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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünd in Guggenhand

Über 800 Musiker aus der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein machten am Samstagabend die Nacht zum Tage und sorgten in der ganzen Gmünder Innenstadt für beste Stimmung. Am Abend fanden auf Marktplatz, Johannisplatz und Münsterplatz die Monsterkonzerte statt, worauf die Nacht zum Tag gemacht wurde. Bis Sonntag Nachmittag feierten Guggen und Guggenfans dann in der Sporthalle im Schwerzer.

Sonntag, 03. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (rw/​bt). In der Großsporthalle kamen am Sonntag vom späten Vormittag bis weit in den Nachmittag hinein um die 3000 Guggenfans zusammen. Sie waren auch die Jury der Prämierung, dort wurden die von den Stimmen des Publikums ausgewählten Kapellen mit dem besten Sound, dem schönsten Kostüm und dem „größten Stimmungsmacher“ ausgezeichnet und mit von Künstlerin Christine Petraschke entworfener Keramik-​Kunst belohnt. Außerdem gab es in den frei Kategorien noch jeweils 111 Euro vom AG-​Fasnet-​Vorsitzenden Albert Scherrenbacher, von der AG Fasnet und von der städtischen Touristik– und Marketing-​Gesellschaft. Und weil Musikmachen und –hören hungrig macht, gab’s noch Verpflegungskörbe von der Metzgerei Scherrenbacher obendrein. Überreicht wurden die Preise von Albert Scherrenbacher, Raimund Vogt und Robert Frank.
Preisträger in der Kategorie „Schönste Kostüme“ waren die „Weißahoarer Giggalesbronzer“, die heuer als bayerische „Könige der Löwen“ mit Mähne, Hermelinumhängen und weißblauem Rautenmuster auftraten. Die Guggenband ist die einzige aus Bayern, die regelmäßig alle zwei Jahre nach Gmünd kommt – und schon öfters stolz Auszeichnungen mit nach Hause nehmen konnte.
Den besten Sound produzierten nach mehrheitlichem Urteil des Publikums die „Bazzaschüttler Eichberg“ aus dem Kanton St. Gallen in der Schweiz. Und die Top-​Stimmungsmacher kamen aus Liechtenstein: die „Fürstliche Guggenmusigg Röfischrenzer“ aus Liechtenstein, gegründet 1970 und damit die älteste in ihrem Land. Und die Guggen tun was für die Stauferstadt und deren große Vorhaben anlässlich der Landesgartenschau – Weißahoarer Giggalesbronzer, Gmender Gassafetza und die Oschtalb-​Ruassgugga tragen zur Finanzierung des Himmelsstürmer-​Turms in Wetzgau bei.
Am Samstag war die Innenstadt wieder zur großen Bühne für die Guggen geworden. Auf den drei Bühnen auf dem Johannisplatz, Marktplatz und auf der Freitreppe vor der Volkshochschule auf dem ebenfalls gut besuchten Münsterplatz gingen die Monsterkonzerte ab. Vor den Podien drängte sich die begeisterte Menge. Bis 22 Uhr ging es auf den Bühnen weiter, dann noch in den Kneipen, zu denen die Bands ein ums andere Mal zogen, immer mit Publikum im Schlepptau. Zwischendurch schickt Petrus Konfetti in Form von reichlich Schneeflocken in böigem Wind hinab auf die Feiernden. Wem’s zuviel wurde, nahm in einer Kneipe Zuflucht. Später beruhigte sich das Wetter wieder – dafür stieg der Pegel der närrischen Ausgelassenheit. Trotz der großen Menschenmenge, das sei vermerkt, kam es zu keinen unliebsamen Zwischenfällen.
Halt, das hätten wir fast vergessen: die Entführung des Ersten Bürgermeisters Joachim Bläse durch die Oschtalb-​Ruassgugga: Den setzten die Aalener Guggen, gewandet als Schweizer Garde – mit der ist bekanntlich nicht zu spaßen – auf der Marktplatz-​Bühne fest, fesselten ihn mit Schwarzwurst-​Handschellen und wollten ihn gen Aalen verfrachten. Dort wird bekanntlich ein Oberbürgermeister gesucht, der Gmünder Erste hat aber wenig Neigung, sich zu bewerben.
Je nun, die Entmachtung der Gmünder Rathaus-​Oberen erfolgt ja erst am Schmotzigen Donnerstag. Das war ein Argument. Aber noch mehr überzeugte die zur Auslösung angebotene Kiste Heubacher Pils die Ruassguggen, dass Aalen auch ohne Joachim Bläse noch eine Zukunft hat.

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