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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Jahresrückblick des Rechberger Ortschaftsrates

Es sind meist sehr harmonische Sitzungen, wenn die Ortsvorsteher der Stadtteile am Ende des Jahres Bilanz ziehen und ihrem Gremium Dank aussprechen. Bei der Ortschaftsratssitzung in Rechberg wurde hingegen eifrig diskutiert. Es ging um die Zukunft des Gasthauses Rad.

Dienstag, 17. Dezember 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

GMÜND-​RECHBERG (nb). Es war ein kleines bisschen wie Weihnachten, als die Rechberger Ortsvorsteherin Anne Zeller-​Klein bei der Ortschaftsratssitzung am Montag Präsente verteilte, ihre Mitarbeiter lobte und einen insgesamt sehr zufriedenen Blick auf 2013 warf. Eine Diskussion um die Zukunft des Gasthauses Rad in der Hohenstaufenstraße 1 brachte die vorweihnachtliche Stimmung dann etwas ins Wanken.
Ortschaftsrat Helmut Geiger hatte die Thematik unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen“ angesprochen und sorgte bei so manchem für Verwunderung. Vor allem die Ortsvorsteherin fühlte sich – das ganze war verbunden mit dem Wunsch eines Antrages an die Stadtverwaltung – etwas unter Druck gesetzt.
Es gehe ihm, führte Geiger in das Thema ein, um die innerörtliche Entwicklung in Rechberg. Das Gasthaus Rad, das zum Verkauf stehe, befinde sich an einer ortschaftsprägenden Stelle, erklärte er. Für die weitere Planung sei es wichtig, die Planungshoheit in die Hände der Kommune zu legen. Als er den Wunsch äußerte, hierzu Gespräche mit der Stadtverwaltung zu führen, damit das Gebäude nicht fremdvergeben wird, war sie etwas spürbar – die Angst, dass man wie der Gmünder Gemeinderat in Sachen Villa Kötzschke dem ganzen in Kürze etwas ohnmächtig gegenüberstehen könnte.
Das Areal berge enormes Potential, so Geiger. Auch werde gemunkelt, dass es bereits Investoren gebe. „Das hätte nichtöffentlich angesprochen werden müssen“, meinte eine sichtlich überraschte und leicht verärgerte Ortsvorsteherin. Sie wolle dies nicht hier und heute entscheiden, sondern im Januar mit auf die Tagesordnung nehmen, so Zeller-​Klein weiter. Sie wolle auch nicht in einer „Hurra-​Entscheidung“ einen Antrag an die Stadtverwaltung stellen. Zudem äußerte sie den Wunsch, auch dem Gemeinderat mehr gedankliche Zeit einzuräumen. Im Gremium selbst herrschte zweigeteilte Stimmung. Die einen äußerten die Sorge, dass die nächste Sitzung eventuell zu weit entfernt sein könnte und dass dann die Gefahr bestehe, nicht mehr agieren zu können. Zeller-​Klein schlug als Termin für die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung den 20. Januar vor; auch Gerhard Hackner (Leiter des Vermessungs– und Liegenschaftsamts Gmünd) wolle sie hierzu einladen. Auch bat die Ortsvorsteherin um Miteinbeziehung der Bürgerschaft. Fünf Räte sprachen sich für den 20. Januar als Termin für die kommende Gemeinderatssitzung mit dem Tagesordnungspunkt „Gasthaus Rad“ aus; vier waren dagegen; zudem gab es eine Enthaltung.
