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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Lesermeinung: „Was schallt durchs Taubental?“

Rainer Koczwara, Eichenweg 32, Schwäbisch Gmünd

Sonntag, 30. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 23 Sekunden Lesedauer

In den Gmünder Medien werde ich mit dem Satz zitiert, dass ich die 70dB Schallpegel der Rodelbahn anzweifle. Dies bedarf einer Klarstellung. Herr Ruschke hatte den maximalen Lärmpegel mit 70 dB angegeben. Nun ist jede Schallpegelangabe ohne Benennung der Entfernung nichts wert. Ich bin von einer Messung AN der Lärmquelle ausgegangen. Später hat Herr Ruschke nachgebessert und die 70dB als den Wert im Abstand von 20 bis 25 Meter benannt. Dies bedeutet, dass direkt an der Schallquelle ein Wert von ca. 93 dB gemessen würde. So gesehen hatten wir beide recht. Diese Denkweise des Herstellers und Investors Wiegand zu Grunde gelegt muss man dann wohl davon ausgehen, dass auch der in der Gemeinderatsvorlage benannte Wert für den Schallpegel der Rodelbahn, in 20 bis 25 Meter Entfernung gemessen wurde. Diesen hochgerechnet hätten wir dann direkt an der Schallquelle einem Wert von nahezu 70dB.
Da dies alles abstrakte Werte für den Laien sind, sei kurz aufgeklärt, dass in der Fachliteratur erstens Werte über 65db als Belästigung empfunden werden, zweitens jeder 10-​dB-​Schritt eine Verdopplung der Lautstärke bedeutet und drittens Dauerlärm über 85dB Gesundheitsschäden verursacht. Und damit zu einem konkreten Beispiel: Ein laufender Rasenmäher wird in den einschlägigen Tabellen in 7m Abstand mit 70 dB angegeben wird. Den damit einhergehenden Grad der Belästigung hat denke ich jeder schon einmal erlebt. Die Verwaltung samt ihrem Investor hat somit via Herrn Ruschke am vergangenen Samstag erklärt, dass Sie beabsichtigt eine 50 Meter breite Lärmschneise ins Taubental zu bauen auf der alle 20 bis 30 Sekunden der Lärmpegel eines laufenden Rasenmähers zu Tal brettert.
Wer jetzt argumentiert, dass dies die möglichen Spitzenwerte sind, dem gebe ich völlig recht. Aber nicht ich habe diese Werte angegeben, sondern der Hersteller und Investor Wiegand hat diese geschönten Angaben gemacht. Ich habe sie nur zu Ende gerechnet und die Folgen transparent gemacht. Und selbst wenn jetzt nur alle 15 Minuten ein „Rasenmäher“ durchs Taubental brettert, ist das immer noch völlig inakzeptabel und definitiv unannehmbar für ein Naherholungsgebiet.

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