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Moschee in der Mögglinger Mitte

„Eröffnung“, prangt auf dem Schaufenster. Darüber ein Schild: „Gülistan-​Moschee“. Es gab zuvor schon ein kleines muslimisches Gebetshaus in Mögglingen – aber jetzt ist es in der Mitte angekommen, in der Hauptstraße.

Dienstag, 09. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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MÖGGLINGEN (rw). Vor einem Jahr kaufte der IGMG-​Ortsverein Mögglingen das Wohn– und Geschäftshaus Hauptstraße 34 in Mögglingen und begann mit dem Umbau. In dem Gebäude mit dem markanten Erker an der Ortsdurchfahrt befand sich früher eine Videothek, noch länger zurück ein Coop-​Geschäft. Hinge nicht das Hinweisschild an der Fassade, man würde auch jetzt nicht eine Moschee hinter den Schaufenstern vermuten.
Der Eindruck im Inneren überrascht: Sanftes Licht fällt durch die Schaufenster in den 70 Quadratmeter großen Raum, den Boden bedeckt ein dichter Teppich, im Hintergrund befinden sich, mit reich ornamentierten Kacheln verkleidet, Vortragspult, Gebetsnische und Predigtkanzel – Kürsü, Mihrab und Minbar.
Die Gebetsnische in der Ecke ist nach Südosten ausgerichtet zur Ka’aba in Mekka. Sie ist der Platz für den Vorbeter. Die Predigtkanzel wird am Freitag und an Feiertagen benutzt, die Vortragskanzel dient dem täglichen Gebrauch, hier können auch Vorträge allgemeiner Art gehalten werden.
Den Gebetsraum für Männer zeichnet, wer hätte es neben der Bundesstraße erwartet, eine ruhige Festlichkeit aus; er lädt die Besucher zur inneren Sammlung ein. Die Säule in der Mitte ist statisch unumgänglich, aber verkleidet. Der Gebetsraum für die Frauen befindet sich im hinteren Teil des Gebäudes, eine Empore gibt es hier nicht. Weitere Räume des Kulturhauses dienen der Gemeinschaft und der Kinderbetreuung.
IGMG steht für Islamische Gemeinschaft Milli Görüs. Die Mögglinger Gemeinde hat Verbindungen zur Aalener IGMG-​Gemeinschaft, aber auch zur Gmünder. Kontakte bestehen auch zu den Ditib-​Gemeinden in Heubach und Schwäbisch Gmünd, sagt Nese Yilmaz.
Den Anfang in Mögglingen machten Frauentreffen für gemeinsame Unternehmungen und Kinderbetreuung, 2005 wurde ein Frauenverein daraus, „dann haben wir die Männer im Verein aufgenommen.“2007 wurde in einer Wohnung in der Linkengasse eine kleine Moschee gegründet. Man wollte etwas Eigenes in der Nähe, nicht immer freitags nach Gmünd oder Aalen. Der Kreis der Gläubigen wurde größer, die Wohnungs-​Moschee bald zu klein.
Die Gemeinde mit 40 aktiven Mitgliedern öffnete sich recht schnell. Viele der Familien leben schon lange in Mögglingen, Nese Yilmaz seit zehn Jahren. Die Gemeinschaft macht bei den Mögglinger Märkten mit. Es bestehen Kontakte zur Kirchengemeinde, deren Räumlichkeiten schon genutzt wurden, man besucht sich beim Fastenbrechen. „Wir haben hier in Mögglingen einen netten und harmonischen Umgang miteinander“, sagt Nese Yilmaz. Und mit Stolz über die neue Moschee: „Wir sind mitten in Mögglingen drin, das ist das Schöne. Jeder kann jederzeit hinein und schauen, was wir in der Gemeinde machen.“
Die IGMG-​Moschee und das Kulturhaus werden am Sonntag, 14. April, um 11 Uhr eröffnet. Reden halten u. a. Bürgermeister Ottmar Schweizer und ein Vorstandsmitglied der IGMG Baden-​Württemberg, auch der türkische Konsul ist eingeladen. Es gibt einen Tanz der Derwische, Führungen und Bewirtung.

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