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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Festliche Ostergottesdienste in Stadt und Land

Volle Gotteshäuser über die Feiertage in Stadt und Land: Viele Gläubige feierten im Rahmen von besonders festlich gestalteten Gottesdiensten am Ostersonntag die Auferstehung Christi.

Montag, 01. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Tausende Menschen waren über den Feiertagen auch auf den traditionellen Pilgerpfaden unterwegs. Der Gang führte auf den St. Salvator, zur Walldfahrtskirche auf dem Hohenrechberg oder auch zum Auferstehungsgottesdienst auf dem Kalten Feld. Musikalisch sehr festlich ausgestalttet war der Ostergottesdienst im Gmünder Münster. Unter der Gesamtleitung von Münsterchordirektor Stephan Beck musizierten Diana Haller (Staatsoper Stuttgart, Sopran), Susanne Wiker (Alt), Jens Ellinger (Tenor), Ulrich Weber (Bass), Claudius Beitze (Orgel), der Münsterchor und das Münsterorchester Schwäbisch Gmünd. In seiner Predigt nach Joh. 20,1 – 19 am ersten Osterfeiertag ging Münsterpfarrer Robert Kloker von der Tatsache aus, dass das Grab zu unserem alltäglichen Leben und zur Bandbreite menschlicher Existenz gehöre. Siebenmal sei im Evangelium des heutigen Ostergottesdienstes vom Grab die Rede. Der Münsterpfarrer rief dazu ins Bewusstsein: „Auch wir hätten Gräber, die wir mehr oder weniger oft und besuchen und pflegen. Am Ostertag stehe aber ein besonderes Grab im Mittelpunkt, das Grab Jesu, für das sich Menschen schon immer interessiert hätten. In Jerusalem werde es in der Auferstehungskirche verehrt, während manche Forscher es an einer anderen Stelle wissen wollen. Aber weder mit der Archäologenschaufel oder mit Vernunft und Wissenschaft allein lasse sich der Auferstehungsglaube nicht beweisen, sonst wäre er kein Glaube mehr, sondern Verstandeswissen.
Das Grab allein reiche eben für den Auferstehungsglauben nicht aus. Davon künde das Evangelium. Da gehe Maria von Magdala zum Grab, sie sieht den weggerollten Stein. Doch tippe sie nicht auf Auferstehung, sondern auf Grabraub. So sei sie zu den Jüngern gelaufen und haben ihnen gesagt: „Man hat den Herrn weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.“
Dann seien Petrus und der Lieblingsjünger zum Grab gelaufen, und beim Lieblingsjünger sei etwas in Bewegung geraten, als er in das Grab hineingeht: „Er sah und glaubte.“ Doch werde das noch eingeschränkt, weil die Jünger noch nicht aus der Schrift wussten, dass er von den Toten auferstanden war. Doch müsse in den Jüngern etwas zu schwingen begonnen haben, als sie wieder fort gingen. Aber es wäre kein Traum geblieben. Bald habe Maria von Magdala den Auferstandenen leibhaftig gesehen und ebenso die Jünger. Und diese Begegnung habe in der Folge ihr ganzes Leben so sehr geprägt, dass sie bereit waren, diese Botschaft in die ganze Welt zu tragen, weil sie sie wussten, dass es eine lebendige Botschaft und eine lebensrettende gute Nachricht sei. Dieser Auferstehungsglaube sei die christliche Kernbotschaft, gleichsam unser Eingemachtes. Mit ihm stehe und falle unser Glaube und alles drum herum. Deshalb habe auch der große Denker Blaise Pascal recht, der geschrieben habe: „Du musst nicht an Gott glauben, aber es ist letztlich deine einzige Chance.“ Durch diesen Glauben wären unsere Gräber nicht nur Orte der Trauer und des Dunkels, sondern Plätze, „wo auf den Hügeln Samen blühen und wir mehr spüren als Tod“, wie Bertolt Brecht gesagt habe. Diesem Glaubens dürften wir auch ruhig Zeit geben, so wie er auch bei den Jüngerinnen und Jüngern schrittweise gewachsen sei und nicht als aus Pflicht, sondern weil er Herzenssache geworden sei und ein tragfähiges Fundament für den Weg des Lebens.

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