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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Über 800 Guggenmusiker brachten Schwäbisch Gmünd am Wochenende in Schwung

20 Schrägtonkapellen aus der Schweiz, aus Österreich, Liechtenstein und Deutschland haben zum 31. Mal Schwäbisch Gmünd zur Hauptstadt der Internationalen Guggenmusik gemacht. Über 800 Musikerinnen und Musiker brachten die Stauferstadt am Wochenende so richtig in Schwung.

Sonntag, 23. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hop). Es ist schon eine gute Tradition, das Internationale Guggenmusiktreffen in Schwäbisch Gmünd mit dem Kinderumzug zu beginnen. Punkt 11 Uhr startete eine große Kinderschar, begleitet von Guggenkapellen am Rinderbacher Torturm. Sie begleitet gemeinsam mit den Rudos den Narrenbaum auf den Marktplatz, wo dieser dann von den starken Frauen und Männern der Wetzgauer Feuerwehr aufgerichtet wurde. Ab 12.15 Uhr empfing Gmünds Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse die Kapellen auf der Bühne am Johannisplatz. Joachim Bläse begrüßte die Kapelle zur Guggenmusikzeit in der altehrwürdigen Stauferstadt und freute sich, dass die Stadt wieder fest in der Hand der schrägen Töne und der farbenprächtigen und fantasievollen Kostüme ist. Einen ganz besonderen Willkommensgruß galt der Gastkapelle „Los Krawallos“, die mit 60 Musikerinnen und Musikern, davon die Hälfte Menschen mit Behinderungen zwei Auftritte am Marktplatz und am Johannisplatz absolvierte. Sein Gruß galt dem Prinzenpaar Melanie I. und Tuncay I., dem närrischen Schultes Sabine die Pfiffige sowie Daniel der Absolute, der Zeremonienmeister im Gmünder Hofstaat. Auch weitgereiste Fans der schrägen Töne konnte der Bürgermeister begrüßen, aus der Partnerstadt Barnsley ebenso wie ein Gruppe aus Kiel und Hamburg, die den weiten Weg nach Gmünd gereist waren, um ein närrisches Wochenende hier zu erleben. Auch an diesem Samstag war das Festival wieder eine Guggenhitparade. Alle anwesenden Gäste waren aufgefordert, die Kapelle anzuhören und anzuschauen und dann mit Stimmzetteln an den Bewirtungsständen zu bewerten. Gefragt waren drei Kategorien, das schönste Kostüm, der beste Sound und die besten Stimmungsmacher. Zu gewinnen gab es dann am Sonntag etwas für die Jurymitglieder aus dem Publikum und die preisgekrönten Kapellen. Christine Petraschke hatte wieder einmal wunderschöne Keramiken gestaltet. Zudem gab es für Gewinner in den Kategorien jeweils einen Umschlag mit 111 Euro und eine große Tüte Wurstspezialitäten von Meistermetzger Albert Scherrenbacher. Mit einem fetzigen Gedicht eröffnete Joachim Bläse dann am Samstag zwei Tage Gmünder Lebensfreude, meisterhaft garniert und ergänzt durch bestens aufgelegte Musiker aus Österreich, der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und Deutschland. Erstmal waren in diesem Jahr keine neuen Kapellen eingeladen, sondern diejenigen Gruppen, die schon zu Gast in Gmünd waren, dies aber länger als sechs Jahre zurücklag und die auch gerne wieder nach Gmünd kommen wollten.
