Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Schach, 26. Staufer-​Open: Favoriten wanken gleich in Runde eins – Großmeister Normunds Miezis muss sich mit Remis begnügen

So spannend war es am Anfang noch nie: In der ersten Runde beim 26. Staufer-​Open im Schach haben gestern im Gmünder Stadtgarten die ersten Favoriten schon Federn gelassen.

Freitag, 03. Januar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 34 Sekunden Lesedauer

289 Schachspieler/​innen aus elf Nationen machen beim 26. Staufer-​Open mit. Damit liegt die ausrichtende SG Schwäbisch Gmünd über dem Vorjahr, als 265 im Hauptturnier mitmachten. Aber: „Es hätten ein paar mehr sein können“, sagt Organisator Wernfried Tannhäuser. „Wir brauchen um die 300 Teilnehmer, um keine roten Zahlen zu schreiben.“ Tannhäuser führt die durchwachsene Beteiligung auf die gewachsene Konkurrenz an Turnieren zurück. Neben dem Böblinger Weihnachtsopen gibt es auch die deutsche Amateurmeisterschaft in Aalen. „Die war dieses Jahr erst am 22. Dezember vorbei. Da haben die Leute keine Lust mehr, danach zum Staufer-​Open zu gehen“, ärgert sich Tannhäuser.
Ein Seniorenturnier gibt es, wie berichtet, keines mehr. Die Beteiligung war in den letzten Jahren immer mehr gesunken. Das Hauptturnier wird erstmals in zwei Gruppen ausgetragen, damit Stärkere und Schwächere unter sich sind. 147 starten im A-​Open, 142 im B-​Open. In der A-​Konkurrenz machen sechs Großmeister (GM) und sieben Internationale Meister (IM) mit. Favoriten auf den 1500-​Euro-​Siegerscheck sind fünf Großmeister: die Russen Vladimir Burmakin und Vladimir Epishin, der an Nummer zwei gesetzte Israeli Tamir Nabaty, der Lette Normunds Miezis und der Belgier Alexandre Dgebuadze.
Um die Spannung zu erhöhen und für starke Amateure die Chancen auf Titelnormen zu verbessern, hat die SG Gmünd auch den Auslosungsmodus geändert. Seit diesem Jahr bekommen die Profis schon in der ersten Runde starke Gegner. Bisher wurden sie zum Auftakt gegen deutlich Schwächere gelost.
Das bekam der Gmünder Oberligist Andreas Weiß zu spüren – er bekam es gleich im ersten Spiel mit GM Epishin zu tun. Und unterlag. „Nach der Eröffnung stand ich schlechter, aber dann bin ich rausgekommen und habe einen Bauern gewonnen“, so Weiß nach der Partie. „Ich hatte aber ein paar schwache Bauern. Er hat sich konsolidiert, und mein Springer stand schlecht.“ Das genügte zum klaren Sieg für den Russen.
Jewgeny Denisow knöpft
Hagen Poetsch ein Remis ab
Besser machte es sein Oberliga-​Mannschaftskollege Jewgeny Denisow. Er knöpfte dem an Rang sechs gesetzten IM Hagen Poetsch aus Schöneck ein Remis ab. „Ich hatte die Qualität mehr: Turm gegen Springer und Bauer“, berichtet Denisow. „Ich stand besser, habe aber ewig überlegt, wie ich weitermache.“ Der Favorit bot Remis, der Gmünder akzeptierte mit Blick auf die Uhr. Er hatte nur noch acht Minuten bis zum 40. Zug übrig. Ein Spiel dauert maximal fünf Stunden. Für die ersten 40 Züge hat jeder zwei Stunden, für den Rest der Partie 30 Minuten.
Auch der Gmünder Oberligist Walter Pohl schaffte gegen die Frauen-​Fidemeisterin Aleksandra Dimitrijevic aus Bosnien-​Herzegovina ein Unentschieden. Pohl stand besser. Er hatte eine Qualität mehr. „Aber die Stellung war blockiert. Da habe ich die Qualität für einen Mehrbauern zurückgegeben. Das hat nicht gereicht“, sagt Pohl.
Gmünds Oberliga-​Spitzenmann, der Internationale Meister Josef Jurek aus dem tschechischen Pilsen, gewann sicher, ebenso der serbische Neuzugang Mersid Kahrovic. Der ehemalige Gmünder Spitzenspieler IM Frank Zeller, der mittlerweile für Schwäbisch Hall in der Zweiten Bundesliga spielt, gab gegen Lennard Löwe aus Ettlingen ein frühes Remis ab. „Ich habe nichts rausgeholt“, ärgerte sich Zeller, der im Vorjahr geteilter Turniersieger war.
Turnierleiter Ole Wartlick entscheidet auf Unentschieden
Das erste Drama spielte sich gestern am dritten Tisch ab. Der lettische Großmeister Normunds Miezis hatte gegen Florian Wagner aus Nürnberg eine Figur verloren, für die er nur zwei Bauern bekam. Beide spielten auf Sieg, die Zeit wurde knapp. Es wurde hektisch, Figuren fielen um. Florian Wagner bot Remis – und Turnierleiter Ole Wartlick entschied tatsächlich auf Unentschieden. Die übrigen Profis haben ihre ersten Spiele jeweils gewonnen.
Heute geht es um 9.30 und 16 Uhr weiter. Jede/​r spielt bis Dreikönig neun Runden. Der Eintritt für Zuschauer ist frei.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2570 Aufrufe
619 Wörter
3773 Tage 3 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3773 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/1/3/schach-26-staufer-open-favoriten-wanken-gleich-in-runde-eins--grossmeister-normunds-miezis-muss-sich-mit-remis-begnuegen/