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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermedaille für Gerda Fetzer

Vier Oberbürgermeister hatte Gerda Fetzer ihre Idee eines Gmünder Schulmuseums vorgetragen – und war immer wieder vertröstet worden. Am Montag würdigte OB Richard Arnold ihren Einsatz für das im vergangenen Jahr eröffnete Museum mit der Verleihung der Gmünder Bürgermedaille.

Dienstag, 16. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Gerda Fetzer habe „seit mehr als zwei Jahrzehnten dieses Schulmuseum erstrebt, erkämpft und schließlich mit ausgestaltet“, führte der OB in seiner Rede aus. Eine Fülle von Mitstreitern hatte sich im Festsaal der Volkshochschule zu der Zeremonie eingefunden, die durch ein erfrischend straffes Programm glänzte.
Dr. Wolfgang Schuster sei der erste gewesen, dem Fetzer die Idee des Schulmuseums präsentiert habe. Der musste sich dann aber zunächst um die Umwälzungen kümmern, die der Abzug der US Army aus Schwäbisch Gmünd mit sich brachte.
Auch bei Schusters Nachfolgern habe Fetzer zwar Wohlwollen für ihren Vorschlag erfahren. Die Hoffnung auf dessen Verwirklichung sei aber immer gering gewesen. Entmutigt habe dies die frühere Lehrerin freilich nicht. „Immer und immer und immer wieder“ habe sie ihre Idee verfolgt.
Fetzer gewann viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter zur Gründung des Vereins Gmünder Schulmuseum, der rasch an Mitgliedern zunahm. Man trug fleißig weiter Material für das Museum zusammen, das sonst womöglich für immer verloren gegangen wäre. Ausstellungen in der Spitalmühle oder in Ellwangen zeigten die interessanten Exponate.
Schließlich konnte 2000 ein historisches Klassenzimmer auf Schloss.Baldern eingerichtet werden, erinnerte der Oberbürgermeister, später dann im Schloss Heubach. Auf dieses Stichwort stieß prompt Bürgermeister Frederick Brütting zur Versammlung.
Immer neue Räume seien in die Standortüberlegungen einbezogen worden. Dramatisch wurde die Sache, als manche Ausstellungsstücke, die im Lindacher Rathaus lagerten, durch den Brand dort beschädigt wurden. Und wieder sei es Gerda Fetzer gewesen, die das noch Verwertbare über Tage am Brandort gesichert und in die neue Bleibe nach Straßdorf transportiert habe. Und noch einmal verzögerte ein Brand den Einzug am jetzigen Standort Klösterleschule: Die Räume wurden als Ausweichquartier für Klassen aus dem damaligen Maria-​Kahle-​Gebäude benötigt.
Der Rückblick, so Arnold, zeige die ungeheuere Zielstrebigkeit von Gerda Fetzer: „Sie haben niemals aufgegeben“. Auch dies habe der Gemeinderat durch seinen Beschluss zur Verleihung der Bürgermedaille würdigen wollen.
„Schön, dass sich so viele Leute heute mit mir freuen“, begann Gerda Fetzer nach der Verleihungszeremonie ihre Dankesworte, und: „Ja, ich bin stolz, ich empfinde Freude und Dankbarkeit für viele Mitstreiter.“ Selbst habe sie höchstens die Hälfte der Bürgermedaille verdient. Ein Viertel wolle sie gern an Oberbürgermeister Arnold und seinen Stellvertreter Joachim Bläse zurückgeben, unter deren Amtsführung das Projekt endlich habe – gegen viele Widerstände – verwirklicht werden können. Ein weiteres Viertel widme sie den 35 bereits verstorbenen Mitgliedern des Vereins Gmünder Schulmuseum.
Die Entscheidung sei 2010 aber auf den letzten Drücker gefallen, machte Fetzer deutlich. Immer sei sie von Heubachs Bürgermeister Klaus Maier und dessen Nachfolger Frederick Brütting umworben worden, den Standort endgültig im dortigen Schloss zu suchen.
Nun freue man sich schon auf den Zugang des vierten Raums in zwei Jahren für Sonderausstellungen. Man verspreche der Stadt stets qualifizierte Führungen und die Öffnung an jedem letzten Wochenende im Monat. Auch für eine ansprechende Internet-​Darstellung des Museums sei inzwischen gesorgt.
In die Landesgartenschau bringe sich das Museum mit einer Stufe für den „Himmelsstürmer“ ein. Außerdem plane man für diese Zeit Kinderveranstaltungen oder ein Generationengespräch zwischen Enkeln und Großeltern über die jeweilige Schulzeit. Umrahmt wurde die Verleihung von einem Bläsertrio von „Schwörhaus Brass“ mit Andreas und Anna Kempa sowie Alexander Schenk.

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