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Fußball, 2. Bundesliga: Schwächste Saisonleistung des Aufsteigers wird vom gastgebenden FSV Frankfurt gnadenlos bestraft

Nach einem Debakel beim FSV Frankfurt geht der VfR Aalen schweren Zeiten entgegen: Am Bornheimer Hang lieferte der Aufsteiger am Freitagabend eine indiskutable Leistung ab und kassierte bei der 1:6 (0:3)-Klatsche die bislang höchste Zweitliganiederlage. Der VfR schlittert in die Krise – die Luft auf die Abstiegsränge wird langsam dünner.

Samstag, 09. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer

Er war der tragische Held: Bis zum 25. Spieltag musste Jürgen Mössmer auf sein Zweitligadebüt von Anfang an warten. Im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt war endlich der Moment gekommen. VfR-​Trainer Ralph Hasenhüttl beorderte den 23-​Jährigen in die Innenverteidigung neben Tim Kister. Doch Mössmers Einstand fand ein jähes Ende – nach nur 26 Minuten. Als letzter Mann brachte er kurz vor dem Strafraum den Frankfurter Stürmer John Verhoek mit einer Notbremse zu Fall. Schiedsrichter Benjamin Brand aus Gerolzhofen zeigte Mössmer die Rote Karte. Der VfR Aalen musste über eine Stunde lang in Unterzahl spielen. Das Schicksal nahm fortan seinen Lauf, wenn auch Ralph Hasenhüttl nach dem Spiel zugab: „Selbst mit elf Mann hätten wir hier heute keine Chance gehabt.“
Damit war vor der Partie nicht unbedingt zu rechnen. Es war lange her, als die Aalener auswärts zuletzt verloren hatten. Sechs Spiele lang blieb man zuvor unbesiegt, doch diese Bilanz geriet am Bornheimer Hang genauso zur Makulatur wie der 3:0-Hinrundensieg. Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde erhöhte der FSV den Druck. Das 1:0 nach 24 Minuten durch den Kopfballtreffer von Verhoek, den Kister aus den Augen verloren hatte, war die logische Konsequenz.
Was danach passierte, war aus Aalener Sicht der negative Höhepunkt der bisherigen Zweitligasaison. „Nach dem 0:1 sind wir auseinandergebrochen“, sagte ein fassungsloser Ralph Hasenhüttl nach der Partie. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so instabil sein können.“ Nach Verhoeks Führungstreffer zeigten die Aalener kaum noch eine Gegenwehr. Die bis zu dieser Partie noch drittbeste Abwehr der Liga war ein Schatten ihrer selbst. Die gesamte Mannschaft enttäuschte in allen Belangen, ließ jegliche Einsatzbereitschaft vermissen und kam so richtig unter die Räder. Schon zur Pause war die Partie quasi gelaufen, nachdem Mathew Leki in der 35. Minute durch einen Rechtsschuss nach einer Görlitz-​Hereingabe und FSV-​Kapitän Björn Schlicke (39.) mit einem Abseitstor auf 3:0 erhöht hatten.
Ralph Hasenhüttl war in der Halbzeit auf Schadensbegrenzung aus. Mit Oliver Barth und Thorsten Schulz wechselte er zwei Defensivakteure ein. Doch weil der Aufsteiger weiterhin jegliches Aufbäumen vermissen ließ, machte der in der Offensive sehr effektive FSV Frankfurt erneut kurzen Prozess mit dem an diesem Abend hinten so anfälligen VfR. Erst verwertete Moise Bambara per Kopf eine Yelen-​Freistoßflanke, dann traf der agile Yelen zunächst selbst per Kopf und verwandelte noch einen von Marco Haller an Lecki verschuldeten Strafstoß. Vier Minuten vor Schluss stand es 6:0. Es wäre der höchste FSV-​Zweitligasieg aller Zeiten gewesen, hätte Haller zwei Minuten später per Heber nicht noch getroffen.
Der sehenswerte Ehrentreffer zum 1:6 ändert freilich nichts an der Tatsache, dass der VfR Aalen nach der höchsten Saisonniederlage endgültig in der Krise steckt und sich mehr und mehr Richtung Abstiegszone orientieren muss.
FSV Frankfurt: Klandt – Huber, Schlicke, Heitmeier, Teixeira – Konrad, Bambara (81. Kaffenberger) – Görlitz (73. Roshi), Yelen – Leckie, Verhoek (73. Jönsson)
VfR Aalen: Fejzic – Traut, Kister, Mössmer, Buballa – Hofmann, Leandro – Lechleiter (66. Calamita), Haller, Klauß (46. Barth) – Reichwein (46. Schulz)
Tore: 1:0 Verhoek (24.), 2:0 Leki (35.), 3:0 Schlicke (39.), 4:0 Bambara (54.), 5:0, 6:0 Yelen (68., 86./FE), 6:1 Haller (88.)
Rote Karte: Mössmer (26., Notbremse)
Schiedsrichter: Benjamin Brand
Zuschauer: 4187

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