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Fußball: Bayern-​Fans aus Schwäbisch Gmünd erleben das Champions-​League-​Finale live im Londoner Wembleystadion

„Überwältigend, überragend, einfach nur einmalig“: Steffen Hägele, Matthias Müller, Tobias und Daniel Wolfmüller, TSB-​Handballer Aaron Fröhlich sowie Holger Schrade zählten zu den 86000 Zuschauern, die das Champions-​League-​Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München live im ausverkauften Londoner Wembleystadion erlebten.

Mittwoch, 29. Mai 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 19 Sekunden Lesedauer

Das hatte es noch nie zuvor gegeben. Ein deutsches Finale in der Champions-​League. Zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Im legendären Londoner Wembleystadion. Es war der Traum hunderttausender Fans, live dabei zu sein – schwindend gering schien die Chance, an Tickets zu kommen. Das dachten sich auch Steffen Hägele, Tobias Wolfmüller und Matthias Müller. „Wir hatten uns eher aus Spaß für Karten beworben“, erzählt Hägele. Seit 1998 ist er bereits Mitglied, Wolfmüller und Müller besitzen seit vielen Jahren eine FCB-​Dauerkarte in der Münchner Allianz-​Arena. Die langjährige Treue ließ den Traum in Erfüllung gehen. Jeweils zwei Karten erhielten die drei Bettringer. Eine davon kostete 72 Euro, für die günstigste Kategorie im Oberrang der Bayern-​Kurve, doch das war es den eingefleischten Fans allemal wert.
So ging es gemeinsam mit Daniel Wolfmüller, Holger Schrade und Aaron Fröhlich, der beim Württembergligisten TSB Gmünd Handball und Landesligisten FC Bargau Fußball spielt, nach London. Mit den begehrten Tickets im Gepäck, was nicht alle Fußballtouristen aus Deutschland von sich behaupten konnten. „Es gab vor allem viele Dortmund-​Fans, die ohne Karten in London waren“, sagt Aaron Fröhlich. „Deshalb wurden auch bis zu 2500 Euro für eine geboten. Doch es war für mich undenkbar, meine Karte zu verkaufen.“
Immerhin ging es darum – wie es Fröhlich im Nachhinein ausdrückt – „überwältigende Momente zu erleben“. Was ihn besonders begeisterte, war die friedliche Stimmung vor und nach dem Spiel und die englische Gastfreundschaft. „Alles war ruhig. Frei von Neid gönnen die Engländer den deutschen Mannschaften den Erfolg. Fans waren sie meist von den Bayern, aber auch von Jürgen Klopp.“
Drei Stunden vor dem Anpfiff ging es typisch bajuwarisch in Lederhosen gekleidet Richtung Stadion. Auf dem Weg dorthin trafen sie mit Handball-​Nationalspieler Oliver Roggisch einen Gleichgesinnten, der aus seiner Sympathie zu den Bayern keinen Hehl machte. Zwei Stunden vorher hatten die sechs Schwaben dann über eine in den Oberrang führende Rolltreppe ihre Plätze eingenommen und ließen die Stimmung in der imposanten Arena auf sich wirken. „Wembley setzt Maßstäbe. Da wird es weltweit wenig Vergleichbares geben“, so Fröhlich.
Je näher der Anstoß rückte, desto mehr wuchs die Anspannung und Aufregung. Die Bayern gingen in Führung, doch Dortmund konnte ausgleichen. Und sofort hatte Steffen Hägele ein mulmiges Gefühl. Sofort dachte er an den Fluch der zwei Finalniederlagen gegen Inter Mailand und den FC Chelsea. „Ich dachte mir: Oh Gott, nicht schon wieder.“ Hägele hatte sich schon längst auf die Verlängerung eingestellt – da fiel in der 89. Minute doch noch das erlösende 2:1 durch Arjen Robben. Hägele: „Da herrschte Freude pur, da lagen sich alle in den Armen. Das war überragend, einfach nur einmalig.“
Kurz darauf war das Spiel aus, waren die Bayern Champions-​League-​Sieger. Die Nervosität wich der Erleichterung. „Der schönste Moment war der Abpfiff“, erinnert sich Hägele. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr, bis kurz vor Mitternacht blieben Hägele, Fröhlich und Co. im Stadion. „Bis sich die Spieler in die Katakomben verabschiedet haben, genossen wir die Atmosphäre“, so Fröhlich. Bis tief in die Nacht wurde in der Londoner Innenstadt weiter gefeiert. An Schlaf war nicht zu denken – obwohl morgens um kurz nach neun Uhr schon der Rückflug auf dem Programm stand.

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