Der 64-jährige gebürtige Augsburger Dieter Weil wird Nachfolger von Johann Grampes und gibt die Oberliga-Rückkehr als Vision aus
Er hatte noch kein Ehrenamt inne, war noch kein Mitglied beim FCN, verfügt aber über eine langjährige Erfahrung als Fußballer und versteht etwas von Finanzen – weshalb ihn Heinz Eyrainer als „Ideallösung“ bezeichnet: Dieter Weil wird künftig den FC Normannia Gmünd als Präsident anführen.
Samstag, 10. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Der Fußball-Bereichsleiter knüpfte die ersten Kontakte zu Dieter Weil. Mit Eyrainer führte der 64-jährige gebürtige Augsburger die ersten Gespräche. „Ich war etwas überrascht, als mich Heinz gefragt hat, ob ich mir das vorstellen könnte“, erzählte der seit 1998 in Waldstetten wohnhafte Weil. Auf ein zweites Gespräch und eine kurze Bedenkzeit folgte seine Zusage. „Der Verein ist es mir wert, also packen wir es gemeinsam an“, kommentierte Dieter Weil seine Bereitschaft, sein erstes ehrenamtliches Engagement in einem Verein überhaupt anzutreten.
Zuvor war er zwar schon in mehreren Klubs tätig – aber nur als Fußballer. In der höchsten Amateurliga mit dem BC Augsburg, aus dem der heutige Bundesligist FC Augsburg entstanden ist, und mit dem FC Memmingen in der Bayernliga. Später feierte der einstige Vorstopper mit den Senioren von Schwaben Augsburg dreimal die bayerische Meisterschaft. „Ich war kopfballstark, beidfüßig, habe als Stürmer meine Tore gemacht, zum Schluss dann im Mittelfeld dirigiert“, so Weil über seine aktive Laufbahn.
Dirigieren soll er nun auch beim FC Normannia. Zunächst offiziell bis zur Hauptversammlung im nächsten Jahr, bei der das Präsidium wieder bestätigt wird. Die fehlende Erfahrung als Funktionär stellt für Weil kein Problem dar: „Geborene Präsidenten gibt es nicht, das kann man nirgends lernen.“ Mitglied beim FCN war er bisher nicht, stattdessen mehrere Jahre im Freundeskreis. Und Zuschauer von Heimspielen im Schwerzer, nachdem er 1996 als Bezirksdirektor einer Versicherung in Schwäbisch Gmünd seine Zelte aufgeschlagen hatte. Sein Herz schlägt für den Fußball, Herzblut verbindet der zweifache Familienvater mit der Normannia. Seit 2003 ist Weil in Ruhestand. „Er hat die nötige Zeit, um sich hier einzubringen“, sagte Albert Häberle, der weitere Weil-Vorzüge kennt: „Er kommt aus dem Fußballbereich und der Finanzbranche.“ So sieht es auch Heinz Eyrainer: „Dieter bringt die notwendigen Erfahrungen und Kompetenzen mit und ist deshalb die Ideallösung.“
Weil weiß, dass die Normannen vor geraumer Zeit in eine finanzielle Schieflage geraten sind. „Ich werde die Finanzen überwachen, dass dies nicht noch einmal passiert“, nennt er eines seiner künftigen Ziele. Zuversichtlich blickt er in die Zukunft: „Der Verein wird von den richtigen Personen geführt, kommt ohne Querelen aus, auch finanziell ist wieder alles in Ordnung. Das sind Perspektiven, die mich für dieses Amt motivieren“, so Weil.
Der neue FCN-Präsident appelliert einerseits dazu, sich nicht zu hohe sportliche Ziele zu setzen, spekuliert andererseits aber auf die Rückkehr in die Oberliga – mit möglichst vielen Eigengewächsen aus der eigenen Jugend und ohne für teures Geld eingekaufte Spieler. „Unsere Vision soll schon dahingehen, dass wir wieder höherklassig spielen.“
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