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Fußball, Verbandsliga: Normannia Gmünd verliert gegen den spielerisch und kämpferisch besseren FC Wangen

Das war (wieder einmal) nichts! Wer gedacht hatte, dass beim FC Normannia nach dem 4:0-Sieg in Bösingen der Knoten geplatzt sei, der musste gestern enttäuscht die 1:2-Heimpleite gegen den FC Wangen zur Kenntnis nehmen.

Freitag, 10. Mai 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

„Giusi bitte bleib noch ein Jahr“, hatten die FCN-​Fans vom 12. Mann ein Transparent aufgehängt. Doch ein Giuseppe Catizone allein macht noch nicht den Erfolg aus. Catizone hatte die meisten Ballkontakte, schoss wie immer alle Freistöße und markierte auch das 1:0 für die Gmünder. Doch am Ende standen sie mit leeren Händen da, nicht weil der Schiedsrichter in vielen Szenen nicht unbedingt der Freund der Gmünder war, oder weil er gegen Nuding eine völlig überzogene gelb-​rote Karte zeigte, und auch nicht weil er fast überpünktlich abpfiff und keine Sekunde nachspielen ließ – nein: „Weil wir uns 60 Minuten lang haben den Schneid abkaufen lassen, körperlich nicht dagegenhalten konnten und der Gegner motivierter war“, wie Normannia-​Trainer Patrick Widmann nach dem Spiel in der Pressekonferenz analysierte. Allerdings sagte Widmann auch, dass das Spielsystem in Ordnung sei, spielerisch würde es ganz gut klappen.
Doch diese Meinung können sicher nicht viele teilen, zumindest nicht die rund 150 Zuschauer, die das Spiel gegen Wangen gesehen haben. Denn während bei den Gästen wenigstens im Ansatz eine gewisse Spielkultur zu sehen war, sie sich auch im Spiel eins gegen eins meistens durchsetzen und mit Artur Müller und Jean Luc Perlas zwei Offensivkräfte hatten, die die Normannen fast alleine ausspielten, war beim FCN vieles Stückwerk.
In den ersten 20 Minuten spielten beide Teams munter drauf los, ohne große Torchancen nach dem Motto: Mal abwarten, was passiert! Zum Glück hatte der FCN mit dem wieder genesenen Mathias Gruca wieder einen Mann zwischen den Pfosten, der in einigen Szenen einen Treffer der Gäste verhinderte. So auch in der 13. Minute, als Müller die gesamte Gmünder Abwehr ausgetanzt hatte und Gruca parierte. Dann plötzlich die Erlösung für den FCN, der sich am Strafraum irgendwie durchgewurstelt und den Ball beinahe schon verloren hatte: Knödler foulte einen Wangener Abwehrspieler, Catizone kam ans Leder und versenkte den Ball überlegt aus 18 Metern zum 1:0. Der Schiri hatte ganz kurz gezögert, ließ den Treffer aber gelten. Das war die Phase, in der die Gmünder hätten nachlegen können – der Gegner war angeschlagen. Eine Minute später waren die FCN-​Angreifer in Überzahl, aber Molinaris Ball – halb Schuss, halb Flanke – ging am Tor vorbei. Auch Nudings Schuss nach einem schönen Dribbling ging knapp vorbei.
Nach einer halben Stunde fingen die Gastgeber an, regelrecht um den Ausgleich zu betteln. Nicolas Jann scheiterte an Gruca, Perlas kam nach einem Stockfehler von Drimus zum Schuss, der abgewehrt wurde, doch Sekunden später schon wieder auf der rechten FCN-​Abwehrseite Gefahr drohte und Nikolaidis die Hereingabe von Boenke völlig frei zum 1:1 verwerten konnte. Kurz vor der Pause dann das 1:2, doch Housein war klar im Abseits.
Die Halbzeitansprache von Trainer Widmann müssen seine Spieler wohl schnell vergessen haben, denn es ging so weiter. Die Gmünder schwammen, obwohl mit Simon Fröhlich auf der rechten Abwehrseite Verstärkung kam und von ihm aus auch mehr Schwung in die Offensive kam. Der einzige, der die Gmünder im Spiel hielt, war Torhüter Mathias Gruca. Er musste einige Male in letzter Sekunde retten, einmal sogar mit einem Reflex auf der Linie (oder hinter der Linie ?). Entlastung kam wenig, nur einmal hatten Molinari und Catizone den Gast schnell ausgekontert, aber auch hier parierte der Gästekeeper.
Erst in den letzten zehn Minuten hatte es den Anschein, als könnten sich die Normannen wieder fangen. Aber hier war man nach der gelb-​roten Karte gegen Nuding schon in Unterzahl. Ein klares Abseits hatte der Schiri in der 82. Minute übersehen, aber auch hier war Gruca herausgelaufen und konnte retten. Ein Konter in der 89. Minute über Molinari und den eingewechselten A-​Jugendlichen Pascal Hasert sah erfolgversprechend aus, doch daraus entwickelte sich die Chance für Wangen. Die beiden Besten, Müller und Perlas, spielten sich im Doppelpass durch, der Ball kam zu Housein, der die Gmünder ausdribbelte und zum 1:2 einschoss. Danach pfiff der Schiri – viel zu früh – ab.
Wangens Trainer Gerhard Schmitz sagte, dass der Sieg seiner Mannschaft aufgrund der zweiten Halbzeit in Ordnung ging, man aber auch Glück gehabt hatte, das zuletzt doch fehlte.
FC Normannia: Gruca – Zogaj, Drimus (48. Fröhlich), Krätschmer, Knödler (87. Hasert), Molinari, Glück, Catizone, Göhl, Nuding, Klement (60. Ayaz).
FC Wangen: Schmähl – Giraud (80. Jerger), Jann, Müller, Wellmann, Nikolaidis (88. Höpperle), Boenke, Hengge. Housein, Hepp, Perlas.

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