Ganz neue Qualitäten zeigte Gmünds Erster Bürgermeister dann auf der Bühne. Von 12.15 bis 17.50 Uhr moderierte er nonstop die Kapellen an, war mal Anheizer, mal Stimmungsmacher; er strahlte mit der Sonne, die wärmend über dem Johannisplatz stand, um die Wette und begeisterte tausende von Gästen. Viele, die an der Bühne standen, verliehen ihm auf jeden Fall am Abend den neuen Titel „Guggen-​Bürgermeister“. Hinsichtlich einer neuen beruflichen Perspektive kann das Allroundtalent froh sein, dass es nur eine zeitlich begrenzte fünfte Jahreszeit gibt, sonst wäre wohl noch ein Kalender notwendig. Bläse braucht bereits jetzt drei Kalender – als Bürgermeister, als DRK-​Präsident und für seine Frau. Nach dem Defilee auf den beiden Bühnen war es mit dem siebten Guggenmusikhimmel über der Stauferstadt noch lange nicht zu Ende. Alle Gruppen zogen bis tief in die Nacht durch die Gmünder Gassen und Kneipen, das tolle Wetter, die gute Stimmung ließ die Menschen feiern, die Nacht zum Tage machen.
Ein stimmungsvoller Guggenmusikfrühschoppen rockt die Großsporthalle
Noch ein bisschen Müde, aber trotzdem bestens gelaunt zeigten sich die 20 Guggenkapellen am Sonntagmorgen in der Großsporthalle beim Guggenmusikfrühschoppen. Des Ersten Bürgermeisters Stimmbänder hatten am Samstagabend den Geist aufgegeben, so dass sich dieser schonte und Gmünds Stadtoberhaupt Richard Arnold die Begrüßung der Musikerinnen und Musiker übernahm. Der Gmünder OB freut sich ob der vielen Gäste und der farbenprächtigen schönen Kostüme. Ebenfalls gut aufgelegt waren Moderator Robert Frank und AG Gmünder Fasnet Präsident Albert Scherrenbacher. Der nimmermüde Metzgermeister hatte wieder köstliche Wurstspezialitäten, unter anderem seine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schwarzwurst gemacht. Neben den Gästen am Tisch konnten sich auch die Gewinnerkapellen über jeweils eine prallvolle Tüte freuen. Sehr erfreut zeigte sich Moderator Robert Frank darüber, dass am Samstag bei der Guggenhitparade 700 Besucher an der Abstimmung teilgenommen haben. Und es war sehr schwer, bei manchen Kapellen die eine oder andere Kategorie auszumachen, denn sowohl Stimmung als auch der Sound und erst recht die liebevoll gestalteten Kostüme passten. Aber es musste ausgewertet werden und diese ergab folgende Ergebnisse: den Preis für das schönste Kostüm gewannen die „Pluderhüüsler aus dem Fürstentum Liechtenstein. Die Musikerinnen und Musiker um Präsident Marco Eggenberger, die zum größten Teil aus Schaan stammen haben die prächtigen Mongolenkostüme selbst geschneidert und genäht, sogar die Männer legten Hand an, sonst wären diese Kostüme für das Hobby wohl unerschwinglich. Den besten Sound des Wochenendes lieferten die „Räbedibäms“ aus Hochdorf im Kanton Luzern ab. Die Musiker freuten sich sehr über die Keramik, das Geld und die Marschverpflegung für den langen Heimweg. Robert Frank meinte verschmitzt, dass die Musiker das Geld am Besten gleich verbrauchen, damit es kein Schwarzgeld wird. Die besten Stimmungsmacher der 31. Auflage des Internationalen Guggenmusiktreffens kommen in diesem Jahr aus dem Schwarzwald, aus St.Georgen-Peterzell. Die Gruppe „Bloos-​Arsch“ nahm die Guggenmusikfans auf den Bühnen der Stadt am schwungvollsten mit, die Stimmenmehrheit der Hitparadenteilnehmer hat es so gesehen.
In der vollbesetzten Großsporthalle zeigten alle Musikgruppen nochmals ihr Können, spielten zum Frühschoppen bei Speisen und Getränken auf, bevor sie sich wieder auf den teilweise langen Heimweg machten. Das diesjährige Guggenmusiktreffen war geprägt von einem frühlingshaften Wetter, es hätte kaum besser sein können, für die Stimmung an beiden Tagen, für die vielen Gäste aus nah und fern und die Veranstalter, die wieder viel Zeit in die Ausrichtung investiert haben.
Lange wird auch die guggenfreie Zeit nicht andauern, am 5. Oktober gibt es im Rahmen der Landesgartenschau einen „Tag der Guggenmusik“. Ganz viele werden sich schon jetzt auf diesen Tag freuen.

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