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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Stute mit Fohlen“ begrüßt: Walter Ostermayers Skulptur am Straßdorfer Kreisel Richtung Waldstetten enthüllt

Nicht nur die Offiziellen kamen zur Enthüllung: Walter Ostermayers Skulptur „Stute mit Fohlen“ am Straßdorfer Kreisel wurde am Donnerstag von Zwei– und Vierbeinern gleichermaßen begrüßt.

Donnerstag, 12. Juni 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer


GMÜND-​STRASSDORF (bt). Dass Hunde mitgebracht werden, ist nichts besonderes. Wenn aber von „Straßdorfer Pferdekultur“ die Rede ist und eine Pferde-​skulptur enthüllt wird, ist eine wie Victoria’s Pia hochwillkommen – eine bildhübsche 14-​jährige Welsh A-​Stute, Rosi genannt. Eine wie sie, eine aus der großen Pferdefamilie, stand einst mit ihrem Fohlen Modell für Walter Ostermayer.
Straßdorfs Ortsvorsteher Werner Nußbaum sprach auch im Namen des Fördervereins Straßdorf von der Kreiselkunst im Ort. Im vergangenen Jahr wurde die „Hermes“-Skulptur im Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang vorgestellt. „Über Kreiselkunst soll und darf man unterschiedlicher Meinung sein; Sinn macht sie eigentlich nur dann, wenn sie den Ansprüchen der Kunst genügt und das Motiv einen deutlichen, sinnstiftenden Bezug zur Umgebung darstellt.“ Die Hermes-​Skulptur sei dem Sinnbild des „Beschützers aller Reisenden und somit aller Verkehrsteilnehmer“ gerecht geworden und besteche zudem durch ihren ästhetischen Reiz, so Nußbaum. Bei Walter Ostermayers Skulptur sei der Bezug schnell erklärt: Mehrere Pferdehöfe, und auch die ärztliche Versorgung kranker Pferde in der Umgebung seien Hinweis genug.
Ostermayer hat diese Skulptur 1937 für die Fassade der früheren Städtischen Girokasse in der Stuttgarter Königsstraße geschaffen; als das Gebäude der Abrissbirne zum Opfer fiel, wurden zumindest „Stute mit Fohlen“ gerettet – Wolfgang Hämmerle entdeckte sie schließlich und konnte sie für den Förderverein nach Straßdorf holen. Ostermayer, 1897 in Ulm geboren, war einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit. Nußbaum dankte allen Freunden und Förderern, die diese Kreiselkunst möglich machten – Hugo und Stefan Irdenkauf, Stephan Bosch, Uli und Ursula Stummer und anderen mehr. Herzlicher Dank galt auch August Ströbele, Leiter der Gartenabteilung, der mit seinem Team den Kreisel zum Gesamtkunstwerk macht. Jetzt zur Einweihung, blüht das Ganze in Weißtönen. Doch die Cosmeen, Glockenblumen und Gaura, Prachtkerzen, sind nur Zierrat. Die eigentliche Kreiselbepflanzung soll zu den Pferden passen und Weide darstellen, eingebettet in ein Wiesenfeld. Dafür wurde Lampenputzergras gepflanzt, mit tuffartigen Inseln aus hohem Reitgras.
Bürgermeister Bläse würdigte, was der Förderverein für Straßdorf tut, aber auch für Künstler, deren Namen in Vergessenheit geraten. Straßdorfs immer wieder ausgebaute „Wege zur Kunst“ seien längst Geheimtipp, so Bläse weiter, und auch in den Glaubenswegen dort werde deutlich: „Sich Einlassen auf spirituelle Themen hängt mit Kunst zusammen.“

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