„Wir treffen keine Entscheidung heute, es ist nur ein Antrag“, bekräftigte Helmut Geiger sein Ansinnen zur baldigen Kontaktaufnahme mit der Gmünder Stadtverwaltung. Andreas Abt äußerte die Sorge, ob die Stadt im Falle des Erwerbs hier „etwas Gutes draus macht“ und brachte den Vorschlag ein, eventuell auch im Verbund mit anderen Ortschaften etwas zu tun. Einen Antrag an die Stadt Gmünd zu stellen, sei nicht die Antwort, die er wünsche, so Abt. Ortsvorsteherin Zeller-​Klein nickte zustimmend und verwies darauf, dass es Beispiele gebe, wo auch private Investoren „schöne Sachen gemacht haben“. Auch wurde aus den Reihen des Ortschaftsrates darauf verwiesen, dass man über Dritte diskutiere; noch ist das Gasthaus Rad in privatem Besitz. Das Thema wird nun bei der nächsten Ortschaftsratssitzung auf der Tagesordnung stehen; der Antrag von Helmut Geiger wird als Einzelantrag an die Gmünder Stadtverwaltung weitergeleitet.
Zuvor hatte die Ortsvorsteherin bei ihrem Jahresrückblick einige wichtige Maßnahmen angesprochen. So sei es, sagte sie, für die infrastrukturelle Entwicklung von Rechberg dringend notwendig, dass endlich mit der Umsetzung des Bebauungsplanes Hardtäcker IV begonnen werde. Bei guter Witterung soll im Frühjahr 2014 mit dem Kanalbau und dann direkt im Anschluss mit der Straßenerschließung begonnen werden.
Erfreut äußerte sich Zeller-​Klein auch mit Blick auf die baldige Fertigstellung des neuen Sportgeländes mit Vereinsgaststätte des TSGV Rechberg. Die Einweihung sei für Mitte 2014 vorgesehen. Die Ortsvorsteherin sprach der Vorstandschaft des TSGV Rechberg und allen weiteren Helfern ihren Dank aus. Diese hätten 2013 den größten Teil des Bauvorhabens geschultert und alle weiterhin ermutigt bis zur endgültigen Fertigstellung 2014 weiterzumachen.
Weiter verwies die Ortsvorsteherin in ihrem Rückblick unter anderem auf die Sanierung des Daches der Gemeindehalle im Frühsommer 2013; die Sanierung des Fahrweges zum Braunhäusle und die erfolgten dringenden Reparaturen und Ausbesserungen in der Kaiserbergstraße, auf dem Weg zum unteren Stollenhof und auf der Straße zur Burgruine Rechberg. Als dringende Maßnahme beschrieb Zeller-​Klein auch die Sanierung der Ortsdurchfahrt Kaiserbergstraße. Bereits mehrfach habe sich der Ortschaftsrat dafür ausgesprochen, die Sanierung der Ortsdurchfahrt in einem Zuge mit dem Einbau des Kreisverkehrs Richtung Wissgoldingen vorzunehmen.
Aktuelle Messungen an dieser Straße hätten deutlich ergeben, dass hier aus Sicherheitsgründen zur Verkehrsberuhigung ein dringender Handlungsbedarf besteht. Auch über das hohe Verkehrsaufkommen (LKW Schleichverkehr und Mautflüchtlinge) habe man schon mehrfach gesprochen.
Auch sprach die Ortsvorsteherin das zunehmende Lärmaufkommen – verursacht vor allem durch die vielen Fahrbahnschäden an der Kaiserbergstraße – an. Hier müsste über eine Temporeduzierung im Bereich der Kaiserbergstraße diskutiert werden.
Als wichtiges Thema beschrieb sie die Schaffung von zeitgemäßen Räumlichkeiten für die Rechberger Feuerwehr. Das jetzige Feuerwehrgerätehaus sei fast 50 Jahre alt und befinde sich in einem schlechten baulichen Zustand. Es sollte, so findet die Ortsvorsteherin, einer genauen Prüfung unterzogen werden. Auch müsse gut überlegt werden, ob sich an diesem Standort weitere Investitionen lohnen.
Erheblicher Sanierungs– und Renovierungsbedarf bestehe auch auf den Straßen und Wegen zu den Stollenhöfen, Kleinishöfen und zum Schurrenhof.

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