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Ärzte krempeln den Notfalldienst im Ostalbkreis um und streben eine Zentralisierung an

Bis spätestens zum 1. Januar will die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-​Württemberg die Organisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Land komplett übernehmen. Ziel ist dabei eine Zentralisierung. Im Raum Gmünd gibt es diese zentrale Notfallpraxis bereits am Stauferklinikum. Ursache für die Neuausrichtung ist der drohende Ärztemangel.

Mittwoch, 13. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 54 Sekunden Lesedauer


Von Eckard Scheiderer
OSTALBKREIS. Im Zuge der Neuausrichtung sollen aus bisher 380 allgemeinärztlichen Notdienstbereichen in Baden-​Württemberg rund 70 so genannte „Dienstgemeinschaften“ werden. Auch im Ostalbkreis wird dies zu einschneidenden Veränderungen führen. Entsprechend dem KV-​Konzept wird der Ostalbkreis künftig in die drei Notdienstbezirke Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen aufgeteilt. Jeder Bezirk soll eine zentrale Notfallpraxis an einer Klinik haben.
Zwei solcher Praxen bestehen bereits: für den Bereich Schwäbisch Gmünd am Staufer-​Klinikum Mutlangen und für den Bereich Ellwangen an der dortigen Sankt-​Anna-​Virngrund-​Klinik. Am Aalener Ostalb-​Klinikum soll eine solche Praxis nach Abschluss der derzeit dort laufenden Bauarbeiten eingerichtet werden. Auch hier will der Kreis die Räume mietfrei zur Verfügung stellen.
Untergröningen wird künftig zum Notfallbezirk Gmünd gehören und Lorch bleibt im Bezirk Schorndorf
Am Dienstag hat sich der Kreistag mit der Neuorganisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes befasst. Bereits Ende November vergangenen Jahres habe die KV die Kommunen und die Landräte informiert, erläuterte Landrat Klaus Pavel. Über weitere Details gab es dann mehrere zusätzliche Absprachen zwischen KV, Ostalbkreis, Bürgermeistern und den regionalen Ärztesprechern.
Als Ergebnis standen am Ende diese Punkte: Untergröningen soll künftig dem Notfalldienstbezirk Schwäbisch Gmünd zugeordnet werden, Hüttlingen dem Bezirk Aalen. Akzeptiert wird zunächst die Entscheidung der Ärzteschaft Lorch, wie schon bisher auch künftig zum Notfalldienstbezirk Schorndorf zu gehören. Und toleriert wird eine vorübergehende Zuteilung von Rosenberg und Jagstzell zum Notfalldienstbezirk Crailsheim bis spätestens Ende 2013. Am Ende folgte der Kreistag aber einem Vorschlag Pavels, mit den Ärztegremien über weitere Verbesserungen an diesem Konzept zu verhandeln (siehe neben stehender Kasten). Vor allem geht es dabei um die künftige Versorgung des Bereichs östlich der Autobahn, der nach jetzigem Stand voll umfänglich zum Notdienstbezirk Aalen gehören soll, der damit der Einwohnerzahl nach etwa doppelt so groß wäre wie die beiden anderen Bezirke.
Ursachen für die Änderung sind der Ärztemangel und das Praxissterben aufgrund der Rahmenbedingungen
Die beiden Vorsitzenden der Kreisärzteschaften, Rainer M. Gräter (Aalen) und Dr. Erhard Bode (Schwäbisch Gmünd), machten deutlich, dass der Ärztemangel, das bereits eingesetzte Praxissterben, die schlechten Rahmenbedingungen für junge Ärzte und eine Überalterung der niedergelassenen Ärzteschaft die Hauptgründe für die völlige Konzeptionsänderung beim ärztlichen Bereitschaftsdienst seien.
Landrat Klaus Pavel betonte, Kreis und Kreistag hätten in dieser Angelegenheit zwar eine Verhandlungs-​, aber keine Entscheidungskompetenz. Die liege allein bei der Ärzteschaft und deren Gremien. Was am Ende aber nicht heiße, dass der Kreis nicht doch noch Geld für die Sicherung der ärztlichen Notversorgung in der Fläche bereitstellen müsse. Bode erklärte, das Honorar dafür bezahlten die Ärzte aus einem von ihnen gemeinsam gefüllten Topf selbst.

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