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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Pfarrerin Henrike Schmidt verabschiedet

Fast fünf Jahre war Henrike Schmidt Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde Lindach-​Mutlangen, nachdem sie zuvor nach ihrem Vikariat in Betzingen Pfarrerin zur Anstellung in der Justizvollzugsanstalt Gotteszell in Schwäbisch Gmünd gewesen war.

Montag, 15. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer

Von Dietrich Kossien
GMÜND-​LINDACH. Nach der dreijährigen Tätigkeit als Gefängsnispfarrerin kam sie nach Lindach-​Mutlangen. Nun verabschiedete sie sich in einem Gottesdienst am gestrigen Sonntag in der evangelischen St.-Nikolaus-Kirche.
Im Mai wird sie Gefängnispfarrerin im Vollzugskrankenhaus Hohenasperg. Dazu wurde sie vom Oberkirchenrat berufen. Diese neue Aufgabe werde für sie eine große Herausforderung sein, die sie mit Freude, aber auch großem Respekt anpacken will. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme sie Abschied von den vielfältigen und schönen Aufgaben in der Kirchengemeinde Lindach-​Mutlangen und der liebenswerten Gemeinde. All jenen, mit denen sie in dieser Zeit zusammengearbeitet, Ideen verwirklicht und Projekte angepackt habe sowie das Evangelium gelebt habe, danke sie von Herzen. Ebenso dankte sie für die vielen guten Gespräche und Begegnungen, in denen sie Segen erfahren habe.
Gottes Liebe an jedem Ort und in jedem Menschen erfahren
Feierlich war der Abschiedsgottesdienst am Sonntagnachmittag gestaltet durch die Mitwirkung der Jugendband, den Ohrwürmern und Feel the Gospel. „Ich bin sehr gerührt, dass so viele gekommen sind, die mich die letzten Jahre begleitet haben“, begrüßte die Pfarrerin die vielen, die die Kirche bis auf den letzten Platz füllten. Die Jugendband begleitete dann den gemeinsamen Gesang „Nun danket alle Gott“, bevor der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Daniel Grimm, in der Lesung nach Matthäus 25 vom Kommen des Menschensohnes sprach. Ohrwürmer und Feel the Gospel leiteten dann über zur letzten Predigt der scheidenden Pfarrerin in Lindach.
Sie ging in ihrer Predigt von einem Erlebnis am Kilimandscharo in Afrika aus, auf dem man in einer Sternennacht und der glitzernden Steine im Licht des Mondes und in der aufgehenden Sonne Gott erfahren könne, wie klein der Mensch und wie unendlich groß die Natur sei. Heute würde es für sie heißen, Abschied zu nehmen, und dafür falle ihr nur das einzige Wort „Danke“ ein.
Danke Gott, dass er ihr in den Menschen in Lindach in jungen und alten Menschen begegnet sei, in den Kindern, der Vesperkirche, beim gemeinsamen Musikmachen und in den Menschen, die sie angenommen hätten. In Lindach und Mutlangen habe sie verstanden, warum die Christen glauben, dass man Gott im Menschen erfahre. Die Größe Gottes sei in Jesu sichtbar geworden, weil er sich den Kleinsten zugewendet habe und denen, die nur wenig Liebe erfahren hätten und den Ausgegrenzten und Gefangenen. Und Gottes Liebe könne man auch in Mutlangen und Lindach in ganz normalen Menschen erfahren.
Es falle ihm nicht leicht, sich von einer so engagierten Kollegin wie Henrike Schmidt zu verabschieden, hob dann Schuldekan Pfarrer Dr. Harry Jungbauer hervor, der die Entpflichtung der Pfarrerin von ihrem Amt in Lindach und Mutlangen vornahm. Er wünschte, dass sie die neuen Aufgaben gestärkt annehmen möge. Auch in den Fürbitten wurde ihrer gedacht, und die Kirchengemeinderätinnen und –räte hatten für sie einen Segenspruch ausgesucht.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde Pfarrerin Schmidt mit vor und im Gemeindehaus mit einem Ständerling verabschiedet. Worte zum Abschied sprachen verschiedene Gäste, unter anderem neben dem Vorsitzenden des Kirchengemeinderates Daniel Grimm auch Markus Schönfelder als Pfarrer der katholischen Gemeinde Mutlangen und der Filialgemeinde Lindach sowie der Erste Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, Dr. Joachim Bläse, der es auch persönlich sehr bedauerte, die engagierte Pfarrerin zu verabschieden und dazu feststellte, „man hätte noch einiges gemeinsam bewegen können.“ Gleichwohl galten auch seine guten Wünsche der scheidenden Pfarrerin.

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