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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Volker Kauder predigte im Schönblick

Man kennt Volker Kauder, den Vorsitzenden der CDU/​CSU-​Bundestagsfraktion, als einen Mann, der als evangelischer Christ offene Worte liebt und sich nicht scheut, diese auszusprechen.

Montag, 04. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (kos). Davon konnten sich im bis zum letzten Platz gefüllten Forum des Schönblick die vielen Besucher beim gestrigen Gottesdienst ein Bild machen, hielt Kauder doch die Predigt, die den vielschichtigen Begriff der Freiheit nach einem Text des Apostel Paulus an die Galater zum Inhalt hatte. Mit klaren Worten stellte der studierte Jurist und engagierte Politiker und Christ seine Überzeugung dar.
Martin Scheuermann, der Leiter des Schönblick, begrüßte Kauder, OB Richard Arnold und auch Bundesbank-​Vorstand Rudolf Böhmler. Ferner Jürgen Groth und seinen Chor und Stefan Bamberger mit dem Musikteam. Für das Zusammenkommen der Christen in Freiheit setze sich Volker Kauder weltweit nachdrücklich ein, sagte Scheuermann.
Das mache er eigentlich schon lange, meinte dieser, und so habe er auf seinen Reisen auch Kontakte zu Christen gesucht. Das sei nicht immer leicht gewesen. So sei es nicht ausgeblieben, dass man ihn als christlichen Hardliner bezeichne.
Doch er sprach dann davon, dass sein Einsatz Wirkung zeige, wenn es auch noch ein langer Weg sei. Scheuermann erinnerte ihn an die theologischen Bücher, die er geschrieben habe und wollte wissen, wie er auf diese Idee gekommen sei. Das tue er deshalb, so Kauder, weil die Bibel die „Grundlage unseres Lebens“ und für ihn der zentrale Wegweiser sei.
In seinem Predigttext nach Galater 5,13 –14, einem Text, über den eher selten gepredigt wird, ging er auf das Thema Freiheit ein und ging der Frage nach, wie man ihr Raum im eigenen Leben wie in dieser Welt geben könne.
Freiheit sei ein gigantischer Begriff, wenn man berücksichtige, was alles in seinem Namen geschehe. Mutige Christen, so im Dritten Reich, seien dafür in den Tod gegangen und oft wäre die errungene Freiheit, so wie in der Französischen Revolution, zur Unfreiheit geworden.
Religionsfreiheit sei ein grundlegendes Menschenrecht. Dennoch würden in vielen Ländern Christen ausgegrenzt, diskriminiert, verfolgt, getötet. Volker Kauder spannte den Bogen zum Galater-​Text, mit dem Paulus das Christentum als universelle Religion begründete, habe, weil Christus für alle in die Welt gekommen sei. Damit habe er deutlich gemacht, was das Wesen des Christentums ausmache: Wir seien Befreite, weil wir durch Jesus befreit und zum ewigen Leben berufen seien. Diese Freiheit sei nicht verantwortungslos, und durch die Liebe solle einer dem anderen dienen.
Die Botschaft laute: Die Freiheit zu nutzen in der Liebe zum Anderen. Und so könne man auch nicht tun und lassen, was einem beliebe. In der Nachfolge Jesu könne man Aufgaben wahrnehmen, die andere nicht wahrnehmen würden. Von daher habe man auch nicht das Recht, anderen die Freiheit und das Leben zu nehmen.
Dabei lehnte er die Präimplantationsdiagnostik grundsätzlich ab, weil aus seiner Sicht das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle beginne. Wir könnten uns zwar für oder gegen Gott entscheiden, aber dieser habe uns nicht das Recht gegeben, das Leben zu verweigern. Unsere Aufgabe sei es, den Menschen zu helfen, ein befreites und selbsterfülltes Leben zu gestalten. Kritisch sah Kauder die grenzenlose Freiheit im Internet, mit der er einen Verfall von Werten verband. Er schloss mit der Feststellung, dass Freiheit uns immer wieder vor große Herausforderungen stelle.

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