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Fußball: VfB-​Teambetreuer Ralph Herkommer aus Lindach fiebert schon jetzt dem DFB-​Pokalfinale am 1. Juni entgegen

Schon drei Wochen vorher ist sich Ralph Herkommer sicher: „Das wird ein einmaliges Highlight.“ Heute in drei Wochen trifft der VfB Stuttgart in Berlin auf den „Übergegner“ FC Bayern München. Der Teambetreuer des VfB ist trotzdem zuversichtlich: „2007 waren wir als Meister gegen Nürnberg auch Favorit und haben verloren.

Samstag, 11. Mai 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 38 Sekunden Lesedauer

Der Lindacher ist mittlerweile seit mehr als einem Jahrzehnt beim VfB Stuttgart dabei. Er hat schon viel erlebt. Doch das, was in der Stuttgarter Arena nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg im Halbfinale des DFB-​Pokals abging, war selbst für den so erfahrenen Teambetreuer neu. „So eine ausgelassene Feier habe ich in meiner 13-​jährigen Karriere noch nie erlebt“, erinnert sich Ralph Herkommer an den 17. April zurück. Natürlich sei der Jubel nach der Deutschen Meisterschaft auch außergewöhnlich gewesen, „doch damals war ja schon davor damit zu rechnen, dass wir Cottbus am letzten Spieltag schlagen. Jetzt gegen Freiburg war es ein 50:50-Spiel.“ Es war ein Baden-​Württemberg-​Derby, indem für die Schwaben unheimlich viel auf dem Spiel stand. „Alle hatten nach dem Schlusspfiff das Gefühl, eine gebrauchte Saison doch noch gerettet zu haben“, sagt Herkommer, der sich seit 2008 um die organisatorischen Belange der VfB-​Lizenzspielerabteilung kümmert. Mit dem Einzug ins Pokalfinale gegen den Deutschen Meister FC Bayern München sicherten sich die Schwaben die Qualifikation für die Europa-​League. „Deshalb ist bei allen eine große Last abgefallen“, begründet Herkommer im Nachhinein den grenzenlosen Jubel und die einzigartige Stimmung in der Stuttgarter Arena, die er mit der beim legendären Champions-​League-​Sieg gegen Manchester United 2003 gleichsetzt.
Trotz aller Ausgelassenheit: Eine Party bis spät in die Nacht ließ sich mit seinem Job nicht vereinbaren, um 2.30 Uhr war er daheim in Lindach. Nach dem Halbfinale ist vor dem Endspiel, bereits am nächsten Morgen wurden die Planungen für den Aufenthalt in der Hauptstadt konkretisiert. „Das ist der Wahnsinn, ich habe den Kopf dermaßen voll“, meint der vom Stress gezeichnete Herkommer. Seit dem Finaleinzug eilt er von einer Besprechung zur nächsten. Unter anderem auch schon vor Ort in Berlin. Nicht nur, um an einem Finalmeeting mit dem DFB, der Polizei, dem DRK und dem Stadionbetreiber teilzunehmen, sondern auch um ein geeignetes Hotel für die VfB-​Delegation ausfindig zu machen.
Der gebuchte Familienurlaub muss wegen des Pokalfinales ausfallen
Mit nach Berlin werden Herkommers Frau und seine beiden Söhne reisen. Als Entschädigung für die aufgrund des Pokalfinales ausgefallene Urlaubsreise, die bereits gebucht war. Ralph Herkommer: „Am 18. Mai ist der letzte Bundesligaspieltag, parallel dazu beginnen die Pfingstferien. Deshalb hat sich da der Urlaub angeboten. Jetzt gehts dafür eben nach Berlin.“ Nicht nur die Herkommers müssen laut Ralph Herkommer auf ihren Urlaub verzichten. Einige VfB-​Profis, die mit Lehrerinnen liiert seien, hätten dieselben Urlaubsplanungen gehabt.
Der Gewinn des DFB-​Pokals am 1. Juni soll das Fernweh und gestiegene Arbeitspensum vergessen machen. „Um Titel zu spielen, dafür lebt man als Fußballer.“ Herkommer spricht von einem ganz besonderen Hype rund um das Pokalfinale. „Das wird ein einmaliges Highlight. Mit Momenten, die für die Ewigkeit bleiben, wenn man beispielsweise ins mit fast 80 000 Zuschauern ausverkaufte Olympiastadion einläuft“, blickt Herkommer voraus. Natürlich sei allen Beteiligten des VfB bewusst, auf wen man am 1. Juni treffen wird: „Wir wissen, dass die Bayern in dieser Saison ein Übergegner sind und wir als klarer Underdog in dieses Spiel gehen.“ Trotzdem traut Herkommer der Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia den Pokalcoup zu. Hoffnung schöpft er aus der letzten Stuttgarter Erfahrung im DFB-​Pokalfinale. „2007 waren wir als Deutscher Meister gegen den 1. FC Nürnberg auch der Favorit und haben dann in der Verlängerung verloren.“
Nach dem Pokalsieg könnte einen Tag später ein weiterer Titelgewinn und Anlass zum Feiern hinzukommen, wenn der Kreisliga A-​Tabellenführer Lindach am vorletzten Spieltag gegen Spraitbach die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt macht. „Das wäre das Größte, was passieren könnte“, fiebert der Teammanager der Lindacher Fußballer diesem besonderen Wochenende Anfang Juni schon jetzt entgegen.

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