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Handball: Bezirkstag der Schiedsrichter des Bezirks Stauferland

Die Schiedsrichter des Bezirks Stauferland können auch in den nächsten drei Jahren auf Kontinuität setzen. Dies ist das Ergebnis des Bezirksschiedsrichtertages in Göppingen. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden wiedergewählt.

Dienstag, 05. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Angesichts des immer gravierender werdenden Mangels an Schiedsrichtern scheinen die Probleme der Zukunft unlösbar zu sein. Schon heute werden zahlreiche Bezirksligaspiele nur noch mit einem Schiedsrichter besetzt. Im nächsten Jahr droht das Szenario, dass zu Kreisligaspielen gar kein Unparteiischer mehr kommen kann. Wenn keine Trendwende gelingt, ist der Spielbetrieb gefährdet. Bei zu wenigen Schiedsrichtern drohen den Vereinen Punktabzüge für die am höchsten spielende Mannschaft.
Der Bezirksvorsitzende Karl Friederich (Frisch Auf Göppingen) stellte deutlich heraus, dass der Vorstand die Aktionen der Schiedsrichter unterstütze.
Der stellvertretende Schiedsrichterwart des Handballverbandes Württemberg, Ralf Kroner, musste kurzfristig absagen, ließ aber mitteilen, dass sich die Situation auch im Verband weiter verschärfe. Im nächsten Jahr werden dem HVW in der Württembergliga und den Landesligen etwa 40 Schiedsrichtergespanne fehlen. Schon jetzt müssen etliche Landesligaspiele der Männer von den Bezirken geleitet werden. In der nächsten Saison kann es durchaus sein, dass alle Landesligaspiele von den Bezirken übernommen werden müssen. Dies führt im Bezirk Stauferland dazu, dass die meisten Bezirksligaspiele mit Einzelschiedsrichtern besetzt werden müssen. Das Schiedsrichterwesen des Verbandes beklagt, dass Vergehen gegen Schiedsrichtern zu geringe Strafen nach sich ziehen.
Aufgrund der massiv anstehenden Probleme wollte Schiedsrichterwart Peter Lochstampfer seinen Blick mehr in die Zukunft richten. Die jetzige Kommission ist seit drei Jahren im Amt und schnell zu einer eingeschworen Gemeinschaft zusammengewachsen. Deshalb stellten sich auch alle Mitglieder erneut zur Wiederwahl. Mit dem Wechsel vor drei Jahren wurde ein Beschwerdewesen eingeführt, das von Uli Decker vom Heubacher HV sehr diplomatisch geleitet wird. Beschwerden der Vereine gibt es oft zu den Leistungen der Schiedsrichter. Die Vereine erhalten einen Beurteilungsbogen, in dem die Regelschwächen der Schiedsrichter beschrieben werden sollen. Meistens kommt dann von den Vereinen aber keine Antwort mehr. Lochstampfer betonte, dass eine solche Zusammenarbeit den Schiedsrichtern wenig nütze. Er forderte die Vereine auf, konstruktive Kritik zu üben – dann könne der Lehrstab auch dementsprechend schulen. Wenn Schiedsrichter sich bei der Abrechnung vertan hatten, kam es schon vor, dass ein gewisser Betrag zurück gezahlt wurde. Für die Parkgebühren in der Parkhaushalle in Göppingen konnten auch Lösungen erarbeitet werden.
Im Leistungsbereich sind die Zahlen des Bezirkes rückläufig. Vor einiger Zeit hatte der Bezirk noch über 20 Teams im Verbandsbereich und darüber hinaus gemeldet. Inzwischen sind es nur noch elf. Sehr erfreulich ist, dass der Bezirk erstmals zwei Teams auf DHB-​Ebene hat. Reiser/​Weber (TSG Giengen) und Fähnle/​Schulle (HSG Oberkochen/​Königsbronn) leiten Spiele in der 3. Bundesliga, Enssle/​Krieg (TV Mögglingen) und Krieg/​Stief (Mögglingen/​Bartenbach) in der Baden-​Württemberg-​Oberliga. Sieben weitere Teams hat der Bezirk in den Spielklasen des HVW. Allerdings fehlt es auch hier am Nachwuchs. Der Bezirk kann in der kommen Saison keinen Aufsteiger in die Landesliga stellen. Im Gegenteil: Bis zu vier Teams planen in den oberen Bereichen die Pfeife an den Nagel zu hängen. Das Hauptproblem ist, dass die Schiedsrichter in sehr jungen Jahren mit dem Pfeifen beginnen und dann in den unteren Jugendspielklassen des Bezirkes eingesetzt werden. In diesem Bereich gibt es keinen Mangel, die Unparteiischen beklagen sich eher über zu wenig Einsätze. Heute pfeift ein Schiedsrichter maximal fünf Jahre, ehe er aus unterschiedlichen Gründen wieder aufhört – und steht dann für Männerspiele nicht mehr zur Verfügung.
Da nützten laut Lehrwart Stefan Czommer (DJK Göppingen) auch über 80 ausgebildete Neulinge im letzten Jahr wenig. Das Ziel müsse sein, diese bis nach oben durchzubringen. Eine Mammutaufgabe hat Einteiler Dieter Heide (TSV Bartenbach) Woche für Woche zu erledigen. In einer Saison muss er über 2500 Spiele besetzen. Hinzu kommen noch über 700 Rückgaben.
Die Neuwahlen brachten einstimmige Ergebnisse. Die Schiedsrichterkommission setzt sich wie folgt zusammen:
Schiedsrichterwart: Peter Lochstampfer (TSV Dettingen); Stellvertretender Schiedsrichterwart: Uli Decker (Heubacher HV); Schiedsrichtereinteiler: Dieter Heide (TSV Bartenbach); Schriftführer: Stefan Mack (TV Holzheim); Lehrwart: Stefan Czommer (DJK Göppingen); Einteiler Beobachtungen: Jochen Weiler (TSV Heiningen); Beisitzer Stauferland-​Schiri: Tobias Dürler (TV Holzheim).
Mit der Aktion „Fair zum Schiri“ will der Bezirk Stauferland dem Schiedsrichtermangel entgegentreten. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. Sie besteht aus den vier Schiedsrichtern Jochen Weiler, Uli Decker, Holger Krieg und Peter Lochstampfer sowie den Mitgliedern der Spieltechnik, Georg Häußler, Hans Huth, Jens Weidenhiller und Klaus Glocker. zusammensetzt gegründet. Im Fragebogen „Fair zum Schiri“ haben die Schiedsrichter die Möglichkeit, das Verhalten von Spielern, Offiziellen und Zuschauern zu bewerten. Einigen Beschwerden wurde bereits nachgegangen. Die Vereine informierte der Bezirk Anfang Januar über die ersten Zwischenstände, zudem kündigte man weitere Maßnahmen an. Seitdem ist ein Rückgang der Beschwerden von Schiedsrichtern über Vereine zu erkennen.

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