesen Jahres den Rettungsschirm verlassen. „Sicher ist, der Süden hat (ein bisschen) reformiert und der Norden hat (ein bisschen mehr) finanziert. Aber wären andere Szenarien günstiger gewesen? Sicherlich nicht“, so Holger Bahr in einem Resumee. Die Weltwirtschaft zeigt eine moderate Aufwärtsbewegung, die Talsohle scheint durchschritten und das deutsche Jahrzehnt ist weiter im Gange, durch weltwirtschaftliche Expansion, aber auch insbesondere im dritten Quartal 2013 durch eine starke Binnennachfrage.
Für die Sparer zeigt die Niedrigzinsphase jedoch eine deutliche Realzinsfalle auf, so der Deka-​Bank Volkswirt an die Anwesenden gerichtet. Die Inflationsrate ist derzeit höher als die kurzfristigen Zinsen am Markt, weshalb er zur Minimierung des derzeit realen Vermögensverlustes auch auf die Chancen bei den Aktien verwies. Neben den Einnahmen aus Dividenden ist der Inhaber der Aktien auch Beteiligter an der Firma, ein weiterer Pluspunkt, der viel zu wenig Beachtung findet. Mit den Worten von Warren Buffet, ein erfolgreicher Investor, Jahrgang 1930, der sagte: „Im Geschäftsleben ist der Rückspiegel immer klarer als die Frontscheibe.“ Ein Satz, der sicherlich auch für den Privatanleger gilt.

Dass Zauberei und subtiler Spaß mit digitaler Technik das Publikum begeistern und von den Stühlen reißen kann, zeigte Simon Pierro mit seiner I-​Pad-​Zauberei, aber auch mit guten alten und analogen Karten– und Geldscheintricks. Reale Gegenstände, die kurz vorher noch auf dem I-​Pad-​Schirm hin– und her flitzten, ob Tennisball oder Stift, egal ob man dem Künstler direkt oder auch über die Leinwand in Großaufnahme auf die Finger schaute, man kam nicht dahinter, wie es klappt. Der Künstler, der auch schon bei „Verstehen Sie Spaß“ zu sehen war, hatte das Publikum auf seiner Seite, bereitwillig gaben die Statisten ihr Geld, ihre Uhr oder wie Bürgermeister Dr. Joachim Bläse bei einem Fesseltrick sein bestes Jackett. Den Machern der Kreissparkasse ist ein kurzweiliger Abend mit Information und Unterhaltung, Kapital und Entertainment gelungen, sicherlich auch zur Kundenbindung im harten Wettbewerb, aber auch um sich als starker Pfeiler in der Gemeinschaft des Ostalbkreises zu präsentieren. Ein Buffet im Foyer rundete den Abend mit der Chance zu Begegnungen und Gesprächen ab.

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