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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Anfang September ist Tunnelfreigabe

Ein halbes Jahr vor Freigabe des Gmünder Einhorn-​Tunnels stieg der Gemeinderat gestern nochmals in die Baustelle hinab. Anlass auch, um Rudolf Miller zu danken, dem Baudirektor, der eine Schlüsselstellung in der Realisierung einnahm.

Donnerstag, 28. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Die Großbaustelle, die seit sieben Jahren durch Gmünd hindurchführt, befindet sich unverkennbar in der Schlussphase. Was den Räten die Frage nach der Verkehrsfreigabe brandaktuell erschienen ließ, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Stadtumgestaltung für die Landesgartenschau. Robert Hamm, Oberbaurat im Baureferat Ost des Regierungspräsidiums, wollte sich auf den Tag nicht festlegen, aber es werde Anfang September 2013 sein. „Der September ist gesetzt. Wir unternehmen alles, um die Termine einzuhalten. Wenn alle Stricke reißen, vier Wochen später.“ Doch dies sei angesichts des gegenwärtigen Baustandes und des Arbeitsfortschrittes wenig wahrscheinlich, „und wir werden ganz bestimmt nicht 2014 reißen.“
Mittlerweile läuft die technische Ausstattung des Tunnels: derzeit wird die Elektrotechnik eingebaut, darunter ein 1000-​Volt-​Kabel für die leistungsstarken Lüftermaschinen, die im Frühjahr eingebaut werden. „In den vergangenen fünf Jahren ist Schwäbisch Gmünd viel abverlangt worden“, sagte Hamm, doch es habe „immer ein unbürokratisches und kooperatives Verhältnis“ zur Stadt bestanden. „Gmünd hat damit maßgeblichen Anteil am Erfolg. Zu dem langen Atem, der für ein solches Projekt vonnöten sei, habe Rudolf Miller, der unlängst verabschiedete Leiter des Baureferats Ost in Ellwangen beigetragen, „die Stadt hat ihm sehr viel zu verdanken.“
Was Erster Bürgermeister Joachim Bläse bekräftigte: „Eine ganz wichtige Persönlichkeit. Es braucht solche, die an ein Projekt glauben.“ Dem aus Riedlingen stammenden Baudirektor, seit Mitte der 70er-​Jahre mit Frau Marita und zwei Kindern in Gmünd lebend, sei der Tunnel ein Herzensanliegen geworden. Als Leiter des Baubüros in Schwäbisch Gmünd habe er Jahrzehnte lang den Tunnel geplant, „er hat immer wieder gesagt, der Tunnel wird kommen“, so Joachim Bläse. Miller sei Ideengeber, Problemlöser und Tüftler gewesen, dabei in der Verantwortung gestiegen und mit vielen anderen anspruchsvollen Baumaßnahmen betraut gewesen. „Rudolf Miller war derjenige, der gesagt hat, die Situation hat sich geändert, wir müssen den Rettungstunnel bauen und die Pläne fortschreiben.“
Bei den Fortschreibungen habe es sich bezahlt gemacht, dass das Baubüro seinen Sitz in Gmünd hatte, hier seien die Strukturen geschaffen worden für die Großmaßnahme, an der so viel anderes gehangen habe – die Remsverlegung, der Bau von neuen Kanälen und des Remsdükers an der Pfitzerkreuzung etwa. „Wenn Miller nicht gewesen wäre, hätten wir die Pläne und Strukturen nicht gehabt und den Zeitablauf nicht hingekriegt. Dafür sagen wir Dank im Namen der Bürgerschaft.“ – „Mein Herz hängt am Gmünder Tunnel“, bekannte Rudolf Miller in seinem kurzen Dankeswort.
Und zusammen mit den Stadträten nahm er an der Tunnelführung teil, nachdem Ingenieurin Maren Zengerle die Jahre des Tunnelbaus in einer Präsentation vor Augen führte. Wie die Zeit vergeht: Der Spatenstich für den 1. Bauabschnitt war schon 1998 – der Ausbau der B 29 im Gmünder Westen –, 2006 begann der eigentliche Tunnelbau, zunächst in offener Bauweise im Westen. 2011 erfolgte der Durchschlag im 1600 Meter langen bergmännisch hergestellten Teil des Tunnels an der Pfitzerkreuzung, dann folgte der Trog im Osten samt Remsverlegung.
Wenn auch dieser Trog schon überschüttet ist, besteht an der Leonhardskirche das Nadelöhr noch einige Zeit weiter. Zur Fertigstellung der Fußgängerbrücke warte man auf besseres Wetter, dann folgen die Kreuzungen. Die Autofahrer können sich im Frühjahr auf einige Verkehrsverlegungen im Osten gefasst machen.
Im Tunnel gingen die Räte bis zum ersten von sechs „Querschlägen“, den Vebindungsgängen zum nachträglich geplanten und realisierten Rettungsstollen. Robert Hamm erläuterte das Sicherheitskonzept, das für „maximale Chancen zum Überleben“ sorgen soll. Aber zunächst denkt man vor allem an die freudenvolle Eröffnung; Stadtrat Albert Scherrenbacher schlug ein „Elektro-​Seifenkistenrennen“ vor. Einen Tag der offenen Tür werde es sicher geben, meinte Robert Hamm, doch den soll die Stadt organisieren. Eine Anregung, die gewiss aufgenommen wird.

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