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WM-​Umfrage zum beeindruckenden 4:0-Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal

Die deutsche Nationalmannschaft hat am Montagabend in Salvador die Portugiesen um den Weltfußballer Cristiano Ronaldo förmlich an die Wand gespielt und feierte einen 4:0-Turbostart. Wir haben Experten aus der Region gefragt, wie ihnen die deutsche WM-​Premiere gefallen hat und was für Jogis Jungs möglich ist.

Mittwoch, 18. Juni 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Michael Fischer aus Schwäbisch Gmünd, Fan der deutschen Nationalmannschaft und in Brasilien live bei jedem DFB-​Spiel dabei: „Das Spiel war klasse. Deutschland wird im Ausland wie immer als Top-​Favorit gehandelt. Die Stimmung im Stadion war richtig gut. Es ist jedoch sehr provokant, dass die FIFA inmitten eines Ghettos so ein Stadion gebaut hat. Das geht gar nicht und steht in keiner Relation.“
Simon Fröhlich, Spieler des FC Normannia: „Ich war nicht überrascht über die Leistung der deutschen Mannschaft, sondern eher darüber, dass die Portugiesen so enttäuscht haben. Die entscheidende Szene war bei diesen Temperaturen die Rote Karte, danach war das Spiel schon entschieden. In der zweiten Halbzeit war Portugal dann nur darum bemüht, nicht noch höher zu verlieren. Stark, wie sich Manuel Neuer präsentiert hat, obwohl er vor der WM noch verletzt war. Allein mit seiner Ausstrahlung ist er der beste Torwart. Der überragende Mann war natürlich Thomas Müller. Wahnsinn, wie er die Tore gemacht hat. Sehr gut gefallen hat mir auch Mats Hummels, der derzeit zu den besten Innenverteidigern der Welt zählt. Was den Gruppensieg betrifft, war das wohl schon das Schlüsselspiel – vor allem, wenn man mit der Art und Weise und so hoch gewinnt. Gegen Ghana und die USA kann eigentlich nicht viel passieren. Für das weitere Turnier wird es wichtig sein, mit seinen Kräften hauszuhalten. Aber das war schon einmal ein Start, wie man ihn sich erträumt hat.“
Heiko Krieger, Abteilungsleiter der SG Bettringen: „Das war ein ganz souveräner Auftritt, mit dem ich vorab aber auch gerechnet hatte, lautete doch mein Tipp 4:2. Portugal hat keine einzige vernünftige Chance gehabt, aus deutscher Sicht lief alles super – mit einem bärenstarken Thomas Müller und einem klasse Kollektiv. Es hat mich nicht überrascht, dass Miroslav Klose nicht gespielt hat. Aber auch ihn werden wir im Laufe des Turniers noch brauchen. Völliger Quatsch ist es, dass die Portugiesen den Schiedsrichter für diese Niederlage verantwortlich machen. Den Elfer vor dem 1:0 kann man geben. Und für mich war es eine klare Kopfnuss von Pepe und dafür gibt es dann eben eine Rote Karte. So ein Turnierauftakt kann natürlich beflügeln, trotzdem war es nur das erste Spiel und muss man abwarten, wie es weitergeht. Am Samstag wird gegen Ghana aber nichts anbrennen, da werden wir mit 3:0 gewinnen. Ich gehe davon aus, dass Deutschland das Endspiel erreicht, bin mir aber nicht sicher, ob es auch zum Weltmeistertitel reicht.“
Frank Dürr, Obmann der Schiedsrichtergruppe Gmünd und Bezirksschiedsrichterobmann: „Für das, dass es das erste Spiel war, ist es optimal gelaufen, bedenkt man, dass die Euphorie davor wegen der problematischen Vorbereitung etwas gedämpft war. Dieses deutliche Ergebnis habe ich gegen diesen Gegner auch nicht erwartet, weil Portugal eine gute Mannschaft hat. Aber bei uns gab es am Montag überhaupt keine Schwachstellen, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Deutschland ist sofort ins Spiel gekommen, hat seine Chancen clever ausgenutzt und ist auch in der Defensive sehr gut gestanden. Der Elfmeter, die Rote Karte und eine verletzungsbedingte Auswechslung bei Portugal: alles ist für uns gelaufen. Vor dem Strafstoß wurde Götze kurz am Trikot gezogen, weshalb es richtig war, den Elfer zu geben. Und die Rote Karte war gleichermaßen berechtigt wie überflüssig, weil eine Tätlichkeit eben eine Tätlichkeit bleibt. Mit so einer Leistung kann Deutschland Weltmeister werden. Ich bleibe aber zunächst bei meinem Tipp, den ich schon vor dem Turnier geäußert habe: Deutschland wird das Halbfinale erreichen.“
Michael Kuhn, Trainer des FC Bargau: „Es gab einige strittige Situationen und manche Sachen, die man so nicht pfeifen muss. Dieses Ergebnis gibt natürlich Selbstvertrauen und sorgt für Ruhe, mit der man die weiteren Gruppenspiele angehen kann, weshalb für Deutschland alles in Ordnung ist. Die Aufstellung gegen Portugal hat gezeigt, dass Joachim Löw nur den Blick für das gesamte Team hat und weniger Wert auf die Einzelspieler legt. Das Team als Ganzes steht über allem. Nach diesem Sieg wird Deutschland das Achtelfinale auf jeden Fall erreichen, doch dann geht es wieder von vorne los. Wie weit es gehen kann, weiß ich nicht. Die Leistungen in der Vorbereitung waren sehr schwankend, weshalb man abwarten muss, wie die Mannschaft zwei, drei schwere Spiele in Folge übersteht.“

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