Skispringen: Skiclub Degenfeld baut neue 75-Meter-Mattenschanze für ganzjährige Talentförderung – Kosten: 1,3 Millionen Euro
Der Bauantrag wurde im September 2003 eingereicht, neuneinhalb Jahre später sind die Planungen nun so weit fortgeschritten, dass der Spatenstich noch in diesem Monat erfolgen soll. Der Nachwuchsstützpunkt Degenfeld bekommt eine neue 75-Meter-Mattenschanze, die bis Herbst 2014 stehen und mit der eine ganzjährige Talentförderung forciert werden soll.
Mittwoch, 13. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Seit 1990 steht die 43-Meter-Mattensprungschanze, zwei Jahre später kam die kleinere 15-Meter-Kindermattenschanze hinzu. Beide Anlagen sollen nun von einer dritten Mattenschanze ergänzt werden – in Degenfeld ist der Bau einer größeren Schanze längst erforderlich. Um die Talente noch intensiver zu fördern, springen Jugendliche bereits ab zwölf Jahren von 70-Meter-Anlagen. „Die Kluft zu den Großchancen war bisher zu groß“, sagt Bürgermeister Dr. Joachim Bläse über die bisherige Skisprung-Infrastruktur in Degenfeld. So sieht es mit Heiner Dangel auch der Präsident des Schwäbischen Skiverbandes: „Für das Fluggefühl sind größere Schanzen besser geeignet. Weil es in Baden-Württemberg keine größere Mattenschanze gibt, macht der Neubau in Degenfeld absolut Sinn.“
Was seit fast zehn Jahren – der Bauantrag wurde am 3. September 2003 gestellt und durch die Baugenehmigungsbehörde der Stadt Schwäbisch Gmünd am 24. März 2006 bewilligt – schon geplant wurde, wird nun verwirklicht. „Es handelt sich um eine 75-Meter-Schanze, auf der Sprünge bis 80, vielleicht auch 85 Meter, möglich sein werden. Sie wird direkt neben die bestehende 43-Meter-Mattenschanze gebaut“, erklärt der Vorsitzende des Skiclubs Degenfeld, Frank Ziegler. „Die neue Schanze wird den Trainingsbetrieb im Sommer verbessern, dadurch können unsere Sportlerinnen und Sportler zum Trainieren in Degenfeld bleiben.“ Und auch die Skisprungfans der Region sollen von der neuen größeren Anlage profitieren: „Außerdem können wir dann auch ein Sommerspringen in Degenfeld ausrichten“, blickt Ziegler erwartungsfroh in die Zukunft.
Heiner Dangel vom Schwäbischen Skiverband betont aber, dass die neue Mattenschanze nicht nur für den Skiklub Degenfeld vorgesehen wird, sondern auch der Verband davon immens profitieren wird und dieses Projekt gemeinsam mit dem DSV begleitet und unterstützt. „Der Nachwuchsstützpunkt Degenfeld wird dadurch ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb unseres Verbandes haben. Durch die neue Schanze ist für uns ein ganzjähriger Trainingsbetrieb möglich.“ Deshalb sollen Kaderathleten und die jungen Skispringerinnen und Skispringer anderer Vereine regelmäßig auf der neuen Degenfelder Mattenschanze trainieren.
Mit Zuschüssen sollen
940 000 Euro abgedeckt werden
Wenn auch der tatsächliche Baubeginn aktuell noch ungewiss ist, wünscht sich der Skiclub Degenfeld als Bauherr laut Frank Ziegler noch in diesem Monat den Spatenstich. Bis die neue Schanze und der Anlaufturm dann endgültig stehen werden, wird wohl ein gutes Jahr vergehen. „Ich gehe davon aus, dass alles bis zum Herbst 2014 fertig sein wird“, so Ziegler. Der SCD wird in Eigenarbeit viel schultern, die eigenen Arbeitsleistungen werden mit 50 000 Euro veranschlagt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,318 Millionen, mit Zuschüssen sollen 940 000 Euro abgedeckt werden. Allein der Landesausschuss zur Förderung des Leistungssports in Baden-Württemberg steuert 480 000 Euro bei, die Stadt Schwäbisch Gmünd beteiligt sich mit 150 000 Euro.
Um die Bürgerinnen und Bürger über den Neubau der 75-Meter-Mattenschanze zu informieren, wird es am Donnerstag, 21. März, ab 19.30 Uhr in Degenfeld einen Informationsabend geben.
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