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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Kriminalitätsstatistik 2012 für Schwäbisch Gmünd

Die Zahl der registrierten Delikte ist angestiegen, aber auch die Aufklärungsquote hat sich nochmals verbessert. Das waren die zentralen Aussagen, als die Polizei und die Stadt am Montag die Kriminalitätsstatistik für Schwäbisch Gmünd und die Nachbar– kommunen vorstellten.

Dienstag, 16. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Die Zahl der Straftaten im Bereich, für den Kriminal– und Schutzpolizei in Gmünd zuständig sind, bewegt sich seit vielen Jahren zwischen 3000 und 3600 pro Jahr. Mit 3321 (1770 davon in der Stadt) liegt sie zwar um zehn Prozent höher als im Vorjahr, aber immer noch in der Mitte der üblichen Schwankungsbreite. Wichtig für die Beamten: Die Aufklärungsquote stieg auf 59,5 Prozent und liegt damit 1,8 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Signifikant zugenommen haben die Raubdelikte von 22 auf 42. Wobei weniger der viel diskutierte Handtaschenraub (sieben Fälle, vier davon aufgeklärt) als vielmehr der Handyraub unter Jugendlichen eine Rolle spielt. Deshalb ist auch das typische Opfer weniger die ältere Dame als der junge Mann. „Das ist so, auch wenn wir wissen, dass das subjektive Sicherheitsgefühl ein anderes ist“, sagt Polizeichef Helmut Argauer.
Dass die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zugenommen haben, liegt nach Ansicht von Kripo-​Chef Hermann Staufenmaier an der steigenden Anzeigebereitschaft der Opfer – was auch für länger zurückliegende Fälle gelte. Außerdem fallen in diesen Sektor die 14 verzeichneten Exhibitionisten.
Sozusagen „hausgemacht“ ist die Zunahme bei den Rauschgiftdelikten von 162 auf 230. Hier konnte die Polizei zeitweise zusätzliche Personalkapazität einsetzen, was laut Hermann Staudenmaier immer zu einem Mehr bei den „Erwischten“ führt. Massiv sank die Zahl der Drogentoten, die allerdings 2011 auch einen dramatischen Ausreißer nach oben hatte.
Es gab aber auch Bereiche mit deutlichen Rückgängen. Besonders wichtig sind der Polizei dabei die weniger gewordenen Wohnungseinbrüche – während dieses Delikt landesweit merklich zunahm. Dass 40 Prozent der 22 (2011 = 38) verzeichneten Einbrüche auch noch im Versuchsstadium steckenblieben, führt die Polizei auf die gute Präventionsarbeit zurück. Viele Eigentümer hätten sich über besseres Sichern ihrer Häuser informieren lassen. Dass ein entsprechendes Angebot an Architekten von diesen nicht angenommen wurde, bedauerten der Präventionsbeauftragte der PD Aalen, Hans-​Jürgen Landgraf, und Matthias Pflüger vom Ordnungsamt der Stadt ausdrücklich.
Deutlich rückläufig waren auch die Vermögens– und Fälschungsdelikte, die Wirtschafts– und Internetkriminalität sowie Sachbeschädigung an Kfz.
Über die Kriminalität hinaus musste sich die Kripo 2013 mit 148 Vermisstenfällen (davon die Hälfte Kinder und Jugendliche), 35 Brandermittlungen und 56 Todesermittlungen (Unfälle, Suizide, unklare Todesursachen) beschäftigen.
Klare Aussagen gab es auch zu den Tätern. 86 Prozent kommen aus dem Kreisgebiet, 26,8 Prozent sind unter 21 Jahre alt und die nichtdeutschen Verdächtigen sind mit 26,2 (2011 = 26,9) Prozent stärker vertreten, als ihr Bevölkerungsanteil von 14,3 Prozent dies nahelegen würde.
Dass der Jungtäteranteil besonders im Bereich der Gewaltkriminalität gewachsen ist, macht den Verantwortlichen Sorge. Zumal man schon seither intensiv Gewaltprävention in den Schulen betreibe. Es gelte, dem weiter entgegenzuwirken, erklärte Hermann Staudenmaier. Ähnlich ist es in Sachen Sachbeschädigung, wobei der Kripo-​Chef seine Freude darüber äußerte, die Verursacher des „Gaffiti-​Rausches“ in Wetzgau-​Rehnenhof erwischt zu haben. Anführer sei ein der Polizei schon länger bekannter Intensivtäter.
Bei den Opfern machte Staudenmaier nochmals klar, dass Männer fast doppelt so häufig von Straftaten betroffen sind, wie Frauen. 28,7 Prozent der Opfer waren jünger als 21, nur 6,9 Prozent älter als 60 Jahre.
Über Prävention sprach Hans-​Jürgen Landgraf. Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle werde auch nach der Polizeireform in Gmünd bleiben. Im vergangenen Jahr wurden 515 Vorbeugungsveranstaltungen angeboten; das sind – ohne die Wochenenden – zweieinhalb pro Tag.
Matthias Pflüger lobte für die Aktion sicheres Gmünd den direkten Draht zwischen Stadt und Polizei. Er kündigte eine Präventionsveranstaltung an, bei der man besonders Senioren zeigen wolle, dass sie bei Abendspaziergängen keine Angst haben müssen. Auch ein Planspiel Medienkompetenz sei vorgesehen.

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