Party auf dem Münsterplatz
Es war ein spannendes „Support Your Local Act Extended“-Finale, das auf dem Münsterplatz vonstatten ging. Insgesamt hatten sich 50 Bands beworben; die besten sechs standen am Freitagabend auf der Bühne. Und sie alle verstanden es von Anfang an, die Zuschauer in den Bann zu ziehen.
Samstag, 14. Juni 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. Manches – beispielsweise die Tatsache, dass es eine Vorrunde gab – unterschied sich von den vergangenen Syla-Wettbewerben. Anderes wiederum ist geblieben – unter anderem der Beginn des Contest um drei Minuten nach 20 Uhr. Syla-Fans wissen: wenn die Glocken des Münsters verstummen, dann geht’s los.
So war es auch am Freitag wieder und nur kurze Zeit, nachdem SWR 3-Mann Josh Kochhann auf die Bühne getreten war und die Jurymitglieder vorgestellt hatte, nahm auch schon die erste Band die Bühne für sich ein. Und wie. Die Jungs von Wrong Attitude (Gaildorf) konnten sich von Beginn an über viele Zuschauer freuen – die Zeiten, in denen die erste auftretende Band am Syla-Abend wenig Publikum im Rücken hat, scheinen vorbei.
Die scheinbar perfekte Kulisse zwischen Münster und Fachwerkhäusern, ein wie immer blendend aufgelegter Josh Kochhann, Musiker, die spielen und singen, als täten sie es bereits ihr Leben lang und nicht zuletzt die vielfältigen Darbietungen – eigentlich kein Wunder, dass es viele Junge und Junggebliebene jährlich hierher zieht. Dazu gehören auch die Syla-Fans Helga und Dr. Siegfried Dalferth aus Gmünd, die nie zum Stadtfest gehen, ohne dem Münsterplatz einen Besuch abgestattet zu haben. „Die können großartig spielen“, loben sie die jungen Teilnehmer des Syla-Contests. „Warum soll ich zuhause sitzen und lahme Musik hören?“, fragt Dr. Siegfried Dalferth, dem es nie im Traum einfallen würde, zuhause mit seiner Helga Musikantenstadl zu gucken, „um Gottes Willen“. Nein, das was sie am Freitagabend wie die Jahre zuvor zu sehen und zu hören bekamen, gefiel dem 78-Jährigen und der 73-Jährigen weitaus besser.
Alles andere als Musikantenstadl hatten natürlich auch die anderen Zuschauer im Sinn, so wie die 17-jährige Sinja Klenk, die gemeinsam mit ihren Freundinnen in der Stadt unterwegs war und sich ebenfalls angetan zeigte von der guten Stimmung auf dem Münsterplatz.
Und ob The Vagabonds aus Schwäbisch Gmünd, Triebwerk aus Waiblingen, Amplitheater aus Aalen, Green Waste aus Ulm oder Barline 5 aus Aalen – dass hier teils Musiker auftraten, die erst seit wenigen Jahren in der Öffentlichkeit auftreten, war nicht zu spüren. Mit Sonnenbrille, zerzausten Haaren und sommerlichem Outfit traten sie lässig professionell auf die Bühne und gaben von Beginn an Vollgas.
Schon nach den ersten Auftritten zeigte sich: Es wird keine leichte Wahl sein, die die Jurymitglieder zu treffen haben. Gleich drei Bands durften am Schluss jubeln und ein Einhorn — der „Gmünder Oscar“ — entgegennehmen: The Vagabonds wurden zur besten Nachwuchsband erkoren; sie dürfen sich über eine CD-Produktion freuen. Beste Band des Abends war Triebwerk, die einen Einkaufsgutschein für Band-Equipment gewannen. Den Preis für die beste Performance erhielt die Band Barline 5 — sie dürfen im „Leuchtturm“ auftreten.
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