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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Archäologische Spurensuche an der westlichen Ledergasse

Das im Zuge der Vorbereitungen für die Landesgartenschau freigelegte Stadtmauereck am westlichen Ende der Ledergasse entpuppt sich, wie berichtet, zunehmend als archäologische Fundgrube der Stadtgeschichte.

Montag, 01. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 11 Sekunden Lesedauer

Auf dem Gelände wird nach der gegenwärtig laufenden wissenschaftlichen Auswertung das Forum Gold und Silber errichtet. RZ-​Leser Gerhard Walter Schwarz zeigt sich gleichermaßen fasziniert und hat uns nun folgende Informationen zu den Mauerfunden übermittelt: „In einer heimatkundlichen Schriftenreihe hat bereits der ehemalige Stadtarchivar Albert Deibele die Kapellen der ehemaligen Reichsstadt Gmünd aufgelistet. Danach befand sich die Josen– oder Georgskapelle am Ende der Ledergasse unmittelbar an der Stadtmauer gelegen. Geweiht war sie zunächst dem Hl. Jodokus, einem Pestheiligen und diente wohl den Bewohnern der Josenvorstadt als Andachts– und Aussegnungskirchlein. Am 1. August 1472 wurde das Patronat erweitert und der Hl. Georg mit aufgenommen. Danach wurde sie sowohl Josen– als auch Georgskapelle genannt. Beteiligt daran war vor allem der Gmünder Handelsherr Georg von Horkheim. Er war sehr begütert und mit Anna Straißer von Nördlingen verheiratet. Nach der Säkularisation beschloss der Gemeinderat 1827 den Abbruch von Teilen der westlichen Stadtmauer und der darin integrierten Türme (Josenturm, Georgsturm) wobei der Georgsturm das Glöcklein der Kapelle trug und keinen Tordurchgang besaß. Bei der vermuteten Schießscharte dürfte es sich eher um den Abfluss des Ledergassenbachs gehandelt haben, der nahe der Kapelle die äußere Stadtmauer verließ. Damals wurde bereits für das Handwerk (Gerber, Schmiede) die Rems beim Schmiedturm durch die Stadt geleitet, was immer wieder zu erheblichen Überschwemmungen führte.“ Seitens der Landesgartenschau GmbH ist schon mehrfach angekündigt worden, dass zumindest die Stadtmauerreste in die Neugestaltung des Platzgefüges am zukünftigen Forum Gold und Silber einbezogen werden sollen. Auch ist dort im Bereich der bereits angelegten Remsterrassen die Ausweisung beziehungsweise das bodenständige Patronat eines „Gmünder Altersgenoissenplatzes“ angedacht.

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