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Handball, Final Four um den HVW-​Pokal: 30:32 (15:12/29:29)-Niederlage nach aufopferungsvoller Leistung gegen Söflingen

Trainer Michael Hieber war nach dem Halbfinale des HVW-​Pokals nur eines: verdammt stolz auf seine Mannschaft. Der TSB Gmünd hatte in Herrenberg die höherklassige TSG Söflingen dank einer vorzüglichen Vorstellung am Rande einer Niederlage, verlor aber nach dem 29:29 (15:12)-Patt nach 60 Minuten denkbar unglücklich im Siebenmeterschießen mit 30:32.

Freitag, 02. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 41 Sekunden Lesedauer

Mit zwei Bussen waren 150 Gmünder Fans nach Herrenberg mitgereist und sorgten in der Längenfeldhalle für eine Heimspiel-​Atmosphäre. Dort fand ein denkwürdiges, nervenaufreibendes, an Spannung nicht zu überbietendes Halbfinale statt. Söflingen ging mit der höherklassigen Bürde des Tabellenachten der Baden-​Württemberg-​Oberliga als Favorit ins Spiel. Doch davon war auf dem Feld wenig zu sehen. Der Zweite der Württembergliga war nicht nur ebenbürtig, sondern in der ersten Halbzeit die eindeutig bessere Mannschaft und schnupperte bis zum Schluss an einem Überraschungscoup, der nicht unverdient gewesen wäre.
Denn von Anfang an lieferten die Gmünder einen couragierten Auftritt ab. Und hatten in Djibril M’Bengue den besten Mann auf dem Feld in ihren Reihen. Wieder einmal bewies der Rückraumshooter, warum er für diese Mannschaft so wertvoll ist. Mit seinem dynamischen Zug zum Tor bestrafte er mit 14 Treffern die Passivität der TSG-​Hintermannschaft konstant. Ganz anders funktionierte die TSB-​Defensive um Abwehrchef Christian Waibel als Fels in der Brandung und Sebastian Fabian, der das Torhüterduell gegen Manuel Weinbuch während der regulären Spielzeit klar für sich entschied. Beim 7:5 führte der engagiertere Außenseiter nach zwölf Minuten mit zwei Toren, sechs Minuten später gelang beim 11:7 der erste Vier-​Tore-​Vorsprung. Selbst, als man folglich sieben Minuten lang ohne eigenes Tor blieb, geriet der TSB nicht in Bedrängnis und verteidigte die furiose Führung bis zum 15:12-Halbzeitstand.
Nach dem Wiederbeginn agierte die TSG Söflingen zunächst entschlossener, um zum 17:17 (36.) auszugleichen und mit 19:18 (40.) in Front zu ziehen. Der TSB tat sich nun etwas schwerer, aussichtsreich zum Abschluss zu kommen, was auch daran lag, dass die Intensität in den Zweikämpfen spürbar zunahm. Mehr und mehr rückten die Schiedsrichter Stefan Banzhaf und Freddy Ernst (TSV Eningen unter Achalm) in den Fokus – hüben wie drüben mit zweifelhaften Zeitstrafen.
Im weiteren Verlauf ließ sich der TSB nicht abschütteln, erst zehn Minuten vor dem Ende führte der Viertligist beim 25:23 zum ersten Mal mit zwei Toren. Michael Hieber nahm die Auszeit und schickte Christian Tobias in den linken Rückraum. Nur zehn Sekunden später markierte der Rückkehrer sein erstes Tor, kurz darauf ließ er sein zweites folgen. Zwei Minuten vor dem Ende wurde es dann hektisch. Beim Stand von 27:29 aus Gmünder Sicht musste man gleich zwei Zeitstrafen gegen Tobias und die TSB-​Bank – Trainer Hieber hatte reklamiert – hinnehmen. Doch der Außenseiter glaubte weiter an sich und kam trotz doppelter Unterzahl durch Max Häfner und M’Bengue 70 Sekunden vor Schluss zum 29:29.
Als Sebastian Fabian anschließend den letzten TSG-​Torschuss mit einer seiner zahllosen Paraden entschärfte, bot sich im letzten TSB-​Angriff die große Chance zum Sieg. Söflingens Nummer 26, Philipp Eberhardt, konnte Djibril M’Bengue kurz vor dem Kreis nur noch durch ein Foul bremsen, für das er die Rote Karte sah. Den fälligen Freiwurf – die Uhr war bereits heruntergelaufen – donnerte M’Bengue in die Mauer. So musste das Siebenmeterschießen die Entscheidung bringen.
Dieses begann nach Maß für den TSB, als Fabian den ersten gegnerischen Siebenmeter hielt und Fröhlich zum 30:29 traf. Doch dann scheiterten Dominik Sos sowie Max Häfner am TSG-​Goalie Weinbuch und schoss Philipp Schwenk daneben. Weil Söflingen dreimal getroffen hatte, verpasste der TSB bei der 30:32-Pleite ganz knapp das Happy-​End, war aber trotz der enttäuschenden Niederlage der gefühlte Sieger. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte TSB-​Coach Michael Hieber nach der Partie. „Auf eine sensationelle Leistung in der ersten Halbzeit und wie sie zurückgekommen ist. Das ist die Mentalität, die uns auszahlt.“ Das Finale verlor Söflingen mit 29:33 (16:16) gegen Horkheim.

TSB Gmünd: Fabian, Engler – S. Frey (2/​1), Schamberger, Waibel, Tobias (2), Fröhlich (1), Czypull, Schwenk, Bächle (5), Sos (1), M. Häfner (4/​2), M’Bengue (14)

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