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Winterzauber mit Eisbruchgefahr auf der Schwäbischen Alb

Des einen Freud‘ ist des anderen Leid: Ein extremes Wetterphänomen sorgt derzeit an der Kante der Schwäbischen Alb (Albtrauf genannt) für Winterzauber, jedoch aber auch für Eisbruchgefahr und deshalb für gesperrte Straßen.

Dienstag, 02. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 6 Sekunden Lesedauer

Eine seit mehr als eine Woche andauernde Wetterströmung brachte feuchte und relativ warme Luft aus dem Bereich Alpenvorland, Donautal und Bodensee auf die aus Richtung Süden sanft ansteigende Alb. An der schroff nach Norden hin abfallende Bergkante konnte der herabfallende Nebel beobachtet werden, als würde dort eine Badewanne überlaufen. Diese Luftmassen trafen nun am Albtrauf auf Polarluft aus Richtung Nordost. Dadurch bildeten sich auf und zwischen den Bäumen sowie auch Felsen Reif– und Eisschichten, weil die Nebelteilchen sich dort verfingen und gefroren. Normalerweise kann dieses Phänomen auf der Alb sehr häufig beobachtet werden, doch selbst Meteorologen sind angesichts von zwischenzeitlich teils tonnenschweren Eispanzern vor allen auf Nadelbäumen verblüfft. Dies hängt mit der ungewöhnlich beständigen Wetterperiode zusammen. Das Problem: Armdicke Äste knicken unter dem Gewicht von Eis und Reif ab. Auch viele Bäume drohen umzustürzen. So sahen sie sich, wie berichtet Straßenmeisterei und Polizei veranlasst, zahlreiche Straßen am Albtrauf zu sperren. Darunter befinden sich auch die Landesstraßen zwischen Heubach und Bartholomä sowie Bartholomä und Böhmenkirch.
Die Verantwortlichen hoffen auf milde Witterung und Änderung der Windrichtung, so dass die Sperrungen und Umleitungen voraussichtlich am Donnerstag wieder aufgehoben werden können. Garantie gibt’s aber dafür aber noch nicht.
Währenddessen versammeln sich viele stille Genießer: Foto– und Videofilmer sowie Naturliebhaber, um dieses ausgeprägte Wetterphänomen zu dokumentieren und zu bewundern.Allerdings wird auch vor einem Spaziergang durch die vereisten Wälder streng gewarnt: Man begibt sich dort in Lebensgefahr!

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