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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Kommentar „Weiter denken“ zu Gmünd 2020

Der „Strategieprozess Gmünd 2020″ ist weit mehr als nur eine weitere neue Idee. Begleitet und unterstützt vom früheren OB Wolfgang Schuster wird ganz konkret an den Problemen und Herausforderungen der Zukunft gearbeitet.

Samstag, 20. Juli 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 46 Sekunden Lesedauer

Von Birgit Trinkle
Lächelnd sinnierte Wolfgang Schuster gestern mit Blick auf Widerstände, die er als Gmünder Oberbürgermeister zu überwinden hatte, der Mensch neige wohl dazu, Vergangenheit zu verklären: Denn dass er „dieser Stadt emotional sehr verbunden“ ist, wie er verschiedentlich betont, steht außer Frage. Und wenn er etwas gelernt hat hier, dann, dass es sich lohnt, an Ideen zu arbeiten und auch gegen Widerstände für sie einzutreten. Und dass sich auch mit bescheidenen städtischen Mitteln vieles entwickeln lässt, wenn die richtigen Töpfe erreicht und die entscheidenden Weichen gestellt werden. Heute sagt er, es lohne sich, „die Frage Gmünder Zukunftsfähigkeit anzugehen“, und gerade er ist glaubwürdig in dieser Aussage – ebenso wie davon auszugehen ist, dass einer, der mehr denn je auf nationaler und EU-​Ebene gefragt ist, auch anderes zu tun hat; Honorare jedenfalls sind in diesem Fall sicher kein Thema.
Wenn es in Gmünd irgend etwas ausreichend gibt, dann sind das Ideen, lässt sich mit Blick auf die vielfach noch fehlende Umsetzung angestoßener Projekte und auf definitiv fehlendes Geld kritisieren. Richtig ist aber auch, dass die Stadt nach der Landesgartenschau auf ihrem Schuldenberg sitzend ins Jammertal blicken, oder eben, wie jetzt vorgeschlagen, im „Strategieprozess 2020“ – oder wie immer das dann genannt wird – mit dem bereits gewonnenen Gemeinschaftsgeist wiederum Maßstäbe setzen kann. Dann wird es nicht um ein Jahrhundertfest gehen, sondern darum, Lösungen für existentielle Probleme zu finden, die so oder so anstehen: 2030, um nur ein Beispiel zu nennen, werden zwei erwerbstätige Erwachsene einen Rentner ernähren und auch noch das Jungvolk durchfüttern. Die Bildungssituation, die Arbeitsmarktentwicklung – das sind die Baustellen der Zukunft. Die Stadtverwaltung mit Schuster an der Seiter setzt bei ihrer Zukunftswerkstatt nicht nur auf den Gemeinderat, sondern auch auf Fachleute und vor allem, und das ist der Schwerpunkt schlechthin, auf Bürgerbeteiligung.
Nun war der Umgang mit Agendaarbeitskreisen in der Vergangenheit vielfach demotivierend bis demoralisierend: Der Neuanfang wird also nicht einfach werden. Die Verschuldung Gmünds droht alle Bereiche zu lähmen. Wer aber mit der Schere im Kopf anfängt, braucht gar nicht erst anfangen, über Ideen nachzudenken, hat Schuster gestern gesagt. Es wird gestritten und um jeden einzelnen Schritt gerungen werden. Es wird mühsam werden und anstrengend. Aber es gibt keine Alternative. Das wird am Mittwoch hoffentlich auch dem Gemeinderat bewusst sein.
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