Plattgemachte Villa Kötzschke doch ein Kulturdenkmal?
Spielt Denkmalschutz in der Ältesten Stauferstadt Gmünd nach Lust und Laune sowie mit aktuellem Zeitgeist und akutem Interesse von Investoren nur noch eine Nebenrolle? Diese Frage drängte sich am Mittwoch im Gemeinderat auf.
Donnerstag, 20. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Oberbürgermeister Richard Arnold und Bürgermeister Joachim Bläse rangen nach Erklärungsversuchen. Bürgermeister Bläse beschrieb die von Dr. Hack entdeckte Liste nicht als offiziell deklarierte Aufstellung von denkmalgeschützten Gebäude in Schwäbisch Gmünd, sondern lediglich als Empfehlungen. Oberbürgermeister Richard Arnold gab sich reumütig: „Wir haben doch unsere Lehren aus diesem Vorgang gezogen und wollen ein Frühwarnsystem auf den Weg bringen, damit so etwas wie in der Charlottenstraße nicht noch einmal passiert“. Dennoch waren die verblüfften Gesichter nicht zu übersehen. Der Abriss der Villa Kötzschke, vor der die Rems-Zeitung noch ausdrücklich und unter Hinweis auf deren Bau-, Wirtschafts– und Kulturgeschichte gewarnt hatte, rief in der Bürgerschaft grundsätzliche Kritik und Proteste im Hinblick auf den Umgang mit dem Gmünder Stadtbild hervor. Zum Thema passte auch eine Anfrage von Stadtrat Christof Preiß (CDU): Die mächtigen Klimatechnikaufbauten auf den neuen Gamundia-Gebäude seien ein furchtbarer Anblick. Oberbürgermeister Richard Arnold dazu: „Ich fürchte, da ist leider nichts mehr zu machen.“ Das Problem für den Gemeinderat auch: Die großen Dachaufsätze waren bei der Entscheidung im Gemeinderat auf den Ansichten der Neubebauung für die Beschlussvorlage noch nicht zu sehen.
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